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KOMMUNIKATIONSMODELL

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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Vgl.:

Kommunikation / Information / Kode / Kodierung / Kode-Theorie / Erfahrungshorizont / Kontext / Diskurs / System / Sprechakte / Repräsentation / Kollusion / Double-Bind / Argumentationstheorie / Rhetorik

Kommunikation (lat. communicare = sich besprechen)

Zwischenmenschliche Verständigung durch Verbindungsaufnahme und Informationsaustausch (mit Mitteln der Sprache); Form sozialen Handelns mit den Rollen Sender/Sprecher (S) und Empfänger/Hörer (H) sowie dem Träger der übermittelten Nachricht, der sprachl. Zeichenkette (Medium: M); K.-Modell (stark vereinfacht):

 

[Ulrich, Winfried, Linguistische Grundbegriffe, S. 56-57]

Sprachliche Kommunikation (lat. communicatio) hat ein weites Bedeutungsfeld. Es begreift Mitteilung, Verbindung, Austausch, Verkehr, Gemeinschaft und Interaktion in sich. Eine Übereinstimmung mit Bezug auf die Definition des Begriffes liegt nicht vor. Die Unterschiedlichkeit in der Bestimmung von K. entspricht der Vielzahl von divergierenden theoretischen Ansätzen verschiedener Disziplinen wie Kybernetik, Nachrichtentechnik, Linguistik, Psycholinguistik, Soziolinguistik, Philosophie u.a., die das Problem der K. behandeln.

Die K.sforschung entwickelte sich im Kontext der Behandlung von technischen Problemen der Nachrichtenübertragung, die statistische Erkenntnisse über die Struktur der sprachlichen K. zwischen Menschen zur Voraussetzung hatten. Dies brachte es mit sich, dass die Probleme der sprachlichen K. zunächst unter Einbeziehung der Nachrichtentechnik und der Kybernetik im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen K.sforschung thematisiert wurden, deren Begründer P. F. Lazarsfeld, K. Lewin, H. D. Lasswell und C. J. Hovland sind.

Das in Orientierung an nachrichtentechni­schen Erkenntnissen entwickelte sprachliche K.smodell reduziert die Komplexität des K.sprozesses auf die Mikrosituation zweier Per­sonen und veranschaulicht die Elemente des K.saktes sowie ihre Beziehung zueinander. Es lässt sich folgendermaßen beschreiben: Voraus­setzung eines K.saktes sind mindestens zwei Partner in der wechselseitigen Rolle als Sender und Empfänger. Der Sender hat die Aufgabe, Informationen zu verschlüsseln (Enkodierung) und sie dem Empfänger zu übermitteln (Emission). Dabei hegt er die Erwartung, dass der Empfänger fähig und bereit ist, seine Nachricht aufzunehmen (Rezeption) und zu entschlüsseln (Dekodierung). Dasjenige, was der Sender sendet, sind Signale, verschlüsselte Informationen.

Die Informationen entstammen einer Informationsquelle und müssen den Bedingungen des jeweiligen Kanals, der sie überträgt, angepasst mehrere Kanäle erforderlich. Im Kanal können Störungen auftreten, die durch korrigierende Rückkopplung (Feedback) behoben werden. Ursachen der Störungen liegen entweder beim Sender/Empfänger oder im Kanal selbst. Damit der Übertragungsvorgang gelingt, ist ein vereinbarter Kode von Sender und Empfänger erforderlich. Die Vereinbarung bezüglich des Kodes zwischen Sender und Empfänger schließt die Kenntnis sowohl der Bedeutung der verwendeten Signale (Semantik) als auch der Regeln ihrer Verknüpfung (Syntax) ein. Der Kode eines K.steilnehmers wird bestimmt von seiner Zugehörigkeit zu einer Sprachgemeinschaft. In ihr werden z. B. der Wortschatz, die Aussprache sowie Satzbauregeln u.a. festgelegt.

Nach Saussure haben die in der sprachlichen Kommunikation zwischen Sprecher und Hörer ausgetauschten Sprachzeichen, die auf Sachen oder Sachverhalte (choses) verweisen, eine Doppelstruktur. Er kennzeichnet das Zeichen (signe) als ein Bezeichnetes und zugleich Bezeichnendes. Das Bezeichnete (signifié) ist das in der Vorstellung Gemeinte, die Inhaltsseite des Zeichens, und das Bezeichnende (signifiant) ist das in Lautäußerungen über den akustischen Kanal in Form von Schallwellen Messbare, die Ausdrucksseite des Zeichens.

Ch. S. Peirce  bestimmt Zeichen als dreigliedrige (triadische) Relationen, die aus dem Mittelbezug, Objektbezug und dem Interpretantenbezug bestehen (Semiotik). Für die K.sforschung blieb Shannons nachrichtentechnisches K.smodell als Grundmodell bestimmend. Es wurde in der Folge je nach Intention lediglich erweitert, was zu komplexen Beschreibungsversuchen führte.

Während das Grundmodell Shannons den K.sakt auf das technische Problem der Übertragung reduziert, hebt die behavioristische Ausgestaltung dieses Modells den Aspekt des Verhaltens von Sprecher/Hörer hervor. Hier lassen sich unterschiedliche Positionen notieren: K. wird entweder als jegliches expressives (Weaver) oder als ausschließlich zielgerichtetes (Arnheim) oder als wechselseitiges Reiz‑Reaktions‑Verhalten in einer Interaktion (Reimann) aufgefasst, das die Übermittlung von Zeichen leistet, denen für Sprecher und Hörer Bedeutung zukommt. Dabei ist nach Reimann die Reaktion nicht situationsspezifisch, sondern, obzwar durch eine aktuelle K.ssituation verursacht, zeitlich und räumlich nicht an sie gebunden.

