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BEDEUTUNG in der Philosophie (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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Teorías filosóficas del significado
Vgl.: |
Bedeutung / Gebrauchstheorie der Bedeutung / Bedeutung und Begriff / Bedeutung vs. Bezeichnung / Bedeutung und Funktion / Bedeutung vs. Referenz / Bedeutung vs. Sinn /Denotation / Konnotation / Kategorematisch vs. Syntagmatisch / Wortsemantik / Gedanke / Begriff / Konnotation-Denotation / Semantik / Referent / Frege, Gottlob / Semiotisches Dreieck / Sinn und Bedeutung bei Gottlob Frege / Sinn und Bedeutung bei Edmund Husserl / Sinn und Bedeutung bei Ludwig Wittgenstein |
„Die Identität der Bedeutung zweier Ausdrücke lässt sich nicht behaupten. Denn um etwas von ihrer Bedeutung behaupten zu können, muss ich ihre Bedeutung kennen: und indem ich ihre Bedeutung kennen, weiß ich, dass sie dasselbe oder verschiedenes bedeuten.“
[Ludwig Wittgenstein: Traktatus logico-philosophicus, 6.2322]
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„Bedeutungen haben zwar kein Wesen, wohl aber eine Identität in der Zeit.“
[Putnam, Hilary: Repräsentation und Realität. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1991, S. 39]
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„Bedeutung (engl. meaning; franz. sens, signification).
B. ist ein Grundbegriff der Semantik. Er bezeichnet dasjenige, was ein sprachlicher Ausdruck oder ein anderes Zeichen zu verstehen gibt bzw. was derjenige, der den Ausdruck oder das Zeichen gebraucht, damit meint. Wie schon der alltägliche Sprachgebrauch zeigt, ist die Verwendung des Begriffs B. durchaus mehrdeutig und meint etwa Sinnhaftigkeit, Bedeutsamkeit oder Wichtigkeit bestimmter Dinge oder Sachverhalte.
Auch in theoretischen Bestimmungsversuchen seines Verhältnisses zu Wirklichkeit, Sprache und Bewusstsein hat der Begriff die verschiedensten Interpretationen erfahren. Als Gegenstand sprachanalytischer Untersuchungen werden zum einen seine semantischen Beziehungen zu andern Begriffen wie <Wahrheit>, <Referenz>, <Verstehen> (d. h. Erkenntnis von Bedeutung), <Kommunikation>, <Sprachregel> usw. geklärt; zum andern wird er im Umfeld Bewusstseins‑ und handlungstheoretischer Untersuchungen in seinem Verhältnis z. B. zur <Intentionalität*> (Absicht, Bezug), <Verstehen*> (d. h. Erkenntnis von Absicht), <Gedanke>, (Meinung>, <Handlung> und <Verhalten> bestimmt. Dabei wird der B.begriff zumeist differenziert oder ersetzt durch andere Begriffe – z.B. Sinn (Frege), Konnotation (Mill), Intension (u. a. Carnap), le signifié (Saussure). Eine fehlleitende Gleichsetzung von B. mit Gegenstand wurde durch Frege und den frühen Wittgenstein unterstützt. An dieser Gleichsetzung wird kritisiert, dass sie die gegenstandskonstitutive Kraft der Sprache zu sehr vernachlässigt und übersieht, dass erst die Wortb. erkennbar macht, was einer Sprachgemeinschaft als Gegenstand dient. Wittgenstein hat in seiner Spätphilos. diesen Umstand insofern berücksichtigt, als er die B. eines Wortes als dessen Gebrauch innerhalb eines <Sprachspiels> bestimmte. Quine u. a. verwerfen den B.begriff als für philos. und wissenschaftliche Zwecke völlig unbrauchbar. – Zu den Bedeutungstheorien der Phänomenologie und Hermeneutik s. Verstehen.
In der analytischen Philosophie steht die Untersuchung des B.begriffs häufig in einem engen Zusammenhang mit der Diskussion der Frage, wie eine vollständige B.theorie für eine natürliche Sprache (z. B. dt., engl., franz. oder russ.) zu bilden ist. Zumeist wird diese Frage dahingehend beantwortet, dass eine B.theorie als Theorie vom Verstehen sprachlicher Ausdrücke im Sinn der korrekten Verwendung dieser Ausdrücke durch den Sprachbenutzer zu formulieren ist. Gewöhnlich bezieht man sich auf Freges Behauptung, dass die B. eines Satzes durch seine Wahrheitsbedingungen festgelegt wird: Eine Person versteht die B. eines Satzes dann, wenn sie die Bedingungen und Umstände kennt, unter denen der Satz wahr sein würde. Der Hauptstreit in den 60er und 70er Jahren dreht sich um die Frage, wie wir die Ausdrücke <etwas kennen> und <wahr sein> verstehen sollen.
