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KATEGORIE Categoría (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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Vgl.: |
Funktion / Grammatische Kategorien / Lexikalische Kategorie / Kategorielle Bedeutung / Kategorienfehler/ Kognitive Kategorien / Verstand – Vernunft |
«Die Funktion ist ein relationaler, nicht klassifizierender Begriff.» [Heupel, C., S. 73]
«Kategorien sind klassifizierender nicht relationaler Natur.» [Heupel, C., S. 111]
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Es gilt vor allem, den größtmöglichen Katalog von Kategorien anzulegen; man muss von allen Kategorien ausgehen, von denen man nur wissen kann, dass die Menschen sich ihrer bedient haben.
Man wird dann sehen, dass es sehr wohl noch tote oder trübe oder dunkle Monde am Firmament der Vernunft gibt. (Marcel Mauss)
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„Kategorie (griech.: Aussage)
Bei Aristoteles Grundweisen des Seienden und damit zugleich die grundsätzlichen Aussageweisen (Grundbegriffe) von Seiendem als Seiendem, die als dessen Grundbestimmungen stets Seiendes als Ganzes betreffen. Als oberste Gattungen nur noch auf das Sein hin übersteigbar; als Letztbestimmungen nicht aufeinander rückführbar. Bei Kant Verstandesbegriffe a priori (sog. Stammbegriffe): Grundordnungsfunktionen von sinnlichem Erfahrungsmaterial, so Grundweisen nicht des Seienden, sondern Konstitutionsweisen der Gegenstände für ein Bewusstsein.“
[Müller, Max / Halder, Alois: Kleines Philosophisches Wörterbuch. Freiburg, Basel, Wien: Herder, 1988, S. 155]
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«Die Kategorie
Von Atomen zu Milchstraßen, die Welt besteht aus lauter einzelnen, voneinander verschiedenen Dingen. Der Geist aber fasst sie zu Klassen zusammen: zu der Klasse aller Atome, aller Milchstraßen, aller Leselampen. Eine solche vom wahrnehmenden Geist gebildete Klasse heißt Kategorie. Die Fähigkeit zum Kategorisieren ist eine der ganz elementaren Künste des Geistes. Ohne sie gäbe es keinerlei Denken. Sie sind etwas anderes als Erinnerungen (die vergangenen Episoden festhalten). Aber indem er Kategorien bildet und im Licht neuer Erfahrungen ständig modifiziert, bewahrt der Geist auch Vergangenes auf. Der Psychologe Philip Zimbardo: „Die Kategorisierung erst gibt unseren Erlebnissen Kontinuität. Sie fügt der Wahrnehmung das Begreifen hinzu, den Fakten die Bedeutung“. Der Kybernetiker Douglas Hofstadter: „Mi den Tieren verglichen, stapeln Menschen eine Kategorie auf die andere. Das macht den Kern der Menschennatur aus und ist eine tiefe Quelle der Freude“. Die Fähigkeit zu Kategorisieren ist älter als der Mensch, älter sogar als das Nervensystem mit seinem „emergenten“ Phänomenen Geist und Bewusstsein. Die Amöbe, deren Zellinhalt eine andere Konsistenz annimmt, wenn bestimmte chemische Reizungen sie von außen treffen, so dass sie ihre Form verändert und im Endeffekt von diesen schädlichen Reizen wegkriecht, hat kategorisiert: Sie hat unter all den chemischen Substanzen, die ständig um sie her sind, ganz bestimmte erkannt und mit ihrer Flucht sinnvoll darauf reagiert. Das Kategorisieren ist eine überlebenswichtige Grundeigenschaft alles Lebewesen.
Die Repräsentation
Wenn der Geist das Gesicht einesFreundes, den Geruch eines Rasierwassers, den Klang eines Motors wiedererkennt, so muss er das alles in irgendeiner Form besitzen. Es muss in ihm „repräsentiert“, nämlich vertreten sein. Die Psychologie spricht heute lieber von Repräsentationen als von Vorstellungen; das Wort Vorstellung lässt zu stark an die Bilder denken, die wir im Geist vor unserm Blick vorbeiziehen lassen. Die Repräsentation ist jede Darstellung der Außenwelt, die das Geistorgan sich bildet.
Das Konzept
So nennt die Psychologie die Repräsentation einer Kategorie. Das Konzept ist nicht darauf angewiesen, dass es ein Wort für es gibt; Konzepte besitzt selbst der ganz sprachlose Geist. Für viele Konzepte –„die frischer wirkende Luft nach einem Gewitter“, „die Spuren menschlicher Besiedlung in einer Landschaft“, „die Bücher, die ich noch gerne lesen würde“– hat selbst der wortgewaltigste Mensch kein bestimmtes einzelnes Wort; bei Bedarf könnte es jedoch gebildet werden. Worte für Konzepte werden erst dann unerlässlich, wenn wir mit anderen darüber sprechen wollen. Konzepte sind die Grundbausteine jener Vorgänge, die wir mit dem Wort Denken meinen. Die Verknüpfung von zwei Konzepten ist die allereinfachste Form einer Aussage. Man nennt sie Proposition –von Konzept A wird Konzept B ausgesagt: „Konzept A tut Konzept B“ oder „Konzept A ist Konzept B“. Herbst (tut) Einkehren, Herbst (ist) Dunkel.