Paul Watzlawick,V. H. Beavin und D. D. Jackson, die ebenfalls K. im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten sehen, stellen im Gegensatz zum Grundmodell, das die Reziprozität des K.smodells vernachlässigt, fünf Grundeigenschaften (Axiome) für eine dialogische/reziproke K. auf. Diese fünf Axiome betreffen:

1. die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren: Darunter wird verstanden, dass zwischen Menschen, die sich im selben Raum und zur gleichen Zeit begegnen, immer eine Beziehung besteht;

2. den Inhaltsaspekt: Darunter wird a) verstanden, dass K. sich nicht auf Übermittlung von Inhalten reduziert, sondern auch die intersubjektive Ebene unmittelbar einbezieht, und b) dass K. nicht ausschließlich auf die verbale Ebene eingeschränkt ist, sondern sich auch auf den Ebenen von Gestik, Mimik, Tonfall usw. vollzieht. Dabei sind Inhalts‑ und Beziehungsaspekte im Inhalt der Mitteilung unterscheidbar. Ununterscheidbar sind sie, wenn die Beziehung selbst thematisiert wird in der Metakommunikation;

3. die Interpunktion von Ereignisfolgen: Darunter sind die Beziehungsstrukturen gemeint, die K.spartner einvernehmlich herstellen zur Regulierung ihres K.sverhaltens und zur Vermeidung von Beziehungskonflikten im K.sprozess,

4. die digitale und analoge Kommunikation: Darunter werden alternative Ausdrucksformen zur Ausgestaltung von Mitteilungen verstanden; z. B. sind die in der analogen K. verwendeten Zeichen dingartige Kennzeichnungen. Sie sind eher geeignet, den Beziehungsaspekt auszudrücken. Die digitalen Ausdrucksformen, z. B. Namen und Worte, stellen die Beziehung zum ausgedrückten Gegenstand abstrakt, logisch aufgebaut her und sind eher geeignet, den Inhaltsaspekt einer Beziehung zu vermitteln;

5. die symmetrische und komplementäre Interaktion: Sie definiert die Beziehungsstruktur der K.spartner untereinander. Die symmetrische Beziehung gründet in der Gleichheit, die komplementäre in der gegenseitig sich ergänzenden Unterschiedlichkeit der K.spartner.

Gegen die behavioristischen und verhaltenswissenschaftlichen Sprachkonzeptionen führte Chomsky den Begriff der Sprachkompetenz von dem der Performanz abgrenzte. Gemäß dieser Grundunterscheidung muss man einen „idealen Sprecher/Hörer“ einer „völlig homogenen Sprachgemeinschaft“ annehmen, der „seine Sprache ausgezeichnet kennt“ und bei der Anwendung seiner Sprachkenntnisse in der aktuellen Rede von „grammatisch irrelevanten Bedingungen nicht affiziert wird“.

Die kritische Auseinandersetzung mit Chomskys eingeführter Unterscheidung von Kompetenz und Performanz führte zur Berücksichtigung der empirischen Bedingungsfaktoren des K.sprozesses. So verstehen die psychologisch (Psycholinguistik) und die soziologisch (Soziolinguistik) orientierten Ansätze die in einem K.sprozess konkret hervorgebrachten Äußerungen, in denen Sprecher ihre Sprachkompetenz unter einschränkenden Bedingungen anwenden, als Folge psychischer und sozialer Faktoren. Hartig/Kurz gehen in ihrer Untersuchung über sozialsprachliches Verhalten von der Gleichgestaltigkeit (Isomorphie) der Sozialstruktur und der Sprachstruktur aus. Bernstein und Oevermann betonen die Abhängigkeit zwischen sozialer Schicht und sprachlichern Verhalten (schichtenspezifisches Sprachverhalten). Sie sehen das sprachliche Ausdrucksverhalten eines K.spartners als Resultat seiner Sozialbeziehungen und sogleich als ihre Basis an.

D. Wunderlich legt ein Modell für sprachliches Verhalten in realen Sprachsituationen vor, das den dynamischen Zusammenhang, d.h. die veränderliche Wechselwirkung der Komponenten im Prozess einer Interaktion deutlich macht. Demzufolge sind mit der Äußerung eines Sprechers u.a. folgende Elemente verbunden: die Person des Sprechers, die angesprochene Person, die Zeit der Äußerung, der Ort und der Wahrnehmungsraum des Sprechers, die phonologisch/syntaktischen Eigenschaften der verbalen Äußerung, die phonetischen Eigenschaften der paralinguistischen Begleitphänomene, die strukturellen Eigenschaften der begleitenden Handlungen des Sprechers, der vom Sprecher intendierte kognitive Gehalt der Äußerung, die Intention des Sprechers sowie allgemeine und spezielle Voraussetzungen des Sprechers wie Wissen, Fähigkeiten, Einschätzungen des Angesprochenen, Verständnis der vorliegenden Situation und der eigenen Rolle, Gefühlslage und Aufmerksamkeit.

Habermas hat einen Entwurf einer universalpragmatischen K.stheorie vorgelegt, den er als Teil einer Handlungstheorie, aber im Gegensatz zu den psycho‑ und soziolinguistischen Theorien als Theorie eines reinen kommunikativen Handelns versteht. Als universalpragmatische Theorie unterscheidet sie sich von den empirisch‑pragmatischen Konzeptionen dadurch, dass sie nicht die Situierung sprachlicher Ausdrücke in einer K.ssituation durch Angabe konkreter extralinguistischer Randbedingungen erklärt, sondern dass sie durch Analyse allgemeiner sprachabhängiger Strukturen, die sich ihrerseits von den kraft linguistischer Kompetenz erzeugten sprachlichen Ausdrücken unterscheiden, die „Nachkonstruktion des Regelsystems, nach dem wir Situationen möglicher Rede überhaupt hervorbringen oder generieren“, als Aufgabe sieht (kommunikative Kompetenz).