D. Davidson und seine Anhänger (bes. J. McDowell) formulieren folgendes Programm einer vollständigen B.theorie natürlicher Sprachen:
(1) die Aufgabe der B.theorie ist gelöst, wenn eine Theorie formuliert wird, die für jeden Satz <p> in der natürlichen Sprache einen Satz der Form <p ist genau dann wahr, wenn q> impliziert (wobei <q> die Wahrheitsbedingungen für <p> angibt). Eine solche Theorie ermöglicht es nach Davidson, dass eine Person, die von dieser Theorie Kenntnis hat, damit auch die betreffende natürliche Sprache sprechen kann (These von der hinreichenden Bedingung).
(2) In einem bedeutungstheoretischen Zusammenhang kann der Begriff Wahrheit, wie ihn Tarskis Wahrheitsdefinition (die sog. Äquivalenzthese) expliziert, übernommen werden. Tarskis These besagt: Es gilt für jeden Satz <p>, dass <der Satz p genau dann wahr ist, wenn p>.
(3) Die B.theorie kann davon ausgehen, dass das sog. Bivalenzprinzip – jeder Satz ist entweder wahr oder falsch (eine Voraussetzung jedes sog. bedeutungstheoretischen Realismus) – für alle Sätze Geltung hat.
M. Dummett hat gegen die These von der hinreichenden Bedingung eingewendet, dass eine B.theorie nicht nur formulieren muss, was ein Sprachbenutzer weiß, wenn er eine Sprache versteht, sondern auch erklären können muss, was es heißt, ein solches Wissen zu haben, d. h. worin das Verstehen der Sprache besteht. Eine B.theorie muss also etwa erklären können, über welche praktischen Fertigkeiten ein Sprachbenutzer verfügt, von dem man sagen kann, er kenne die Wahrheitsbedingungen eines Satzes wie <Kiel ist eine Hafenstadt>. In diesem Fall ist der Wahrheitsbegriff aber gerade nicht hinreichend durch die Äquivalenzthese charakterisiert. Zwar ist es richtig, dass der Satz <Kiel ist eine Hafenstadt> genau dann wahr ist, wenn Kiel eine Hafenstadt ist. Aber es verbleibt dem B.theoretiker immer noch die Aufgabe zu erklären, welches die Bedingungen der Möglichkeit sind, damit ein Sprachbenutzer überhaupt wissen kann, dass Kiel tatsächlich eine Hafenstadt ist. Nach Dummett muss die Aquivalenzthese mit einer Theorie über Wahrheit und Behauptbarkeit verbunden werden. Ein Sprachbenutzer kann nur dann sinnvoll die Behauptung <Kiel ist eine Hafenstadt> aufstellen, wenn er die dt. Sprache gelernt hat und über Kriterien verfügt, mit deren Hilfe er entscheiden kann, ob die Behauptung wahr oder falsch ist. Wenn jedoch Wahrheit auf diese Weise als Behauptbarkeit interpretiert wird, ist es nicht mehr selbstverständlich, dass jeder Satz entweder wahr oder falsch ist, wie es das Bivalenzprinzip und der bedeutungstheoretische Realismus behaupten. Die allgemeine Gültigkeit des Bivalenzprinzips ist dann in Frage gestellt, wenn es sich um unentscheidbare Sätze handelt wie <Alle Raben sind schwarz>, <Wenn der Student G. Princip nicht den österreichischen Erzherzog ermordet hätte, wäre 1914 kein Krieg ausgebrochen> oder <Es gibt unendlich viele Primzahlen>."
[Hügli, Anton/Lübcke, Poul (Hg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Reinbek: Rowohlt, 1991, S. 78-80]
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„Es ist inzwischen deutlich geworden, dass die Bedeutung eines Wortes nicht der Gegenstand ist, den es benennt oder bezeichnet, sondern die Rolle, die es in der Sprache spielt. Die Bedeutung eines Wortes liegt darin, wie es in der Sprache gebraucht, angewandt, wird. »Die Bedeutung eines Wortes kennt man, wenn man es anzuwenden weiß.« (W S. 237)."