Der Begriff
Er ist wiederum ein Konzept, aber eines, für das es einen Namen gibt, entweder ein Wort oder eine feststehende Wortverbindung (Hab und Gut, im Handumdrehen). Oder vom anderen Ende her gesehen: Der Begriff ist die Bedeutungsvorstellung, die ein Wort im Geist hervorruft. Jeder Begriff ist ein Konzept, aber nichts jedes Konzept ist ein Begriff. Für ein einzelnes benanntes Konzept kann es viele verschiedene Wörter geben. Der Begriff „männliches Kind“ lässt sich in den Wörtern Junge, Bursche, boy, muchacho, garçon und unzähligen mehr fassen und bleibt doch immer der gleiche. Viele Wörter enthalten mehrere Begriffe (das deutsche Wort Bauer zum Beispiel deren fünf). Enthalten? Das Wort selbst ist nicht der Begriff, es vertritt den Begriff auch nur, solange es vom Sprecher oder Schreiber zum Hörer oder Leser unterwegs ist – in dessen Geist aber evoziert es seinen Begriff. Ein Wort, das keinen Begriff evoziert, ist unverständlich. Das Wort ming evoziert für den Europäer schlechterdings nichts und ist doch ein richtiges Wort; dem Chinesen evoziert es das Konzept „Licht, Glanz“.
Propositionen
Manche Sprachpsychologen glauben heute zu ahnen, in welchem Format der Geist mit den Informationen umgeht, die er sprachlich erhält: im Format von Propositionen. Eine Proposition ist die Verbindung zweier Konzepte, die knappestmögliche Art eine Aussage. Irgendeinem Konzept X wird ein Konzept Y zugeschrieben. Entweder X ist Y, oder X tut Y.»
[Zimmer, Dieter E.: So kommt der Mensch zur Sprache. Über Spracherwerb, Sprachentstehung und Sprache & Denken. München: Wilhelm Heyne Verlag, 1986, S. 128-131]
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„Kategorien:
Kategorien sind klassifizierender, nicht relationaler Natur. Man unterscheidet syntaktische (Kasus), deiktische (Person, Numeros, Tempus) und semantische Kategorien: diese unterscheiden sich wiederum in inhärente/adjungierte Kategorien. Sie werden durch Subkategorisierung gewonnen. Neben den traditionellen führt die Transformationsgrammatik noch weitere ein (+ belebt/+ menschlich/+ zählbar ...).“ [Heupel, Carl, S. 111]
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«Kategorie
Grundlegender Begriff jeder Wissenschaft; Einteilungs- bzw. Zuordnungsbegriff. Bei Aristoteles die obersten Gattungsbegriffe oder Aussagearten, die auf die Entwicklung der abendländischen Grammatiktheorie nachweisbaren Einfluss ausübten. Vgl. Grammatische Kategorien.
Bei L. Hjelmslev ist eine Kategorie ein Paradigma, „das aus Elementen besteht, die man nur auf bestimmte Plätze in der Kette einsetzen kann und nicht auf andere Plätze“ (dt. Die Sprache, 1968, S. 43). [...]
W. G. Admoni unterscheidet zwischen logisch-grammatischen, kommunikativ-grammatischen und strukturell-grammatischen Kategorien.
In der gTG haben sich Ansatz und Definition linguistischer Kategorien als wesentliches Problem erwiesen. Nicht immer eindeutig und einheitlich wird von Hauptkategorien, grammatischen, lexikalischen, formalen und substantiellen Kategorien gesprochen. N. Chomsky (1965; dt. 1969) schied scharf zwischen funktionalen und kategorialen Begriffen („Subjekt“ und „Prädikat“ gegenüber „NP“, „V“ usw.). Von Bedeutung ist die Aufstellung universaler Kategorien (vgl. Universalien).»
[Lewandowski, Th.: Linguistisches Wörterbuch. Heidelberg: Quelle & Meyer, 1973, S. 305]
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„Kategorie (griech. kategoria, ursprünglich <Anklage>, später <Prädikat> und <Eigenschaft».
1. Im logischen Sinn: Grundbegriff.
2. Im ontologischen Sinn: bestimmtes Grundmerkmal des Seienden überhaupt; höchstes genus (grundlegende Gattung).
Die Kategorienlehre des Aristoteles unterscheidet bis zu zehn Kategorien. Sie werden logisch und sprachphilosophisch aufgefasst, insofern sie die grundlegenden Prädikatstypen angeben, wie auch ontologisch, indem sie die fundamentalen Allgemeinbegriffe (genera) bilden, unter die alles Seiende fällt. Im Gegensatz zu Platon hält Aristoteles den Begriff des Seins nicht für ein genus. <Sein> überschreitet ebenso wie <das Gute> und <das Eine> alle Kategorien – eine Auffassung, die in der Scholastik zur Lehre von den Transzendentalien ausgebaut wurde.
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Kant unterscheidet zwölf Kategorien; die wichtigsten sind Ding (Substanz) und Ursache‑Wirkung. Aber die Kategorien besitzen nach Kant nur für die Welt der Erfahrung Gültigkeit. Sie sind Verstandesbegriffe, d. h. Grundbegriffe oder Prinzipien, von denen der Verstand in seiner Erkenntnis der Welt immer Gebrauch macht, die aber ontologisch über das Ding an sich nichts aussagen müssen.
Seit Kant wird diskutiert, ob es überhaupt möglich sei, Kategorienreihen (Kategorientafeln) aufzustellen, und ob die Kategorien nur erkenntnistheoretische oder auch ontologische Bedeutung haben. Eine ontologisch verstandene Kategorienlehre versuchte im 20. Jh. u. a. N. Hartmann zu erarbeiten.
