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INTENSIVPARTIKELN (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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Vgl.: |
Partikeln |
„Unter dem Begriff Intensivpartikeln fassen wir eine Untergruppe derjenigen Partikeln zusammen, die oft als Gradpartikeln [siehe oben] bezeichnet werden. Die Bezeichnung „Intensivpartikeln“ lehnt sich an den englischen Begriff intensifier an. Sie dienen dazu, die „Intensität“ eines von einem anderen Wort ausgedrückten Inhaltes zu verstärken oder abzuschwächen. Es handelt sich dabei um Partikeln wie: sehr, ziemlich, ganz, recht, überaus, zutiefst, höchst usw.; umgangssprachlich treten auch Formen wie irre oder echt in dieser Funktion auf.
Nach ihrer Bedeutung kann man die Intensivpartikeln in verstärkende (sehr, höchst, umgangsspr. irre usw.) und abschwächende (ziemlich, etwas, einigermaßen usw.) unterteilen. Mit Ausnahme von sehr und besonders können bei Intensivpartikeln normalerweise keine Negationen stehen; vgl. nicht sehr/ besonders nett gegenüber *nicht ziemlich müde oder *nicht höchst traurig.
Am häufigsten stehen Intensivpartikeln bei Adjektiven, während ihre Verwendung bei Substantiven ausgeschlossen ist. Einige von ihnen kommen auch in Verbindung mit Verben vor:
Ich bin ziemlich/sehr müde. - Sie hat sich ziemlich/sehr geärgert.
Intensivpartikeln müssen zusammen mit ihrem Beziehungswort erfragt werden; ist das Beziehungswort ein Verb, ist die Partikel nur schwer erfragbar, während bei einem Adjektiv als Beziehungswort die Wiederholung desselben in der Frage erforderlich ist:
-Wie hat sie sich geärgert? |
-(?) Sehr/Ziemlich. |
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-Wie müde bist du? |
-Sehr/Ziemlich. |
Die Möglichkeit der Verwendung von Intensivpartikeln bei Verben ist beschränkt. Es können folgende Grundregeln angenommen werden:
Einige Intensivpartikeln, so etwa zu, höchst oder das nur mit komparierten Adjektiven gebrauchte weit(aus), können generell nicht mit Bezug auf Verben verwendet werden.
Damit eine Intensivpartikel benutz werden kann, muss der im Verb ausgedrückte Prozess (Vorgang oder Handlung) semantisch graduierbar sein; so kann man zwar beispielsweise etwas sehr oder zutiefst lieben, genießen oder verabscheuen, nicht aber schreiben, sagen oder essen.
Intensivpartikeln wir ganz oder völlig, die das semantische Merkmal ‘Abgeschlossenheit’ besitzen, können mit Zustandsverben sowie mit den meisten perfektiven Verben verwendet werden: Er wohnt / lebt jetzt ganz in Paris. Nicht hiermit verwechselt werden darf der Gebrauch von ganz und völlig als prädikative Attribute wie in: Der Wolf verschlang Rotkäppchen ganz (= ‘Rotkäppchen war ganz’; vgl. auch Er aß den Apfel roh).
Die einzig mögliche Kombination von Intensivpartikeln ist die von zu und sehr, die es ermöglicht, den semantischen Gehalt von zu auch auf ein Verb zu beziehen: zu sehr lieben.“ [Hentschel / Weydt, S. 289-290]
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