[Brand, Gerd: Die grundlegenden Texte von Ludwig Wittgenstein. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975, S. 133]
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„Eine Bedeutung eines Wortes ist eine Art seiner Verwendung. Denn sie ist das, was wir erlernen, wenn das Wort zuerst unserer Sprache einverleibt wird.
Darum besteht eine Entsprechung zwischen den Begriffen »Bedeutung« und »Regel«.
Stellen wir uns die Tatsachen anders vor als sie sind, so verlieren gewisse Sprachspiele an Wichtigkeit, andere werden wichtig. Und so ändert sich, und zwar allmählich, der Gebrauch des Vokabulars der Sprache.
Die Bedeutung eines Worts vergleiche mit der »Funktion« eines Beamtes. Und »verschiedene Bedeutungen« mit »verschiedenen Funktionen«.
Wenn sie die Sprachspiele ändern, ändern sich die Begriffe, und mit den begriffen die Bedeutungen der Wörter."
[Wittgenstein, L.: Über Gewissheit. 61-65. Werkausgabe Band 8. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1984, S. 132]
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„Der Begriff der Bedeutung, wie ich ihn in meine philosophischen Erörterungen übernommen habe, stammt aus einer primitiven Philosophie der Sprache her.
»Bedeutung« kommt von »deuten«.
Augustinus, wenn er vom Lernen der Sprache redet, redet nur davon, wie wir den Dingen Namen beilegen, oder die Namen der Dinge verstehen. Das Benennen scheint hier das Fundament und Um und Auf der Sprache zu sein.
Von einem Unterschied der Wortarten redet Augustinus nicht und meint mit »Namen« offenbar Wörter wie »Baum«, »Tisch«, »Brot« und gewiss die Eigennamen der Personen; dann aber wohl auch »essen«, »gehen«, »hier«, »dort«, kurz alle Wörter. Gewiss aber denkt er zunächst an Hauptwörter, und an die übrigen als etwas, was sich finden wird. (Und Plato sagt, dass der Satz aus Haupt- und Zeitwörtern besteht.)
Sie beschreiben eben das Spiel einfacher als es ist.
Aber das Spiel, welches Augustinus beschreibt, ist allerdings ein Teil der Sprache. [...]
Augustinus beschreibt einen Kalkül unserer Sprache, nur ist nicht alles, was wir Sprache nennen, dieser Kalkül. [...]
Wie Augustinus das Lernen der Sprache beschreibt, das kann uns zeigen, von welcher Auffassung der Sprache der Begriff von der Bedeutung von Wörtern sich herleitet.
Man könnte den Fall unserer Sprache mit dem einer Schrift vergleichen, in der Buchstaben zum Bezeichnen von Lauten benützt würden, aber auch zur Bezeichnung der Betonung und etwa als Interpunktionszeichen. Sieht man dann diese Schrift als Sprache zur Beschreibung des Lautbildes an, so kann man sich denken, dass Einer sie so missverstünde, als entspräche einfach jedem Buchstaben ein Laut, und als hätten die Buchstaben nicht auch ganz andere Funktionen. [...]
Ich will erklären: der Ort eines Worts in der Grammatik ist seine Bedeutung.
Ich kann aber auch sagen: Die Bedeutung eines Wortes ist das, was die Erklärung der Bedeutung erklärt.
(– »Das was 1 cm3 Wasser wiegt, hat man ‚1 Gramm’ genannt.« – »Ja, was wieg er denn?«)
Die Erklärung der Bedeutung erklärt dem Gebraucht des Wortes.
Der Gebrauch des Wortes in der Sprache ist seine Bedeutung.
Die Grammatik beschreibt den Gebrauch der Wörter in der Sprache.
Sie verhält sich also zur Sprache wie die Beschreibung eines Spiels, wie die Spielregeln, zum Spiel.
Die Bedeutung, in unserm Sinne, ist in der Erklärung der Bedeutung niedergelegt. Meinen wir dagegen mit dem Wort Bedeutung eine charakteristische Empfindung, die mit dem Gebrauch des Worts verbunden ist, dann steht die Erklärung des Worts zu seiner Bedeutung etwa im Verhältnis der Ursache zur Wirkung.
»Erklärung der Bedeutung eines Zeichens« damit meint man vor allen anderen Regeln des Gebrauchs die Definitionen. Die Unterscheidung von Verbaldefinition und hinweisender Definition gibt eine beiläufige Einteilung dieser Erklärungsarten.
Um die Rolle zu verstehen die eine Definition im Kalkül spielt, muss man den besonderen Fall untersuchen."