Habermas unterscheidet zwei Formen umgangssprachlicher K.: das kommunikative Handeln (Interaktion) und den Diskurs. Beim kommunikativen Handeln sind sprachliche Äußerungen und extraverbale Äußerungen wie Handlungen und leibgebundene Expressionen als konstitutive Momente stets miteinander verknüpft. Äußerungen aller drei Klassen werden jeweils nach intersubjektiv geltenden Regeln gebildet und untereinander nach Regeln der Ergänzung und der Substitution verbunden. Auf allen drei Ebenen der K. besteht eine Kongruenz der Äußerungen. Ihr semantischer Gehalt ist situationsunabhängig und für alle Mitglieder einer Sprachgemeinschaft „grundsätzlich“ identisch (öffentlich). Im Diskurs hingegen sind nur sprachliche Äußerungen thematisch zugelassen. Ferner wird beim kommunikativen Handeln, das sich in eingelebten Sprachspielen vollzieht, die Geltung von Sinnzusammenhängen von den K.spartnern naiv vorausgesetzt, während der Diskurs ein problematisiertes Einverständnis, das im kommunikativen Handeln als unproblematisch bestanden hat, durch Begründung herzustellen sucht. Dementsprechend ist der Diskurs im Unterschied zu den Interaktionsprozessen dadurch gekennzeichnet, dass „alle Motive außer dem einer kooperativen Verständigungsbereitschaft außer Kraft gesetzt sind“.

Im Hinblick auf das Kriterium, das die Bedingungen dafür angibt, dass diskursive K. „nicht durch Zwänge gehindert wird, die aus der Struktur der K. sich ergeben“, bezieht sich Habermas methodisch auf die performativen Bestandteile der Rede, die Sprechakte, die die Situierung von Äußerungen fixieren. Er klassifiziert sie in Kommunikativa, Konstativa, Repräsentativa und Regulativa und ordnet sie jeweils fundamentalen, nicht hintergehbaren Unterscheidungen wie Sein und Schein, Wesen und Erscheinung, Sein und Sollen, wahrem und falschem Konsensus zu. Habermas findet das Kriterium für das Gelingen von Diskursen in der idealen Sprechsituation, die von jedem empirischen Subjekt in realen K.ssituationen kontrafaktisch angenommen werden muss, d.h. im Prinzip der symmetrischen Chancenverteilung für alle möglichen Beteiligten bei der Wahl kommunikativer, konstativer, repräsentativer und regulativer Sprechakte. Dabei handelt es sich nicht um ein unabhängiges Kriterium. Dies liegt darin begründet, dass die Wahrheit von Aussagen (Konstativa) nicht ohne Bezugnahme auf die Wahrhaftigkeit von Äußerungen (Repräsentativa), diese wiederum nicht ohne die Bezugnahme auf die Richtigkeit von Handlungen (Regulativa) und diese schließlich nicht ohne die Bezugnahme auf einen Konsensus (Kommunikativa) entschieden werden können.

Die Diskurstheorie beschreibt demzufolge einen Zirkel, der darin besteht, dass die Unterscheidung des wahren vom falschen Konsensus durch Diskurs entschieden werden muss, dessen Ausgang letztlich einen tragfähigen Konsensus zur Voraussetzung hat. Habermas unterscheidet fünf Diskursformen:

1.   „den Diskurs als Mittel kommunikativen Handelns“,

2.   „ein kommunikatives Handeln, das sich den Schein des Diskurses fälschlich vindiziert“,

3.   „den therapeutischen Diskurs, der der Herstellung der Bedingungen des Diskurses durch eine methodische Förderung der Selbstreflexion dient“,

4. „den Normalfall des Diskurses, der der Begründung von problematisierten Geltungsansprüchen dient“,

5.   „den innovatorisch gezielten Diskurs“.

Von der normalen umgangssprachlichen Kommunikation hebt Habermas die systematisch verzerrte Kommunikation anhand von drei Kriterien ab:

1.   auf der Ebene der sprachlichen Symbole unterscheidet sich die verzerrte K. von der normalen durch ein von der öffentlichen Sprache abweichendes Regelsystem,

2.  auf der Ebene des Verhaltens macht sie sich durch Inflexibilität, Wiederholungszwang und Situationsabhängigkeit bemerkbar,

3.  zwischen den K.sebenen herrscht eine Diskrepanz, d. h. ein Zerfall der Kongruenz zwischen sprachlicher Symbolik, Handlung und Expressionen.

Als Pseudokommunikation kennzeichnet Jürgen Habermas die “pathologisch unauffällige“ Kommunikation, in der die auftretenden Muster systematisch verzerrter Kommunikation von den K.steilnehmern unbemerkt bleiben.“

[Braun, Edmund / Radermacher, Hans: Wissenschaftstheoretisches Lexikon. Graz / Wien / Köln: Styria, 1978, S. 315‑320]

„In der folgenden Zusammenstellung suchen wir die vielfach übliche missverständliche metaphorische Verwendung eines Sprachennamens als Subjekt zu vermeiden: Wir sagen also nicht: das Deutsche zieht es vor ..., oder das Spanische vermeidet ... . Sprachen sind keine Subjekte; sie sind „Techniken“ des Sprechens, spezifische Modi menschlichen Sprechens überhaupt, deren sich Subjekte bedienen. Die hypostasierende Verdinglichung der Sprache zum Subjekt, zum intelligenten Subjekt, ist der historischen (junggrammatischen) Sprachbeschreibung ebenso geläufig wie der synchronisch strukturalistischen. Sie ist verhängnisvoll. Es mag übrigens offenbleiben, inwieweit die Subjekte in dem, was sie sprachlich äußern, durch ihre jeweilige Sprache bestimmt sind: eine Sprache ist ja in der Tat nicht bloßes Mittel, um etwas auszudrücken, wenngleich sie dies auch ist. Eine Sprache ist eher ein Medium als ein Mittel.“ 

[Gauger/Cartagena: Vergleichende Grammatik Spanisch-Deutsch. Mannheim u.a.: Duden, Bd. 2, S. 333ff.]