G. Ryle entwickelt eine Theorie der sog. Kategorienfehler (engl. category‑mistakes), die entstehen, wenn Ausdrücke verschiedener logischer Kategorien vermengt werden. Zwei Ausdrücke (z. B. <Peter> und <Sonntag> gehören nach Ryle verschiedenen logischen Kategorien zu, sofern in bestimmte Satztypen (z. B. <... liegt im Bett> zwar der eine, aber nicht der andere Ausdruck hineinpasst. So liegt bei der Aussage, <Sonntag liegt im Bett> ein Kategorienfehler vor. Laut Ryle muss auch der cartesianische Dualismus von Leib und Seele als Kategorienfehler aufgefasst werden.“
[Hügli, Anton/Lübcke, Poul (Hg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Reinbek: Rowohlt, 1991, S. 315]
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[Hügli, Anton/Lübcke, Poul (Hg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Reinbek: Rowohlt, 1991, S. 311]
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“Kategorie
Der Terminus Kategorie wurde von Aristoteles aus der griechischen Gerichtssprache, in der er die Bedeutung von Anklage besaß, in die philosophische Fach-Sprache übernommen und erhielt als terminus technicus zur Differenzierung verschiedener Aussagearten die Bedeutung Aussageschema bzw. Prädikationstypus. »Nebenbei gesagt bedeutet der Singular >Kategorie< ursprünglich ganz einfach Prädikat; aber der Plural >Kategorien< konnte natürlich im Sinne von >verschiedene Arten oder Formen von Prädikaten< benutzt werden; der vollständige aristotelische Ausdruck für das, was wir eine >Kategorie~ nennen, ist >Art von Kategorie< oder >Form von Kategorie<. Als Typen möglicher Prädikation bezeichnen die von Aristoteles eingeführten Kategorien Aussageschemata, die voneinander abgegrenzt und unterschieden werden müssen, um Mehrdeutigkeiten der philosophischen Argumentations‑ und Diskussionssprache, insbesondere in Verwendung des vieldeutigen »ist«, zu vermeiden.
Die von Aristoteles aufgezählten zehn Kategorien: Substanz, Quantität, Qualität, Relation, Wo, Wann, Lage, Haben, Wirken, Leiden, bezeichnen »Gruppen ohne Verbindung gesprochener Worte« hinsichtlich ihrer Bedeutung als mögliche Bestandteile von Sätzen. Dass Aristoteles auf den Charakter »ohne Verbindung« Wert legt, macht deutlich, dass es sich bei der Analyse der Kategorien nicht um eine Analyse von Urteilen, sondern von Satzgliedern für mögliche Urteile handelt. Während nämlich Aussagen (Urteile) daraufhin befragt werden müssen, ob sie wahr oder falsch sind, hat die Analyse von Prädikationstypen nichts mit Urteilswahrheit zu tun. Der für sie maßgebende Horizont ist nicht die Disjunktion wahrer oder falscher Aussagen, sondern die Differenz von Sinn und Unsinn. Darauf deuten schon die im ersten Kapitel der Kategorienschrift eingeführten Bestimmungen von Homonymie und Synonymie, wonach gleiche Deskriptionen für »Dinge«, die verschiedenen Kategorien angehören, als Äquivokationen zu beurteilen sind. Andererseits ergeben sich bei der Verwechslung etwa der Kategorien Qualität und Substanz Sinnlosigkeiten wie die, dass das Schöne selbst als schön, das Weiße selber als ein weißes Ding erscheint. In ihren wesentlichen Bestimmungen, etwa der Unterscheidung von essentiellen und akzidentellen Prädikationen oder der Vorrangstellung der οusía prote erweist sich die Aristotelische Kategorienlehre als Instrument der Kritik eines täuschenden Wortgebrauchs, bzw. der Diagnose sinnloser Wortverbindungen. Indem sie den Begriff der Gattung von dem der Kategorie trennt ‑ in jeder Kategorie können Gattungen von Arten und Individuen ausgesagt werden: essentielle Prädikation ‑, und indem sie alle nicht‑substanziellen Kategorien auf die erste Substanz als auf dasjenige, was weder in einem Subjekt ist, noch von einem Subjekt ausgesagt wird, ursprünglich bezieht, entwickelt sie eine Vielfalt von Gesichtspunkten zur Analyse des in der Vorstellung des »Allgemeinen« liegenden Scheins und Hilfsmittel zu seiner Vermeidung. Mit der Unterscheidung der Funktion von Eigennamen bzw. definierter Beschreibungen von der Funktion allgemeiner Terme (Prädikatoren), die seither zum Grundbestand philosophischer Logik gehört, ist jedoch noch keineswegs, wie vielfach angenommen wird, eine ontologische Entscheidung getroffen, wird doch die Vermutung, als schließe die logische Vorrangstellung der ersten Substanz bereits inhaltliche Rangunterschiede der Substanzen selbst ein, durch Aristoteles implizite mit dem Hinweis widerlegt, dass der Begriff der ersten Substanz als solcher kein Mehr oder Minder zulässt. »Ein bestimmter Mensch ist um nichts mehr Substanz als ein bestimmter Ochs«.
Günther Patzig hat in der Perspektive der modernen formalen Logik die Bedeutung der Aristotelischen Kategorienlehre, wonach Aristoteles die Differenz von singulären und allgemeinen Termen aufgewiesen und die allgemeinen Terme nach einstelligen und mehrstelligen differenziert habe, skizziert’ und gleichzeitig deutlich gemacht, dass diese »Leistung« des Aristoteles über die von ihm verfolgte Intention keine zureichende Auskunft biete. Die eigentliche Absicht seiner Kategorienlehre liege vielmehr darin, »zu zeigen, dass >ist< eine Reihe wesentlich verschiedener Funktionen in Sätzen haben kann, nicht nur eine, wie die Platoniker unterstellten. Er interessierte sich für die Vielzahl der Kategorien; es genügte ihm, dass er wenigstens zehn aufweisen konnte. Demgegenüber scheint es von untergeordneter Bedeutung, dass er später der Meinung zuneigte, diese zehn Kategorien könnten ausreichen, um alle verschiedenen Funktionen von >ist< zu erfassen«’. Wenngleich in dieser Auskunft der unmittelbar kritische Sinn der Aristotelischen Kategorienlehre vergleichsweise eingeschränkt zu sein scheint, widerspricht sie doch nicht der von Ernst Kapp aus einer Analyse der Aristotelischen Topik eruierten ursprünglichen Funktion des Kategorienverzeichnisses, »vor Trugschlüssen und Irrtümern zu schützen, die aus ähnlichen sprachlichen Formen verschiedener Aussagen entstehen konnten«. Überdies hebt auch Kapp hervor, dass Aristoteles selbst beim späteren Gebrauch der Kategorien im Zusammenhang metaphysischer Diskussionen das erste Opfer der Illusion geworden sei, »dass die zehn Gruppen von Kategorien von Anfang an dazu bestimmt gewesen wären, und ohne Bedenken oder weitere Untersuchung dazu verwendet werden könnten, den Gesamtbereich der möglichen Bedeutung von einzelnen Wörtern zu erfassen«’.