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 56-60]
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„Ein Name hat Bedeutung, der Satz hat Sinn im Kalkül, welchem er angehört. Dieser ist sozusagen autonom. – Die Sprache muss für sich selber sprechen.
Ich könnte sagen: Mich interessiert nur der Inhalt eines Satzes; und der Inhalt eines Satzes ist in ihm. Sein Inhalt hat der Satz als Glied eines Kalküls.
Die Bedeutung ist die Rolle die das Wort im Kalkül spielt.
Die Bedeutung eines Namens ist nicht das, worauf wir bei der hinweisenden Erklärung des Namens zeigen; d.h. sie ist nicht der Träger des Namens. [...]
Der Name verliert seine Bedeutung nicht, wenn sein Träger aufhört zu existieren (wenn er etwa stirbt).
Aber heißt es nicht dasselbe: »zwei Namen haben einen Träger« und »zwei Namen haben dieselbe Bedeutung«? Gewiss, statt »A=B« kann man schreiben »der Träger des Namens 'A' = der Träger des Namens 'b'«."
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 63-64]
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"Die Sprache ist eben eine Sammlung sehr verschiedener Werkzeuge. In diesem Werkzeugkasten ist ein Hammer, eine Säge, ein Maßstab, ein Lot, ein Leimtopf und der Leim. Viele der Werkzeuge sind mit einander durch Form und Gebrauch verwandt, man kann die Werkzeuge auch beiläufig in Gruppen nach ihrer Verwandtschaft einteilen aber die Grenzen dieser Gruppen werden oft, mehr oder weniger, willkürlich sein; und es gibt verschiedenerlei Verwandtschaften, die sich durchkreuzen.
Ich sage, die Bedeutung eines Wortes sei die Rolle, die es im Kalkül der Sprache spiele. (Ich verglich es einem Stein im Schachspiel.)"
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 67]
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"Unsern Satz, »die Bedeutung sei, was die Erklärung der Bedeutung erklärt«, könnten wir so ausdeuten: Kümmern wir uns nur um das, was die Erklärung der Bedeutung heißt, und um die Bedeutung sonst in keinem Sinne."
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 69]
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"Die Untersuchung, ob die Bedeutung eines Wortes seine Wirkung sei, sein Zweck, etc., ist eine grammatische Untersuchung."
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 71]
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"Es ist möglich, dass Einer die Bedeutung eines Wortes (z.B. des Wortes »blau«) vergisst. Was hat er da vergessen? – Wie äußert sich das?
Man könnte nun sagen: Der, welcher die Bedeutung des Wortes »blau« vergessen hat und aufgefordert wurde, einen blauen Gegenstand aus andern auszuwählen, fühlt beim Ansehn dieser Gegenstände, dass die Verbindung zwischen dem Wort »blau« und jenen Farben nicht mehr besteht (dass sie unterbrochen ist). Und die Verbindung wird wieder hergestellt, wenn wir ihm die Erklärung des Wortes wiederholen."
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 79]
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"Die Erklärung der Bedeutung eines Worts hat einen Effekt ähnlich dem »Weiterwissen«, wenn man jemandem den Anfang eines Gedichts sagt, bis er sagt: jetzt weiß ich weiter.
Die Weise, wie wir die Sprache erlernten, ist in ihrem Gebrauch nicht enthalten. (Wie die Ursache nicht in ihrer Wirkung.)"
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 80]
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"Das was uns am Zeichen interessiert, die Bedeutung die für uns maßgebend ist, ist das, was in der Grammatik des Zeichens niedergelegt ist.
Wir fragen: Wie gebrauchst Du das Wort, was machst Du damit – das wird uns lehren, wie Du es verstehst.
Die Grammatik, das sind die Geschäftsbücher der Sprache, aus denen alles zu ersehen sein muss, was nicht begleitende Empfindungen betrifft, sondern die tatsächlichen Transaktionen der Sprache.
Man könnte in gewissem Sinne sagen, dass es uns nicht auf Nuancen ankommt.
(Ich könnte mir einen Philosophen denken, der glaubte, einen Satz, über das Wesen des Erkennens, in roter Farbe drucken lassen zu müssen, da er sonst nicht wirklich das ausdrücke, was er ausdrücken solle.)"
