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Potencial oder Condicional

© Justo Fernández López

Spanische Grammatik für deutsche Muttersprachler

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Potential = Condicional

Die RAE verwendet ab 1973 (Esbozo) nicht mehr die Bezeichnung potencial für Formen wie cantaría / habría cantado, sondern nur condicional, weil diese Zeitform am häufigsten im Hauptsatz des Konditionalgefüges zu finden ist. Der condicional wird als eine Zeit des Modus Indikativ betrachtet.

Manche Autoren sprechen von Coniunctivus potentialis oder Konjunktiv der Möglichkeit und meinen Hauptsätze in subjuntivo, in denen der Sachverhalt vom Sprecher als ‘erwünscht’ bewertet wird, z. B.: ¡ojalá llueva! “möge es doch regnen”.

Alarcos Llorach (Gramática de la lengua española, 1994, §§ 216-218) unterscheidet drei Modi: Modo indicativo, modo condicionado (“llamado por lo común potencial o condicional) und modo subjuntivo.

Guillermo Rojo und Alexandre Veiga (in: Bosque, Ignacio / Demonte, Violeta (eds.): Gramática descriptiva de la lengua española. Madrid: Real Academia Española / Espasa Calpe. 1999, § 44.2.3.) rechnen den condicional zu dem modo indicativo. Sie unterscheiden aber bei allen Zeitformen zwischen einem “valor recto” und “valores dislocados o desplazados”. Eine Zeitform, die mit einem “valor dislocado” verwendet wird (z. B. mit modalem Charakter), bleibt weiterhin eine Zeit des modo indicativo oder des modo subjuntivo und bildet somit nicht einen eigenen Modus (“modo potencial”). Also die “Modalität” des condicional ist nur eine Verwendung dieser Zeitform mit einem “valor dislocado”.

 

«Potentialis

Der Konjunktiv im Hauptsatz: Im Hauptsatz unterscheidet man zwei modale Funktionen des Konjunktivs: Optativ und Potentialis.

Optativ: Der Sachverhalt wird vom Sprecher als ‘erwünscht’ bewertet: ¡ojalá llueva! “möge es doch regnen”. [...]

Potentialis: Der Sachverhalt wird – meist in Verbindung mit den Modalpartikeln quizá(s), tal vez, acaso “vielleicht” – als hypothetisch eingestuft; bei Indikativ wird der potentiale Modalwert abgeschwächt:

Quizá lo sepas “Vielleicht weißt du es”

[geringe Wahrscheinlichkeit] vs.

Quizá lo sabes “Du weißt es vielleicht”

[höhere Wahrscheinlichkeit].

Bei nachgestellter Modalpartikel steht nur der Indikativ: Lo sabes quizá

[Berschin, H./Fernández-Sevilla, J./Felixberger, J.: Die spanische Sprache: Verbreitung, Geschichte, Struktur. München: Hueber, 1987, S. 242-243]

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