Sowohl Patzig, wie früher schon Kapp, verweisen damit zugleich auf ein Desiderat der Aristotelischen Philosophie wie auf ein entscheidendes Problem einer Theorie der Kategorien. Dies ändert nichts daran, dass die Aristotelische Kategorienlehre mit Recht als ein maßgeblicher Versuch der Analyse zu gelten hat, der die für philosophische Diskussionen unverzichtbaren Grundstrukturen menschlicher Rede entwickelt und Grundbedeutungen von Worten herausarbeitet, deren Vernachlässigung noch vor aller inhaltlichen, thematischen Diskussion über die Prinzipien des Wirklichen sinnvolles Reden unmöglich macht. Dennoch steht mit der fehlenden Vollständigkeit der Kategorien zugleich das Problem ihrer Rechtfertigung auf dem Spiel. Beanspruchte Vollständigkeit setzt ein Prinzip der Analyse voraus, das es erlaubt, genau diejenigen Aussageschemata zu entwickeln, die alle möglichen Bedeutungen umfassen, so dass zu jedem Ausdruck genau eine Kategorie angegeben werden kann, zu der er gehört. Damit ist zugleich gefordert, dass sich Kategorien nicht überschneiden dürfen. Denkt man hierbei an die Ungenauigkeiten in der Aristotelischen Fassung von Qualität und zweiter Substanz bzw. an die Überschneidungen von Qualität und Relation oder Quantität und Ort bzw. Zeit, so erscheint die von Aristoteles in metaphysischen Erörterungen implizit in Anspruch genommene Vollständigkeit seiner Kategorien nicht nur fragwürdig, sie lässt vielmehr vermuten, dass seine Kategorienanalyse lediglich faktischer Natur ist. In diesem Zusammenhang ist die Vermutung einer ontologisch‑bedeutsamen Präokkupation allerdings nicht von der Hand zu weisen. Die Frageschemata der Kategorien beziehen sich ausschließlich auf ein Einzelding, im Besonderen auf ein menschliches Individuum. Mit welchem Recht aber bilden diese Fragen den Grundriss aller möglichen Bedeutungen? Als Standardfragen an jedes auftretende Seiende bestimmen die Kategorien einen Bereich möglicher Antworten. Was berechtigt aber dazu, so und nicht anders zu fragen? Sind denn die Fragen selbst hinreichend distinkt, sind sie vernünftig, sind sie selbst dem Wirklichen, worauf sie sich beziehen, angemessen?
Weder im Rahmen seiner Kategorienlehre noch anderswo gibt Aristoteles darauf eine direkte Antwort. Indirekt allerdings lässt sich aus der Gesamtkonzeption der Aristotelischen Philosophie ein Hinweis entnehmen, in welcher Richtung die Lösung dieses Problems zu suchen ist. Vollrath bestimmt in einer umfassenden Interpretation die Kategorien als »das im Logos von den Sachen selbst her zum Vorschein gebrachte Sein der Sachen selbst« und schließt seine Untersuchungen mit der These, »der Horizont des aristotelischen Denkens nicht nur im Umkreis der Kategorien, sondern überhaupt« sei »der Logos als Physis, d. h. als das in der Sprache dem Menschen sich anvertrauende Sein des Seienden«. Diese Erwägungen verweisen mit Recht auf die bei Aristoteles implizit vorausgesetzte ursprüngliche Korrespondenz von Logos und Sein. In ihr lässt sich der Ort der Kategorien bestimmen und ihre Rechtfertigung als in der Offenbarkeit des Seins im Logos gegründet erkennen. Das im Logos offenbare Sein ermöglicht es, die faktischen Strukturen menschlicher Rede als Strukturen des vorliegenden Wirklichen zu begreifen und zu begründen. Die logischen Typen der Prädikation sind daher zugleich ontologische Prinzipien des Seienden, insofern beide aus der Einheit des sich eröffnenden Seins hervorgehen. Ihr kritischer Sinn zur Ordnung vernünftigen Sprechens erscheint daher als gerechtfertigt. Ist er es aber wirklich?
Diese Lösung des Problems der Rechtfertigung hat doch nur solange Plausibilität, als die Offenbarkeitsthese nicht selbst als problematisch erkannt ist. Wie soll durch sie denn die Differenz von Sinn und Unsinn aufrechterhalten werden können, die eine notwendige Voraussetzung des Kategorienbegriffs darstellt? Andererseits ist Offenbarkeit des Seins bestenfalls eine notwendige, nicht eine hinreichende Bedingung zur Abgrenzung bestimmter Kategorien. Obwohl diese Lösung daher nicht übernommen werden kann, erscheint für den Fortgang unserer Überlegungen gleichwohl zweierlei von Bedeutung: erstens zeigt sich, dass eine einseitige Lokalisierung des Kategorienproblems, sei es im Bereich der Logik (Denken), sei es im Bereich der Ontologie (Sein), vordergründig bleiben muss, wenn die Frage nach der Rechtfertigung gestellt wird. Obwohl Kategorien primär als Strukturen der in Argumentationen verwendeten Sätze zu thematisieren sind, sind sie doch, sollen sie Sinn stiften können oder repräsentieren, immer schon Formen des Wirklichen in der Sprache. Ihre Zuordnung zu einem der beiden Felder erscheint daher von vornherein als problematisch. Ihrem Topos nach sind Kategorien sonach Weisen der Vermittlung bzw. des Vermitteltseins von Sein und Denken. Diese Einsicht besagt indessen nichts über die Möglichkeit ihrer Rechtfertigung, sie beschreibt nur den »logischen Ort« der Kategorien selbst, und d. h. die Unterscheidung von Logik und Ontologie erweist sich für das Begründungsproblem als irrelevant. Zweitens zeigt sich an der Aristotelischen Kategorienlehre und ihrem weiteren philosophischen Kontext, dass ihre Funktion als kritisches Instrumentarium offensichtlich nicht ohne systematische Argumentation zureichend begründet werden kann. Kritische Instrumente lassen sich als solche nur durch Überlegungen rechtfertigen oder auch widerlegen, die in einem wie auch immer näher zu bestimmenden Sinn systematischen Charakter tragen. Das Problem der Vollständigkeit der Kategorien und ihre Rechtfertigung als eindeutige und gültige Schemata der Aussage erfordern mehr als eine bloß faktische Analyse des Denkens bzw. der Sprache. Aus dem Kontext der Aristotelischen Theorie der Kategorien lässt sich vermuten, dass die Unterscheidung von sinnlosen und sinnvollen Aussagen einen Vorgriff auf Strukturen der Vermittlung von Sein und Denken im Wissen notwendig macht, der seinerseits die Differenz von Sinn und Unsinn allererst begründet.”