Kommunikation [lat. communicatio ‘Mitteilung’].

(a)  Im weiteren Sinne: jede Form von wechselseitiger Übermittlung von Information durch Zeichen/Symbole zwischen Lebewesen (Menschen, Tieren) oder zwischen Menschen und datenverarbeitenden Maschinen. Zu Kommunikation in technisch-kybernetischen Sinn vgl. Informationstheorie.

(b)  Im engeren (sprachwissenschaftlichen) Sinn: zwischenmenschliche Verständigung mittels sprachlicher und nichtsprachlicher Mittel wie Gestik, Mimik, Stimme u. a. vgl. Nonverbale K.“ [Bußmann, H., S. 392]

Kommunikationsmodell:

Schematische (meist graphische) Darstellung von Bedingungen, Struktur und Verlauf von Kommunikationsprozessen nach dem Grundformel: „Wer sagt was mit welchen Mitteln zu wem mit welcher Wirkung?“ (Lasswell [1948]).

Grundlage der meisten K. ist das 1949 von C. E. Shannon und W. Weaver für nachrichtentechnische Zwecke entworfene K. Grundkomponenten des K. die ja nach Erkenntnisinteresse differenziert werden, sind

(a)     Sender und Empfänger (Sprecher/Hörer),

(b)    Kanal bzw. Medium der Informationsübermittlung (akustische, optische, taktil),

(c)     Nachricht,

(d)    Störungen (Rauschen),

(f)     pragmatische Bedeutung,

(g)     Rückkoppelung.

Die meistdiskutierten Kommunikationsmodelle unter sprachwiss. funktionalem Aspekt stammen von K. Bühler (vgl. Organonmodell der Sprache) und Roman Jakobson.“ [Bußmann, H., S. 392-393]

Kommunikation ist Austausch von Information zwischen einem Sender und einem Empfänger über einen Kanal.  Zu bemerken ist, dass bei der Kommunikation keine Zeichen, sondern nur die materiellen Komponenten dieser Zeichen übertragen werden, die verschlüsselte Information enthalten. Der Austausch von Signalen ist damit kein Austausch von Information. Kommunikation entsteht erst dann, wenn der Empfänger die Signale des Senders - vermittelst eines vereinbarten Kodes - entschlüsseln kann.

Anmerkungen:

Der Kanal kann aus Schall-Licht- oder elektromagnetischen Wellen bestehen. Die Kodes von Sender und Empfänger sind nicht identisch (Durchschnittsmenge). Der Effekt beim Empfänger ist nicht identisch mit der Intention (Verschiedenheit im Grad). Auch die Vorgänge, die sich in der Psyche von Sender und Empfänger abspielen, gehören zum Kommunikationsakt. Sie sind empirisch jedoch nicht zugänglich und fallen deshalb primär in das Gebiet der Neurophysiologie. Störungen des Informationsflusses müssen - im Sinne eines Regelkreises - durch Rückkopplung beseitig werden." 

[Heupel, Carl: Taschenwörterbuch der Linguistik. München: List, 1973, S. 117-118]

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1     „Während die Informationsquelle noch vor dem Sender liegt, liegt die Informationsverwertung hinter dem Empfänger. Der erste kann ein Tonband, eine Lochkarte, der letzten kann ein Speicher sein (phonisch, graphisch), der wiederum die Nachricht und die damit implizierten potentiellen Reaktionen weitergibt.“ [Heupel, C., S. 100]

Kommunikation meint (im nachrichtentechnischen Sinne) den Austausch bzw. die Übertragung) von Information (zwischen ‘Systemen’). Sprachliche Kommunikation ist dann der Austausch von pragmatischer Information zwischen Individuen in einer bestimmten Kommunikationssituation. 

Kommunikation vollzieht sich in verschiedenen Bereichen:

1.  im menschlichen Bereich:

a) sprachliche Kommunikation:

- Mensch - Mensch

- Mensch - Maschine (Verkehrsampel, Computer, u. dgl.)

     b) nicht-sprachliche Kommunikation (Aktion, Gestik, Mimik, etc.)

2. im nicht-menschlichen Bereich (etwa im Tierbereich (z. B. ‘Sprache’ der Bienen), in der Genetik, zwischen maschinellen Systemen, etc.).

Man beachte, dass interpersonale Kommunikation nicht notwendig sprachlich zu sein braucht. Der biologisch gesunde Mensch verfügt über verschiedene, auf ganz bestimmte Kanäle bezogene ‘Sende- bzw. Empfangsorgane’:

In einem idealisierten Kommunikationsmodell gelten im allgemeinen folgende Elemente als invariant (wobei wir Kommunikation in einem weiteren Sinne der sprachlichen Kommunikation im engeren Sinne tabellarisch gegenüberstellen):

Eine solche Parallele darf jedoch nicht zu weit getrieben werden, da sie die Spezifik der sprachlichen Kommunikation verschleiert. Entscheidend ist, dass sprachliche Kommunikationsprozesse nicht isoliert (‘im luftleeren Raum’) vollzogen werden, sondern stets in situative Kontexte eingebettet und somit Teil der ‘sozialen Interaktion’ sind. Sprachkommunikation gehört zur ‘Sozialkommunikation’ (d. h. der Gesamtheit aller sozialen Kontakte mit kommunikativer Intention oder kommunikativem Effekt); ihr nichtsprachlicher Teil heißt ‘Aktionskommunikation’.