[Wittgenstein, L.: Philosophische Grammatik. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1973, S. 87]
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“Das Argument der Befürworter der Existenz eines Bedeutungskerns gegen ihre Kritiker, das isolierte Wort sei ja nicht ohne Bedeutung, löst die Streitfrage nicht, denn es ist keineswegs geklärt, was unter einem ‘isolierten Wort’ zu verstehen sei, noch, woher dieses ‘seine’ Bedeutung erhielte. Mit Wittgenstein wäre zu sagen, dass ein sprachlicher Ausdruck sich nicht völlig von jeglichem Kontext isolieren lasse. Ein Wort wird verstanden als Wort einer Sprache, als Ausdruck, der einen Platz in einer Grammatik derselben hat. (Vgl. dazu PhU, §§ 199, 432, 514, 525, 583-584, 663; Ph Gr, S. 130f.). Ein isoliert vorgestelltes Wort zu verstehen, heiße etwa, den von ihm ausgehenden Verweisungen auf Sprachspiele zu folgen, in denen es nach allgemeinem Gebrauch verwendet werden könne. «’Ein Wort verstehen’ kann heißen: Wissen, wie es gebraucht wird; es anwenden können.» (Ph Gr., S. 47; PhU, § 525). Dass Paradigma des schlechthin isolierten Wortes ist für Wittgenstein der Ausdruck einer Privatsprache. In Bezug auf eine Privatsprache kann jedoch nicht ohne weiteres mehr von einer ‘Sprache’ gesprochen werden. Eine Privatsprache bestünde aus Zeichen, die keinerlei Gebrauch hätten, damit jedoch auch keinerlei Bedeutung.
Das Problem des Bedeutungskerns resultiert aus einer bestimmten Sprachbetrachtung. Es wiederholt sich in verschiedenen Sprachtheorien in verschiedener Form, ist nun von einem «signifié» und einem «Designat» oder einem «Akttypus», etc. die Rede. Grundlegend für diese Betrachtungsweise ist die Unterscheidung grammatischer Formen und lexikalischer Inhalt. Ein Ausdruck habe Bedeutung, heißt für jede systematische Sprachbeschreibung, er weise wiederholt auf etwas Bestimmtes. Wittgenstein hingegen unterscheidet nicht systematisch zwischen einem verbalen (Ausdruck) und averbalen (Inhalt) Bereich. In Sprachspielen ist beides miteinander verwoben. Das Problem des Bedeutungskerns stellt sich für ihn nicht, weil er die Bedeutung von Wörtern nicht auf ihre Bedeutung als sprachliche Einheit reduziert. Wörter haben Bedeutung in den Lebenszusammenhängen, in denen sie von Bedeutung sind. Löst man sie, als sprachliche Einheiten, aus diesen Zusammenhängen, so kann streng genommen nicht mehr von Wörtern die Rede sein.
Der pragmatische Zug der Wittgensteinschen Reflexionen liegt somit nicht in der Einführung besonderer, pragmatischer Sprachregeln, die die Restriktionen der Semantik auf eine Kernbedeutung in kontrollierter Weise lockerten oder die den Gebrauch besonderer, pragmatischer Ausdrücke regelten. Die Philosophischen Untersuchungen stellen weder eine Ergänzung semantischer Theorien noch eine Alternative zu ihnen dar. Wittgensteins Kritik an der systematischen Analyse ist die Reflexion ihrer Begrenztheit. ‘Unter Umständen’, zu bestimmten Zwecken, mag es sinnvoll sein, vom tatsächlichen Gebrauch der Wörter abzusehen und mit einem Explikandum und dessen Explikation einen Gegenstandsbereich festzusetzen. Sprachwissenschaftliche Theorien erfinden, um eines überschaubaren Gegenstandes willen, Sprachen – die Sprache ‘L’, diejenige der Sprechakte, u.a. Wittgensteins Kritik an Sprachtheorien ist pragmatisch, insofern er ihren zweckgebundenen, pragmatischen, Charakter im Bewusstsein hält und auf die mit ihrer Funktion als Mittel verbundene Begrenztheit hinweist.”