[Krings, H. / Baumgartner, H.-M. / Wild, Ch.: Handbuch philosophischer Grundbegriffe. München: Kösel-Verlag, 1973, Bd. 3, S. 761ff.]
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«Categoría
1. En el sentido más amplio del término, ‘categoría’ alude a cualquier concepto ordenador que se introduce en el análisis o en la descripción lingüística. Así, por ejemplo, transitividad, sujeto, tópico, clítico, sema, denotan ‘categorías’ en esta acepción amplia del término.
2. ‘Categoría’ se utiliza también para designar una clase de unidades lingüísticas establecida atendiendo a criterios de tipo variable (sintácticos, semánticos, formales). Por ejemplo, sustantivo, adjetivo, verbo son términos que designan ‘categorías’ (más específicamente conocidas como categorías léxicas) puesto que hacen referencia a clases en que, tradicionalmente, se han agrupado las palabras que comparten determinadas propiedades. Pero también verbo transitivo, verbo intransitivo, por ejemplo, pueden considerarse, ya ‘categorías’, ya subcategorías o subdivisiones de una clase más amplia, puesto que los límites de las clases sólo vienen dados por los parámetros que se toman en consideración para establecerlas. Igualmente, sintagma nominal, sintagma verbal, sintagma adjetivo, denotan categorías (en este caso, categorías sintácticas), pues aluden a clases configuradas tomando como base la estructura interna de los sintagmas. ‘Categoría’, en este sentido del término, suele oponerse a función.
3. ‘Categoría’ designa, asimismo, las modificaciones gramaticales (tales como el número, el caso, el tiempo, la persona, el género) de que son susceptibles las ‘categorías léxicas mencionadas en el apartado anterior.
El adjetivo categorial se utiliza, lógicamente, con el sentido de ‘relativo a la categoría’.
Categorización hace referencia al proceso ordenador del que resultan las ‘categorías’, en cualquiera de las acepciones del término.»
[Alcaraz Varó, Enrique / Martínez Linares, María Antonia: Diccionario de lingüística moderna. Barcelona: Editorial Ariel, 1997, p. 105]
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“Categorías
Las categorías pueden entenderse, ya desde Aristóteles (s. IV a.d.J.C.), con significados diferentes. En general, puede decirse que son modos supremos de determinación ya sea de los términos últimos del lenguaje –consideración gramatical– o de las cosas –consideración ontológica–. Así, «el hombre» es un término que pertenece a la categoría de sustancia y «dos varas» pertenece a la categoría cantidad; o bien, el hombre es una sustancia y una medida de dos varas es una cantidad. Zubiri puede hablar de categorías de la actualización.”
[Ferraz Fayos, Antonio: Zubiri: El realismo radical. Madrid: Cincel, 1987, p. 237]
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“El problema de las categorías:
Categoría no designa como suele ser muchas veces usual, «clase» de cosas. La lista de las categorías no es la clasificación suprema de las cosas. No se trata de «clases» de cosas sino de «modos» de la cosa inteligida. Repitamos que en toda intelección se acusa el modo según el cual la cosa está actualmente presente. Acusar se dice en griego kategoréo, y por esto la acusación misma se llamó categoría.
El problema de las categorías proviene de Aristóteles inspirado en Platón. Para Platón y Aristóteles inteligir es declarar o afirmar que lo inteligido «es». Es la vieja tesis de Parménides. La intelección es logos del ser, es logos ousías. En el logos se acusan los modos según los cuales lo inteligido «es», se acusan los modos del ser. ¿Cómo? El logos es complexión (symploké) de la cosa de que se afirma (el on), y de lo que de ella se afirma o predica. Los caracteres del ser, acusados en esta complexión predicativa son las categorías. Para Aristóteles pues las categorías son los modos supremos del ente en cuanto tal. [...] Así, en rigor sería falso decir que «verde» es una cualidad. Pero la manera como el verde determina a este papel consiste en hacer de éste un «cuál». Cualidad no es el verde mismo sino la manera como el verde determina el ser de este papel. Como esta determinación se declara en predicación, esto es el predicado, resultar que la predicación, este modo de ser que predicamos como cualidad de los modos de ser se acusa en la predicación misma. Pues bien los distintos tipos de acusación de los modos de ser en los predicados son las categorías. Cualidad no es una nota sino una categoría. Ciertamente no son sino géneros supremos de lo que puede ser predicado del ser. No son predicados, en el sentido de notas, ni son predicables, ni serían lo que los medievales llamaron predicamentos. Y esto fue decisivo: las categorías, se nos dice, se fundan en le estructura del logos; constituyen su estructura formal (lógica) y son la base de toda nuestra gramática (sustantivo, adjetivo, preposición, etc.). Esta concepción ha corrido por toda la filosofía europea (Leibniz, Kant, Hegel, etc.).