Ablauf des (idealisierten) störungsfreien sprachlichen Kommunikationsvorgangs:

(a)  (kommunikative) Intention des Sprechers in Bezug auf den (oder die) Hörer (d. h. der Sprecher hat die Absicht, dem Hörer Information zu vermitteln bzw. den Wunsch, Information von ihm zu erhalten bzw. ganz allgemein mit ihm Kontakt aufzunehmen;

(b)  ‘Kodierung’ der Mitteilung, d. h. ‘Verschlüsselung’ der mitzuteilenden Inhalte mit Hilfe eines sämtlichen Kommunikationspartnern bekannten Kodes (d. h. der Sprecher wählt aus dem Zeichenrepertoire (Kode) jene Zeichen aus, die ihm zur Verbalisierung seiner kommunikativen, hörerbezogenen Intention adäquat erscheinen;

(c)  Sprechakt, Produktion (Artikulation) einer Kette von Lauten durch den Sprecher;

(d)  Hörakt, Perzeption der Lautkette durch den Hörer;

(e)  ‘Dekodierung’ der Mitteilung durch den Hörer, d. h. Auflösung, ‘Entschlüsselung’ der kodierten Mitteilung;

(f)   Der Hörer versteht die Absicht des Sprechers.

Es sei jedoch davor gewarnt, sich das Zusammenspiel der weitgehend simultan stattfindenden Aktivitäten des Sprechers und Hörers tatsächlich so in (scheinbar sukzessive) Etappen (Phasen) zergliedert vorzustellen, wie es hier grob vereinfachend dargestellt ist.

Dieselbe Vorbehalte gelten für das folgende (stark vereinfachte) Kommunikationsmodell:

Dieses Modell berücksichtigt die Tatsache, dass der Kode des Sprechers und der des Hörers im Allgemeinen nur teilweise zusammenfallen.“  

[Welte, W.: Moderne Linguistik. Terminologie / Bibliographie. München, 1974, Bd. I, S. 249-262]

„Mit Ablehnung auf den von Grice anvisierten Wirkungsaspekt reagierend, differenziert Searle im Bereich der Absichten. Kennzeichnend für seine spätere Position ist seine Unterscheidung dreier Arten von Absichten. Searle spricht von Bedeutungsabsichten, Repräsentationsabsichten und Kommunikationsabsichten; die letzteren beiden Absichtsarten fasst er als zwei Aspekte der Bedeutungsabsicht auf, diese wird also unterteilt in die Repräsentations- und die Kommunikationsabsicht.

Searle unterscheidet zwischen der Absicht zu repräsentieren und der Absicht zu kommunizieren, weil er mit den bei Grice für Fälle von Kommunikation ins Auge gefasste Wirkungen, wie soeben angedeutet, (weiterhin) nicht einverstanden ist.

Das Verhältnis von Repräsentationsabsicht und Kommunikationsabsicht sieht Searle so, dass die erste unabhängig ist von der letzteren: «man kann die Absicht haben, etwas zu repräsentieren, ohne eine Kommunikationsabsicht zu haben; aber man kann keine Kommunikationsabsicht haben, ohne eine Repräsentationsabsicht zu haben.»

«Kommunikation ist eine Sache des Hervorrufens von Wirkungen in Hörern, doch kann die Absicht haben, etwas zu repräsentieren, ohne sich überhaupt darum zu scheren, welche Wirkungen man etwa bei seinen Hörern hervorruft. Man kann eine Feststellung machen, ohne die Absicht zu haben, seine Hörer zu überzeugen, und auch ohne die Absicht zu haben, seine Hörer zu der Überzeugung zu bringen, dass man selbst glaubt, was man sagt; ja sogar ohne die Absicht zu haben, dass die Feststellung überhaupt verstanden wird. Es gibt folglich zwei Aspekte der Bedeutungsabsicht: Die Absicht zu repräsentieren und die Absicht zu kommunizieren.» (Searle 1987, 209f.)

Als ginge es um die Beachtung der Devise ‚Reden ist Silber, Schweigen ist Gold’, hält Searle (1987, 213) die Repräsentation für das «Herzstück der Meines». Er geht mithin davon aus, dass die «Repräsentation Priorität gegenüber der Kommunikation» und dass die Repräsentationsabsichten «Priorität gegenüber Kommunikationsabsichten» haben. Und da die Intentionalität der Sprache – Searle zufolge – aus der Intentionalität des Geistes abgeleitet ist, kommt er konsequenterweise zu der folgenden Einschätzung: «Die Hauptfunktion, die sich Sprache von der Intentionalität ableitet, ist natürlich ihr Repräsentationsvermögen» (Searle 1987, 221)

Fragt man sich, welche Rolle die Kommunikationsabsicht in diesem Zusammenhang spielen soll, erfährt man folgendes: «Die Kommunikationsabsicht ist einfach die Absicht, dass die Repräsentationsabsicht vom Hörer erkannt werden möge.» (Ebd., 216). Die letztere aber besitzt, wie gesagt, Priorität:

Vielleicht ist zutreffend, dass das Repräsentationsvermögen die wichtigste Funktion der Sprache ist; vielleicht ist es auch zutreffend, dass die Repräsentation Priorität gegenüber der Kommunikation hat – was aber nicht zutrifft, das ist die These, dass die Repräsentation das Herzstück des Meinens ist. Wie hier gezeigt werden soll, ist die Kommunikation das Herzstück des Meinens.”