[Nowak, Reinhard: Grenzen der Sprachanalyse. Tübingen: Gunter Narr, 1981, S. 226-227]
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„Ich habe hier gar nicht erst den Versuch gemacht, auch nur diejenigen von Lacans Ansichten zusammenzufassen, die für das angesprochene Thema wichtig sind. So habe ich weder seinen von Saussure entlehnten Gedanken erwähnt, dass die Grundeinheit der Bedeutung das Wort ist, noch die ebenfalls von Saussure stammende Unterscheidung zwischen «langue» und «parole». [...] Die Leser meiner früheren Kapitel werden erkennen, dass nach der von mir vorgeschlagenen Ansicht die Grundeinheit der Bedeutung nicht das Wort ist, sondern der Satz und dass der Bedeutungsbegriff über den Gedanken der Wahrheitsbedingungen mit dem Wahrheitsbegriff verknüpft ist. Die Bedingungen, unter denen ein Satz vom Sprecher für wahr gehalten wird, sind zum Teil für die Satzbedeutung konstitutiv. Sie sind es nicht insgesamt, weil die Bedeutung jedes einzelnen Satzes abhängig ist von der Bedeutung aller anderer Sätze, mit denen er verbunden ist. Lacan neigt ebenfalls zu dieser Idee des Bedeutungsholismus. Soweit ich sehen kann, ist sie auch der primäre Gehalt seines Begriffs des «schwebenden Signifikanten». Die Verbindungen aber, die Davidson zwischen Bedeutung und Wahrheit findet, gehören nicht zur Theorie Lacans. Und Lacans Idee der Sprache als eine von den Sprechern unabhängige Struktur gehört weder zur Auffassung Davidsons noch zu meiner.
[Cavell, Marcia: Freud und die analytische Philosophie des Geistes. Überlegungen zu einer psychoanalytischen Semantik. Stuttgart: Klett-Cotta, 1997, S. 166-169]
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„Meine Sicht des Mentalen besagt, dass die Deutbarkeit keineswegs etwas ist, dem der Geist entweder unterworfen sein kann oder auch nicht, da die Deutungen ermöglichenden Bedingungen ja die Bedingungen des Geistes selber sind. Sie umfassen nicht nur eine gemeinsame Welt und gemeinsame prägnante Muster, sondern auch gemeinsame Normen der Rationalität. Bedeutung haftet an Vorstellungen lediglich als Bestandteil eines ganzen Vorstellungsnetzes; und wenn die Linien zwischen den Vorstellungen nicht ganz allgemein einem normativen Muster entsprächen, das uns alle leitet, dann könnten wir weder für uns selbst noch für die anderen von Bedeutung sein. Gerade weil diese Normen gemeinsam sein müssen, damit Bedeutung überhaupt in Gang kommt, habe ich Rationalität unbekümmert mit Verständlichkeit assoziiert.“
[Cavell, Marcia: Freud und die analytische Philosophie des Geistes. Überlegungen zu einer psychoanalytischen Semantik. Stuttgart: Klett-Cotta, 1997, S. 224]
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"Con anterioridad a nuestro siglo, la mayor parte de las referencias filosóficas a la función significativa del lenguaje han solido presentar ésta como una suerte de correlación entre las palabras y las cosas, en cuya virtud significar consistiría fundamentalmente en nombrar. Esta doctrina, que era todavía muy influyente a principios del siglo XX, recibió una formulación especialmente importante en el siglo XIX en Mill y en Frege.
Stuart Mill pensaba que significar es nombrar y que casi todas las palabras y descripciones son nombres, considerando como nombre todo aquello que puede oficiar de sujeto o de predicado en una oración. Las palabras que no tienen esta función poseen significado en la medida en que son auxiliares de los nombres. El propio Mill, no obstante, acabó admitiendo que la mayor parte de los nombres no se limitan a nombrar o denotar, sino que también connotan ciertas propiedades o características, pero de esta consideración tenía que excluir los nombres más nombres de todos, es decir, los nombrespropios, que eran los que daban origen a la teoría.
Los sucesores de Mill, sin embargo, acentuaron el aspecto denotativo de su teoría del significado, lo que ocurrió asimismo en el fundador de la lógica contemporánea, Frege.
Gottlob Frege había distinguido (Begriffsschrift, 1879) entre el contenido de un juicio y su aserción o negación, pero ciertas dificultades al hablar del contenido de los juicios le condujeron posteriormente (Über Sinn und Bedeutung, 1892) a sustituir el concepto de contenido por la distinción entre sentido (Sinn) y referencia (Bedeutung). Así, un nombre expresa un sentido y tiene una referencia. La referencia es el objeto (no necesariamente perceptible) que denota, y el sentido es la indicación que sirve para distinguir o identificar la referencia. Por ejemplo, las expresiones »La estrella matutina« y »La estrella vespertina« tienen la misma referencia, pues denotan el mismo objeto, pero poseen sentido diferente, pues identifican la referencia de manera distinta. En cambio, la expresión »El abajo firmante« tiene en todos sus usos el mismo sentido, pero su referencia variará según quien la use. También las oraciones o sentencias tienen su sentido y su referencia, según Frege. Su sentido es el pensamiento que expresan, y su referencia se identifica con su valor veritativo, es decir, si son verdaderas denotan lo verdadero, y si son falsas denotan lo falso. De esta manera, todas las expresiones pueden explicarse en relación con la función de nombrar, y las palabras que no constituyen nombres pueden considerarse como elementos que sirven para construir nombres complejos.