Si bien se mira, toda esta concepción parte de dos supuestos: intelección es afirmación, es logos; y lo inteligido es ser. Es lo que llamé «logificación de la intelección», y «entificación de la realidad». Inteligir es afirmar, y lo inteligido es ente. La convergencia unitaria de estos dos supuestos ha determinado en buena medida el carácter de la filosofía europea.
Pero estos dos supuestos son a mi modo de ver insostenibles.
A) Se piensa que lo inteligido es «ser». Pero no es así. Lo inteligido no es ser sino «realidad». El ser es una actualidad de lo real (en el mundo), una actualidad ulterior (a la realidad), una actualidad ulterior pero oblicua. Ser es actualidad ulterior y oblicua de lo real como realidad.
B) El logos, la afirmación, no es más que un modo, y no ciertamente el único ni el más radical, de la intelección. Tanto más cuanto que el logos predicativo mismo no es el tipo único de logos: hay antes el logos posicional, y el logos proposicional. Sólo después hay un logos predicativo. La filosofía clásica ha logificado la intelección, con lo cual la teoría de la intelección se ha convertido en Lógica. Pero ello deja fuera la esencia del logos que consiste tan solo en ser un modo de intelección, esto es un modo de actualización. No se puede «logificar» la intelección sino por el contrario hay que «inteligizar» el logos.
Por consiguiente, las categorías no son ni predicados, ni predicables, ni predicamentos del ser, sino que son los modos de la cosa real meramente actualizada en la intelección en cuanto modos acusados en ella. Las categorías son primaria y radicalmente modos de la cosa real acusados en su mera actualización, en su mera intelección; no son modos de las cosas reales en cuanto afirmadas en un logos. No son categorías ni de entidad, ni de predicación, sino categorías de realidad meramente actualizada en intelección. Es otro concepto de categoría distinto del clásico.
Pero lo real actualizado en la intelección tiene dos aspectos. Uno, es el aspecto que da a lo real actualizado en cuanto actualizado. De ahí que lo acusado en la intelección sean por un lado los modos de la realidad, y por otro sean los modos mismos de actualización. Según el primer aspecto, las categorías serán modos de la realidad actualizada en cuanto realidad. Según el segundo aspecto, las categorías serán modos de la realidad actualizada en cuanto actualizada. A diferencia de la filosofía clásica, hay que introducir, a mi modo de ver, dos sistemas de categorías: categorías de realidad y categorías de actualización. Estos dos sistemas de categorías, naturalmente, no son independientes, sino que tienen una unidad intrínseca y radical. Examinemos rápidamente estos tres puntos: 1.° Categorías de realidad. 2.° Categorías de actualización. 3.° Unidad intrínseca y radical de las categorías.”
[Zubiri, Xavier: Inteligencia y razón. Madrid: Alianza Editorial, 1983, pp. 187-190]
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“Es menester evitar ante todo el equívoco de confundir objeto y objetualidad. Lo categorial de la actualización es el estar actualizado «como objeto»; no es el carácter según el cual lo que está presente como objeto pueda constituir uno o varios objetos. No es lo mismo objeto y objetualidad.
Las célebres categorías de Kant son modos de ser de los objetos: los diversos momentos que constituyen eso que llamamos «un objeto». Por tanto, son, como las categorías de Aristóteles, categorías de contenido, muy distintas de las categorías de actualidad. Orientado como Aristóteles hacia el logos predicativo, Kant recoge la idea de las categorías como modos de unidad de predicado con su sujeto. La novedad de Kant está en afirmar que esa unidad no es una unidad afirmativamente consecutiva del objeto, sino que por el contrario la unidad de predicado y sujeto es lo que hace que lo inteligible tenga una unidad propia en virtud de la cual es objeto; el objeto se constituye como tal objeto por afirmación misma, la cual es entonces fundamento de la unidad objetual. Y en esto es en lo que consisten para Kant las categorías: son los modos como lo diverso de la intuición queda unificado como objeto de intelección. Las categorías serían momentos transcendentales de la representación. Pero esto no es sostenible por varios motivos. En primer lugar, porque inteligir, y en especial el inteligir racional, no es representar. La función radical de la razón no es ser representativa sino ser fundamentante. Es cierto que esta intelección comportará, o cuando menos puede comportar en la mayoría de los casos, representaciones; pero la función formal de la razón no es representar sino presenciar. Las categorías no son modos de representar sino modos de presenciar. Y, en segundo lugar, es claro que la idea kantiana de lo representado entraría en las distintas categorías de «re». Y esto no es suficiente para constituir el «ob» [de ob-jeto].
Kant se ha planteado el problema de la constitución de los objetos, pero ha resbalado sobre el problema de la objetualidad en cuanto tal, sobre el «ser-ob». Y es que Kant entiende por objeto el contenido de los objetos. No importa para este problema que este contenido sea meramente formal; siempre se tratará de un contenido. Ahora bien, la objetualidad no es un contenido sino un modo de actualización de un contenido. No se trata de «un objeto» sino de la «objetualidad».