[Eckard, Rolf: Sagen und Meinen. Paul Grices Theorie der Konversations-Implikaturen. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1994; S. 78f]

„Mit seiner Theorie der Intentionalität, zumindest mit bestimmten Aspekten derselbe, scheint Searle in der Tat hinter bestimmte, im Rahmen seiner Sprechakttheorie gewonnene Einsichten zurückzufallen – so dass es notwendig wird, an letztere zu erinnern, wie es auch Leilich tut, der sagt: «Bezüglich der Bedeutung qua illokutionärer Rolle kann man [...] nicht sagen, dass man zwischen Repräsentation und Kommunikation im Sinne Searles unterscheiden muss, da die illokutionäre Rolle die kommunikative Beziehung konstituiert.» (Leilich 1993, 53).”

[Eckard, Rolf: Sagen und Meinen. Paul Grices Theorie der Konversations-Implikaturen. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1994; S. 80 Anm. 53]

„Nunmehr, 1983, heißt es bei Searle, könne man zu der vermeintlichen Unabhängigkeit der Repräsentationsabsicht von der Kommunikationsabsicht auch dadurch kommen, dass man sich die Frage stellt: «Was ist der Unterschied zwischen Etwas-Sagen-und-es-Meinen und Etwas-Sagen-ohne-es-zu-Meinen? Wittgenstein stellt und häufig solche eine Frage, um uns daran zu erinnern, dass ‘meinen’ keine Bezeichnung für einen introspektiven Vorgang ist; dennoch ist es nicht dasselbe, ob man etwas sagt und es meint oder ob man es sagt, ohne es zu meinen.» (Searle 1983/1987, 214).

Dass es nicht dasselbe ist, wenn man etwas sagt und es meint oder wenn man es sagt, ohne es zu meinen, ist natürlich richtig. In Bezug auf das Etwas-Sagen-ohne-es-zu-Meinen lassen sich aber zumindest zwei Fälle unterscheiden:

a)     S sagt etwas, merkt dann aber entweder selbst (oder wird von H darauf hingewiesen), dass er das, was er gesagt hat, (wahrscheinlich) gar nicht meint, (wahrscheinlich) gar nicht sagen wollte. (S kann von H natürlich auch gefragt werden, ob er wirklich meine oder gemeint habe, was er gesagt habe.)

b)     S sagt absichtlich etwas, ohne es zu meinen – S macht z. B. eine ironische Bemerkung.

Was hier besonders wichtig ist: in beiden Fällen meint der Sprecher S etwas, in beiden Fällen will er etwas Bestimmtes zu verstehen geben. Im Falle (b), im Falle einer ironischen Bemerkung z.B., ist das ganz klar, und im Fall (a) bringt S, sich selbst korrigierend, sozusagen im zweiten Anlauf, zum Ausdruck, was er eigentlich zu verstehen geben will bzw. was er hat zu verstehen geben wollen.

Wenn es sich wirklich so verhält, wenn S in beiden Fällen, sowohl in (a) als auch in (b), etwas meint, dann ist in Abrede gestellt, was Searle unter Berufung auf die Unterscheidung Wittgensteins untermauern will: dass es möglich ist, einfach etwas zu sagen, also einfach eine Repräsentationsabsicht zu verwirklichen, ohne (zugleich auch) eine Kommunikationsabsicht zu realisieren. Zumindest unter kommunikativen Normalbedingungen, d.h. – unter andern – in Anwesenheit eines Adressaten, ist letzteres nicht möglich. Unter solchen Bedingungen gilt: Man kann nichts sagen, ohne etwas zu meinen. Wer etwas sagt, von dem wird angenommen, dass er auch etwas zu verstehen geben, dass er etwas zu kommunizieren versucht. Unter Bedingungen der Kommunikation ist es, wie Watzlawick/Beavin/Jackson (1974, 50f.) herausgestellt haben, nicht möglich, nicht zu kommunizieren: unter solchen Bedingungen kann man nicht nicht kommunizieren. Dass letzteres doch möglich sei, genau das aber scheint Searle bei seiner Unterscheidung der Repräsentationsabsicht von der Kommunikationsabsicht, insbesondere aber bei der Behauptung, die erstere sei von der letzteren unabhängig, gerade vorauszusetzen. [...]

Wenn eine – wohlgemerkt: unter Kommunikationsbedingungen stattfindende – Repräsentation ohne Kommunikation nicht gibt, wachsen die Aussichten derjenigen (Spekulanten), die die (vielleicht wirklicher eher silberne) Kommunikation für das Herzstück des Meines halten. Und so sollte es doch eigentlich auch sein.“

[Eckard, Rolf: Sagen und Meinen. Paul Grices Theorie der Konversations-Implikaturen. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1994; S. 82-83]

Kommunikationsmodell von Shannon & Weaver

1948 veröffentlichte der amerikanische Elektroingenieur Claude Shannon zwei bedeutende Aufsätze, in denen er statistische Methoden zur Messung des Informationswerts einer Nachricht vorschlug. Außerdem entwarf er darin ein Diagramm zur modellhaften Darstellung des Kommunikationsprozesses, das sich in der Folge als besonders einflussreich erwies. Nachdem 1949 diese Aufsätze mit einem weiteren Beitrag von Warren Weaver in Buchform veröffentlicht wurden, ist dieses Modell heute als 'Kommunikationsmodell von Shannon & Weaver' geläufig. Es ist von verschiedenen Anwendern immer wieder adaptiert worden, sieht aber grundsätzlich aus wie folgt:

Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver, 1949

Dieses Modell zielt zwar wohl grundsätzlich auf einen hohen Grad an Allgemeingültigkeit und Abstraktion ab, doch waren Shannon und Weaver als Elektroingenieure mit Information in einem nachrichtentechnischen Sinne befasst, und Information war für sie problemlos quantifizierbar. Dennoch wurde ihr Modell von vielen Wissenschaftlern aus anderen Disziplinen aufgegriffen, und es erreichte vor allem durch die Entwicklung der SEMIOTIK viel weitere Kreise als seine Schöpfer beabsichtigt oder erwartet haben konnten. So lässt sich sein Einfluss mit großer Wahrscheinlichkeit in Roman Jakobsons Aufsatz 'Linguistik und Poetik' nachweisen, nämlich in dem Abschnitt, in dem Jakobson die sprachliche Kommunikation in folgende Einzelelemente zerlegt: Sender, Nachricht, Empfänger, Kontext, Kode und Kontaktmedium (1972, 118-47).  Jakobsons Position wird im Zusammenhang mit der Frage nach der Tauglichkeit dieser Termini im Bereich der Kunst und der Dichtung im Eintrag über die FUNKTIONEN DER SPRACHE diskutiert. Es lässt sich wohl behaupten, dass sich der Kommunikationsprozess, wenn es um das Verstehen von Kunst geht, durch die Rolle, die die INTERPRETATION dabei spielt, wesentlich von der Übertragung quantifizierbarer Information, wie der Elektroingenieur sie übermittelt, unterscheidet. Der Elektroingenieur will, dass seine 'Nachricht' ihr 'Ziel' in unveränderter Form erreicht; der Dichter oder Romanautor dagegen will aber – und dem stimmen auch jene Theoretiker zu, die die INTENTION des Autors besonders betonen – nicht nur erreichen, dass sich in der Vorstellung des LESERS genau dasselbe vollzieht wie bei der Abfassung des Werkes in seiner eigenen Vorstellung. In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass dem Wort Nachricht oder Botschaft in Diskussionen über Kunst im Allgemeinen ein leicht abwertender Beigeschmack anhaftet.

In der modernen Erzähltheorie brachte die Adaptation dieser mit großer Wahrscheinlichkeit von Shannon und Weaver übernommenen Termini zufriedenstellendere Ergebnisse. Als sehr aufschlussreich erwies sich etwa eine schematische Analyse dessen. was man traditionellerwei­se als point of view bezeichnete (Perspektive), und in diesem Kontext erfüllen Termini wie Sender und Empfänger eine brauchbare und im Allgemeinen nicht‑reduktionistische Funktion.

[Hawthorn, Jeremy: Grundbegriffe moderner Literaturtheorie. Tübingen und Basel: Francke, 1994]

Kommunikationsmodell

[Kallmeyer, Werner: Lektürekolleg zur Textlinguistik. Band 1. Einführung. Königstein/Ts.: Athenäum, 1974, S. 60]

„El hablante al transmitir un mensaje en unas hormas lingüísticas selecciona en su mente los elementos de contenido que desea comunicar, los codifica, los cifra en unos moldes y estructuras lingüísticas - que ordenan el pensamiento - y los traslada hacia un o unos receptores, que decodifican parcialmente el mensaje y que le añaden otras ideas y conceptos propios para configurar el mensaje recibido, que no coincide exactamente con el emitido. Lo cierto es que el proceso comunicativo, en su realización, va del contenido a la expresión; mientras que en la fase receptiva hay, sí, una decodificación junto a una recodificación de mensaje.“  

[Hernández Alonso, César: Nueva sintaxis de la lengua española. Salamanca: Colegio de España, 1995, p. 7]

"El lenguaje tiene, por esencia, como función y finalidad primordial la comunicación. Para esto sirve, ante todo. Mas no todos entienden lo mismo por „comunicación“ y „función comunicativa“. Para nosotros, es la transmisión por parte de un emisor de ideas, conceptos, pensamientos, opiniones, sentimientos, vivencias, etc. a uno o más oyentes o receptores. Esta función esencial del lenguaje presupone e implica la relación interpersonal, con sus variantes y peculiaridades, que puede interpretarse como función derivada o subfunción de aquella primera.

Es verdad, la naturaleza del lenguaje es comunicativa y, en teoría, no creemos que el puro soliloquio, el hablar uno solo sin interlocutor ni receptor, próximo o distante, real o potencial, sea un verdadero lenguaje, aun cuando se utilice el mismo instrumento. La pura catarsis, como, por ejemplo, la explosión verbal instintiva de un golpe inesperado, sin testigos de ningún tipo, apenas se puede interpretar puramente como lenguaje.

Tras esta función esencial del lenguaje, en él pueden distinguirse unas funciones primarias o fundamentales que responden a los componentes, fases y factores del proceso de comunicación. Y es lógico que, puesto que el lenguaje es esencialmente comunicativo, sus funciones principales respondan íntegramente a todos esos elementos enunciados."

[Hernández Alonso, César: Nueva sintaxis de la lengua española. Salamanca: Colegio de España, 1995, p. 37]

Comunicación:

La comunicación es el acto que se produce cuando un emisor envía un mensaje a un receptor y éste lo comprende.

La ciencia que estudia este tema se llama Teoría de la Comunicación.

Una persona (emisor) llama a la policía y grita: «¡Auxilio!» (mensaje); el policía (receptor) recibe el mensaje y corre en su auxilio.

El conductor de una ambulancia (emisor) pide paso urgente (mensaje) a los demás conductores (receptor). Lo hace por medio de una señal (las sirenas, etc.).

¨     Emisor     

     Es el que produce un mensaje (una información).

     En los ejemplos anteriores: la persona que grita y el conductor de la ambulancia

¨     Mensaje

     El mensaje es la información que el emisor envía al receptor. El mensaje va siempre asociado a una señal.    

     En los ejemplos anteriores: los mensajes son: «¡Auxilio!» y «dejen paso»

     «Pasen» es el mensaje enviado por el semáforo a los transeúntes cuando está verde.