Bertrand Russell: Los problemas que planteaba esta teoría del significado, a causa principalmente de la gran liberalidad con la que admitía entidades que sirvieran de referencia para los distintos nombres, fueron tratados por Russell, cuyas teorías de las descripciones y de los tipos pueden considerarse como intentos de poner límites a la teoría denotacional del significado, reduciendo como consecuencia el número y variedad de las entidades admisibles. A pesar de todo, Russell seguía estando inmerso en una teoría del significado semejante, como lo prueba el que cuando hable del significado de las palabras entienda por tal objetos con los que el sujeto está familiarizado (acquainted), y el que las proposiciones atómicas, a las que según él se reduce la mayor parte del lenguaje, sean proposiciones que constan de uno o varios nombres propios (en sentido lógico), esto es, algo así como pronombres demostrativos, más el nombre de una propiedad o relación simple.
Ludwig Wittgenstein: Aunque puede afirmarse que Wittgenstein, en el Tractatus logico-philosophicus (1921), tenía aún un pie en el campo denotacional, es cierto que el otro pie lo tenía ya fuera. En el Tractatus, los nombres tendrán ciertamente referencia, pero no sentido; las proposiciones, en cambio, tendrán sentido, pero no referencia, y sentido sólo en la medida en que sean verdaderas o falsas, algo que sin duda recuerda demasiado a la posición de Frege y Russel. Wittgenstein piensa en esta época que la estructura del lenguaje es revelada por la lógica, y que, puesto que existe una íntima correspondencia entre el lenguaje y el mundo, la estructura del mundo quedará así también revelada. La función significativa coincide con la función representativa, tomada esta en un sentido sumamente literal. Significar, para una proposición, consiste en suministrar una figura o representación de los hechos (Bild), de tal manera que a cada elemento de la proposición corresponda un elemento del hecho, y que la disposición entre los elementos de la proposición corresponda a la relación entre los elementos del hecho.
Naturalmente, un lenguaje que cumpla estrictamente con esta condición no parece fácilmente imaginable, y ciertamente no sería nada sencillo de usar, lo que justifica que los lenguajes naturales conocidos no tengan esta apariencia, sino que más bien su aspecto encubra su estructura real. Pero si el lenguaje natural fuera suficientemente analizado – piensa Wittgenstein – se hallaría que su función consiste en representar los hechos. Una proposición completamente analizada quedaría reducida a un conjunto de nombres, y el sentido de la proposición consistiría en el hecho expresado por la disposición de dichos nombres. La proposición como tal no tiene referencia ni denota nada. Son los nombres que la componen los que poseen referencia; esta referencia son los objetos o cosas de que se compone el hecho. E igual que el hecho consiste en una cierta relación entre los objetos o cosas, el sentido (de la proposición) consiste en la disposición o relación que hay entre los nombres que la componen. (Los nombres como tales carecen de sentido, claro está). Cuando el sentido de la proposición corresponde al hecho, aquella es verdadera; cuando no, aquella es falsa. Pero si tiene un sentido es porque, en principio, podría ser verdadera, esto es, porque representa un hecho posible. Significar, para una proposición, es representar un hecho posible. ¿Y cuando el lenguaje no tiene que ver con los hechos? Entonces carece de sentido. Es lo que acontece con la lógica, la ética, la estética, la religión. Pero esto no significa que las proposiciones de estos diferentes campos sean inútiles ni carezcan de función. Las proposiciones de la lógica tienen como función mostrar las propiedades formales del lenguaje y del mundo, y las de la ética, estética o religión intentarían mostrar las condiciones generales de la experiencia y de la vida humana.
Las propias proposiciones del Tractatus, en última instancia, se justifican no por lo que dicen, pues ya que no versan sobre hechos no pueden decir nada ni tener sentido, sino por lo que muestran, a saber, porque muestran por qué no puede decirse lo que no puede decirse. Así, junto a la teoría del significado, que sólo admite al lenguaje científico, hay una teoría del mostrar que legitima otros tipos de proposición. Esta última teoría, que es sumamente oscura, ha recibido por ello las críticas más fuertes.