Y en este punto Kant coincide con Aristóteles: lleva el problema de las categorías por la línea de las categorías de contenido de la realidad. Tienen ambos un sentido distinto de las categorías de realidad, pero coinciden ambos en algunos caracteres propios que para los dos constituyen el sistema de las categorías de realidad: la aprioridad, la clausura, la universalidad. Para Aristóteles y Kant, sobre todo para Kant, las categorías de realidad constituyen el cañamazo a priori de lo categorizado. No es el lugar de discutir detenidamente este grave problema. Pero desde ahora quiero dejar sentado que las categorías de contenido no son un sistema a priori, sino modos de lo que he solido llamar función transcendental de lo talitativo, de lo real talitativamente considerado. Por tanto, penden de lo real y no son condiciones a priori de lo real. En segundo lugar, las categorías de realidad no son sistemas cerrados, porque la función transcendental es en sí misma una función esencialmente abierta. Lo real puede ir constituyendo no sólo otras cosas reales, es decir no sólo talidades diversas, sino que puede ir constituyendo también otros modos de realidad en cuanto realidad. Por esto el orden transcendental es un orden abierto dinámicamente. Y finalmente, en tercer lugar, el sistema de las categorías de contenido no es universal. Aristóteles ha determinado sus categorías como modos de las sustancias, pero sobre todo y en primera línea de las sustancias sensibles. Kant ha plasmado sus categorías sobre las cosas que constituyen el objeto de la Física de Newton. Y esto es una manifiesta unilateralidad, trátese de Aristóteles o de Kant. No se pueden extender las categorías de contenido de las cosas físicas, sean sustancias, sean objetos sensibles, a todo otro tipo de realidad. Por esto la universalidad de las categorías de contenido no se logra cambiando el concepto de realidad, diciendo, por ejemplo, que la realidad de las cosas que están ahí forman el orden de un movimiento cósmico. Es que, en cualquier caso, y por rico que sea el elenco de nuestros conceptos, el sistema de las categorías de contenido no es, a mi modo de ver, universal: cada tipo de conocimiento tiene sus propias categorías de contenido. Es imposible reducir las categorías de lo histórico y de lo personal a lo natural, etc.”
[Zubiri, Xavier: Inteligencia y razón. Madrid: Alianza Editorial, 1983, pp. 196-198]
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“¿Por qué no preguntar más bien qué significó kat´agoreo, categoría? Pues ello tiene que ver con la polis, con el ágora, inmediatamente con la existencia ciudadana del animal social. Kat´agoreo significó entonces decir algo de algo, atribuir algo a algo, predicare. Hablar sobre algo en el ágora, decir algo de algo en el espacio público de la palabra y en la sociedad civil de la razón.
Recordemos que en las primeras páginas de Ser y Tiempo trataba Heidegger de mostrar una caracterización prepredicativa de las cosas y encontraba en el término que usaban los griegos para designar los utensilios de la vida cotidiana: ta prágmata, el más pertinente ejemplo. Recordemos también que ellos llamaron al patrimonio personal la ousia, y sabremos con qué pensar debe ser confrontado este pensar. ¿Será necesario ejemplificarlo aún más atrás y más explícitamente, ir a los orígenes de la teoría crítica misma, en un escrito redactado en Bruselas por dos jóvenes hace ya casi sus 142 años, pero que en cierto y peculiar modo es contemporáneo a los otros escritos mencionados, porque apenas en el año 1932 fue publicado en su integridad? “El espíritu nace ya tarado con la maldición de estar preñado de materia, que aquí se manifiesta bajo la forma de capas de aire en movimiento, de sonidos, en una palabra, bajo la forma del lenguaje. El lenguaje es tan viejo como la conciencia: el lenguaje es la conciencia práctica, la conciencia real, que existe también para los otros hombres y que, por tanto, comienza a existir para sí mismo; y el lenguaje nace, cómo la conciencia, de la necesidad, de los apremios del intercambio con los demás hombres...”. Pero en el mismo escrito y unas cuantas páginas antes se decía: “Allí donde termina la especulación, en la vida real, comienza también la ciencia real y positiva, la exposición de la acción práctica, del proceso práctico del desarrollo de los hombres. Terminan allí las frases sobre la conciencia y pasa a ocupar su sitio el saber real, la filosofía independiente pierde, con la exposición de la realidad, el medio en que puede existir...”.”
[http://www.banrep.gov.co/blaavirtual/boleti3/bol18/heidegger.htm]
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“Al comienzo del libro G de su Metafísica Aristóteles pone el ejemplo de la salud. Sano se dice de un hombre que tiene salud. Sana se dice de una medicina porque restablece la salud. Sano se dice de un paseo porque tiende a conservar la salud. Sano se dice del color porque expresa la salud, etc. Aristóteles dice que aun aquellas cosas que constituyen el haber fundamental de una ousía [substancia], aquello que le confiere independencia, puede entenderse en muchos sentidos. Ciertamente todos los sentidos que acabamos de enumerar y otros que menciona Aristóteles se reducen a uno fundamental: es de la salud del hombre de donde reciben su calificativo de saludables todas las demás cosas: la medicina, el paseo, el color, etc. Por consiguiente, Aristóteles dice que, respecto de la ousía, todas las de más cosas se llaman seres simplemente por analogía; bien entendido que Aristóteles no emplea jamás la expresión «analogía del ser»; pero, en fin, dice que la unidad de todos los modos del ser con la ousía es una unidad por analogía.
Analogía no significa aquí semejanza, sino que tiene el sentido de lo que decimos respecto al buen color de un hombre en tanto referido a otra cosa, que es la salud del hombre sano. De ahí que, cuando enunciamos de algo y decimos «que es», Aristóteles nos dirá que en el mismo hecho de decir «que es» en ese sentido último y radical de ousía, se acusan todas estas diferencias a que acabamos de aludir. Si el color es sano es porque acusa la salud, etc.
Ahora bien; «acusar» se dice en griego kathegoreín. Lo que quiere decir Aristóteles es que en el logos más sencillo, de una manera diáfana y sin darnos cuenta de ello, se están acusando los distintos modos de ser, las categorías o los modos de ser. Si decimos de algo que es blanco, lo que decimos naturalmente es que es blanco, no que es rojo; pero en el hecho mismo de decir que es blanco, se acusa el modo en que lo blanco es real, a saber, como «cualificación» de un sujeto. Si decimos que es grande porque tiene veinte metros, decimos que tiene veinte metros, pero se acusa subyacentemente y de manera subentendida el modo como lo grande es real respecto a aquello que es grande, a saber: la cuantificación; etc. Entonces establece Aristóteles su lista de las diez categorías, de las cuales las nueve que son los modos de ser respecto a un sujeto se reducen y se fundan en el modo mismo de ser del sujeto, en la ousía.”