Empiristas lógicos: Esta teoría del significado influyó decisivamente en los empiristas lógicos (empirismo lógico), quienes desarrollaron una doctrina del significado según la cual una oración es significativa si sabemos en qué condiciones será verdadera o falsa. Posteriormente se puntualizó que esto solamente explica el significado cognoscitivo, desarrollándose una teoría paralela sobre el significado emotivo para dar cuenta, de forma más plausible que el Tractatus, de las proposiciones éticas y estéticas (emotivismo). Por este tiempo, sin embargo, el propio Wittgenstein había llegado a la conclusión de que su anterior teoría del significado era unilateral e inadecuada, y de que reducía el lenguaje a sus aspectos denotativos ignorando otros muchos.
El segundo Wittgenstein: Partiendo de que lo simple y lo compuesto es siempre relativo, y que también los nombres sin referencia pueden ser significativos, Wittgenstein desarrolló ahora una teoría (Philosophische Untersuchungen, 1953) según la cual con el lenguaje se puede realizar una variedad de actividades, entre las que la representación no es más que una de esas posibles actividades o juegos lingüísticos (Sprachspiele). De ahí que el significado se buscara en el uso de las palabras y oraciones, y que la teoría del significado tendiera a ser sustituida por una teoría de los usos lingüísticos. El problema es que Wittgenstein habla de estos usos en una forma sumamente ambigua, considerando como tales a actividades que se dan a muy diversos niveles, y que a veces ni siquiera son incompatibles entre sí, tales como describir la apariencia de un objeto, especular sobre un acontecimiento, formular una hipótesis, hacer teatro, adivinar acertijos, hacer chistes, traducir de un lenguaje a otro, maldecir, rezar, dar las gracias, saludar, etcétera.
Los filósofos del lenguaje ordinario: Los filósofos del lenguaje ordinario, y particularmente los de la escuela de Oxford, introdujeron algún orden en estas ambigüedades, aplicando la teoría a diferentes problemas filosóficos. Especialmente Austin (How to do things with words, 1962) elaboró una teoría de los actos lingüísticos [Sprechakte: actos de habla], en la que distinguía el acto locucionario, o acto de decir algo con significado (es decir, con sentido y con referencia), el acto ilocucionario, o fuerza que tiene lo que se dice, por ejemplo: los actos de aconsejar, de mandar y de rogar, todos los cuales podrían realizarse por medio de la misma oración imperativa; y el acto perlocucionario, que consiste en los efectos de lo que se dice, por ejemplo, convencer, atemorizar, etc. Es indudable que la ambigüedad de Wittgenstein al hablar del uso lingüístico encubría esta diversidad de aspectos.
Paul Grice (William James Lectures, 1967): Para lograr una teoría del significado suficientemente amplia habría que añadir a las precisiones de Austin lo que Grice, otro filósofo de la escuela de Oxford, ha llamado »implicaturas conversacionales«, a saber, aquellos supuestos de la comunicación que, por ser característicos dentro de una sociedad o de un grupo, hacen que las expresiones tengan, en ciertas condiciones, un sentido diferente de su sentido literal o semántico, al cual sustituyen o bien se añaden. Por ejemplo, cuando en una junta calificadora de exámenes un profesor se limita a comentar de un estudiante: »Tiene buena letra«, los demás entenderán esto como un juicio negativo sobre el contenido del ejercicio. De esta forma, y dentro de una teoría así, el significado puede considerarse a varios niveles, que pueden ordenarse con arreglo a la importancia que va cobrando progresivamente el contexto."
[José Hierro S. Pescador: “Significado”. In: Quintanilla, Miguel A. (Hg.): Diccionario de filosofía contemporánea. Salamanca: Ediciones Sígueme, 1976, p. 452-454]
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“Volviendo, pues, a la supuesta identificación de significado y uso, no debe interpretarse como la anulación de un término en favor del otro. Ocurre que sólo tenemos un término, «significado», para designar un concepto que se quiere mucho más amplio. «Significado – comenta Chomsky – tiende a usarse como un término comodín para abarcar todos aquellos aspectos del lenguaje de los que no sabemos casi nada» (Estructuras sintácticas, Madrid: Siglo XXI Editores, 1974, p. 123, n.).”
[Camps, Victoria: Pragmática del lenguaje y filosofía analítica. Barcelona: Ed. Península, 1996, p. 34]
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