[Zubiri, Xavier: Los problemas fundamentales de la metafísica occidental. Madrid: Alianza Editorial, 1994, pp. 58-59]
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„¿Qué es lo que busca Aristóteles? ¡Busca qué es «que es» (tí tó ón). Cierto; pero el propio Aristóteles nos coloca en una situación difícil; a fuerza de diferencias del sentido del ser, que el ser se dice de cuatro maneras, que la cuarta manera a su vez se dice de diez modos que son las categorías y que, a su vez, la sustancia se dice de tres (la materia, la forma y el compuesto), uno se pregunta: ¿dónde está la realidad? A esto Aristóteles no contesta nunca; se le diluye por completo la idea de lo que busca.”
[Zubiri, Xavier: Los problemas fundamentales de la metafísica occidental. Madrid: Alianza Editorial, 1994, p. 63]
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«Para que haya afirmación tiene que haber coincidencia, convergencia, rectitud, entre la simple aprehensión y la cosa real.
Esta intelección afirmativa en su misma coincidencia tiene valencias distintas, distintas cualidades en orden a la verdad. Toda afirmación tiene de alguna manera esta diversidad de valencias. Digo “de alguna manera”: es justo lo que hemos de examinar ahora:
Toda afirmación tiene en orden a la verdad una radical cualidad esencial: es lo que llamo paridad. En toda afirmación hay la actualización de aquello de que se afirma y la simple aprehensión desde la que se afirma. En toda afirmación hay pues dos términos. Pero es menester que cada uno de ellos no vaya “por su lado” por así decirlo. Esta cualidad es la paridad. Si me pregunta qué “número” de alas tiene en realidad este canario, y se me contesta “amarillo”, esta respuesta no es una coincidencia afirmativa sino todo lo contrario, porque lo real de lo preguntado va en la línea de la cantidad (número de alas), y la respuesta enuncia lo real en la línea de la cualidad. No hay coincidencia ni por tanto rectitud. Las dos direcciones son “dispares”: es el disparate. Decir que el número de alas de este canario es amarillo, no es que no sea verdad, sino que es algo más radical: es la incongruencia o disparidad entre dos líneas de intelección. Para que haya afirmación tiene que haber “paridad” entre la dirección de la simple aprehensión y las exigencias de lo real. El disparate es formal y constitutivamente “enunciado sin paridad”. Rectitud no es pues sinónimo de verdad ni remotamente, sino que es esencialmente pura y simple paridad. [...]
El amarillo acusa la línea de ese modo de dirigirse a lo real que es su actualización: es la actualización como cualidad. El número acusa en su modo de dirigirse a la realidad otro aspecto de actualización de lo real: es la cantidad. [...] Acusación se dice en griego categoría. Todo “sería” acusa una línea de actualización de lo real en cuanto real, y es en estoen lo que consiste la categoría: actualización direccional de lo real en cuanto real. En este enfoque direccional es en el que a mi modo de ver ha de conceptuarse el problema de las categorías de lo real. Las categorías no son géneros supremos del “ente” (Aristóteles), no son formas del juicio (Kant), sino que son las líneas direccionales de actualización de lo real en cuanto real según diversas dimensiones. [...] Pues bien, la paridad es paridad de línea categorial. El disparate es disparidad categorial. He aquí pues el primer momento cualitativo, la primera valencia en orden a la verdad: la paridad. Su opuesto es el disparate. La oposición “con-paridad” y “dis-paridad” (disparate) es la primera polivalencia direccional de la afirmación.
Pero hay una segunda cualidad valencial. No basta que la afirmación no sea un disparate: es menester que aun sin serlo, la afirmación tenga sentido. El “sentido” es el segundo momento de la valencia. El sentido no es la paridad. Dentro de algo que no es un disparate se puede enunciar una afirmación cuya dirección no recae en las posibles exigencias del objeto de que se afirma. En tal caso la dirección de la simple aprehensión va hacia el vacío. Dirección en el vacío no es lo mismo que disparate.
Esta vaciedad puede ocurrir por lo menos de dos maneras. Puede ser que el sentido de mi simple aprehensión quede fuera de las exigencias del objeto real del que se afirma. Entonces la afirmación es un sinsentido. No son meras sutilezas sino algo que ha llegado a desempeñar un papel esencial en la ciencia y en la filosofía.
Por ejemplo, si considero un electrón situado perfectamente en un punto preciso del espacio, y quiero inteligir lo que es en realidad su estado dinámico, esto es su impulso, a esta simple aprehensión (impulso) no responde ni puede responder ese electrón perfectamente situado. Atribuirle un impulso es en sí mismo, no un disparate, pero sí un sinsentido (principio de Heisenberg). [...]
El contrasentido es más grave si se quiere. No es desde luego una falsedad, ni es tampoco una contradicción, sino que es un destruir la posibilidad de todo sentido. Así piensa Husserl que decir que las verdades a priori se fundan en hechos contigentes no es que sea solamente falso o contradictorio, sino que es un contrasentido. El sentido de las exigencias del concepto de verdad “a priori” queda anulado en el sentido de hecho “empírico”. Para Husserl el contrasentido es la forma suprema de no ser verdad. Pero personalmente pienso que hay algo más grave que el contrasentido: es el disparate. En el disparate las exigencias de aquello de que se juzga no tienen nada que ver con la dirección de la simple aprehensión. Inteligirlas unitariamente en un objeto es el disparate. En cambio, en el contrasentido no hay disparate, lo que acontece es que la dirección de la simple aprehensión no encuentra dónde realizarse en el objeto.
La segunda valencia en orden a la verdad es el sentido. La polivalencia adopta la forma de “con sentido” y de “sin sentido” y de “contrasentido”.»
[Zubiri, Xavier: Inteligencia sentiente / Inteligencia y logos. Madrid: Alianza Editorial, 1982, p. 284-287]
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