¨     Receptor

     Receptor es el que recibe el mensaje y lo interpreta.

     En los ejemplos anteriores, el policía que oye el grito de «auxilio» y los conductores que oyen el

     ruido de las ambulancias son los receptores.

¨     Canal

     El canal es el elemento físico que establece la conexión entre el emisor y el receptor.

     En la conversación el canal es el aire.

     En el teléfono, el hilo metálico.

     En el libro, la página de papel.

     (El cine, la radio, la televisión, la prensa ...)

En sistemas de comunicación más complejos se habla no de «canal», sino de «medio» de la comunicación.

¨     Signo

     Un signo es cualquier elemento perceptible que usamos para representar algo.

     Los signos pueden ser gestuales, acústicos, luminosos, gráficos o lingüísticos.

     Una fotografía es el signo que representa a una persona, a un paisaje, etc.

     Una nube es signo de posible lluvia.

     La palabra mesa es signo de un objeto.

¨     Código

     El código es un conjunto sistematizado de signos y las reglas para su empleo.

     El código es lo que permite al emisor elaborar el mensaje y al receptor, interpretarlo.

     Para entenderse, es, pues, indispensable que el emisor y el receptor comprendan el código que utilizan.

     Es decir, no hay comunicación si el receptor no conoce el código que usa el emisor.

     En circulación, el código son todas las señales que ordenan la circulación por la carretera.

     En lingüística es el contenido de los diccionarios y de las gramáticas, que nos enseñan a utilizar correctamente los signos lingüísticos.

¨     Situación 

     La situación es un conjunto de circunstancia especiales extralingüísticas que ayudan a interpretar

     correctamente un mensaje.

     Según tales circunstancias especiales, el significado de las palabras puede variar sustancialmente.

     Si nieva, un esquiador dirá: «¡Hace un tiempo estupendo!» (Y para él, en esa circunstancia, lo  es.)

     Un ama de casa, sin embargo, ese mismo día dirá que hace un tiempo horrible. (Y lo es para ella, que tiene que salir a comprar.)

     (La situación distinta es lo que hace comprensible el mensaje en ambos casos; los dos tienen razón diciendo exactamente lo contrario.)

¨     Contexto

     Contexto es el conjunto de palabras que rodean a un término dado y que aclaran su sentido y su valor.

     Cuando explicamos el significado de una palabra en una frase concreta y elegimos la acepción que le corresponde en ese caso concreto, hacemos uso del contexto de esa palabra.

     Si decimos: «hoy no tomo café» y «leo el tomo segundo del Quijote», por el contexto deducimos que, en el primer caso, «tomo» es verbo (de tomar); y en el segundo es un sustantivo, equivalente a volumen, libro.

Nota

En el habla ordinaria, se confunden ambos términos con mucha frecuencia.

El contexto es un fenómeno lingüístico; la situación es extralingüístico.

Y en ese sentido deberían emplearse.

(Hay autores que hablan de contexto de situación y contexto lingüístico.)

Decir que en la frase del esquiador es el contexto (la nieve) el que nos aclara lo que quiere decir        esa frase, no es correcto. La nieve es un fenómeno extralingüístico; es la situación (nieve, invierno, montaña) y no el contexto.

¨     Sistema

     Un sistema está constituido por una serie de unidades organizadas, de modo que las unas dependen de las otras. (E. Alarcos)   

Por ejemplo:

Un ejemplo claro de sistema es la lengua, ya que los signos dependen unos de otros.

Si cambia el orden de alguno de los signos, tenemos una palabra distinta, con lo que el sistema ha cambiado.

Si cambiamos el orden nos da:

Puede también cambiar el sistema por sustitución, aunque no varíe el orden:

En la misma palabra nata, sin variar el orden, podemos varias el sistema por sustitución:

nata, rata, pata, mata.

Puede, incluso, no variar ningún signo lingüístico (ninguna palabra ni ninguno de sus elementos) y, por sus relaciones con las demás del conjunto, variar, sin embargo, el significado. Por ejemplo,

Aprobado es la misma palabra en 1, 2 y 3: calificación mínima de aptitud en la materia objeto de examen.

Pero no tiene el mismo valor en cada caso: el aprobado en la comunidad escolar 1, se sentirá mucho más satisfecho que el de la comunidad 3.

Son, pues, tres sistemas distintos, ya que, cada uno, está formado por 2, 3 y 4 signos que se condicionan entre sí, variando en cada caso su valor.“    

En síntesis, resumimos el tema de la comunicación con el ejemplo siguiente.

 Luis quiere decir a Antonio que baje a jugar.

Luis es el emisor: crea el mensaje.

Para ello tiene que elegir un sistema de signos adecuados a la situación.

Si elige la palabra, buscará los términos adecuados y compondrá el mensaje:

Antonio, baja a jugar o Antonio, baje usted a jugar.

Compuesto el mensaje, Luis se asomará a la ventana y gritará:

«¡Antonio, baja a jugar!»

Ha emitido su mensaje a través del aire, que es el canal.

Antonio lo oye, y, como habla el mismo idioma (es decir, tiene el mismo código), lo entiende. Antonio es el receptor.

Si Antonio, por cualquier motivo, no oyera bien o no hablara la misma lengua que Luis, la comunicación no habría existido.

Y si hubiera entendido:

«Vamos a fumar»

tampoco habría existido verdadera comunicación, porque no se ha comprendido el mensaje.

El esquema sería el siguiente:

[Alonso Marcos, A.: Glosario de la terminología gramatical. Unificada por el Ministerio de Educación y Ciencia. Madrid: Magisterio Español, 1986, p. 20-25]

La comunicación

No es fácil imaginar la convivencia de un grupo de humanos entre los que no se transmita ningún tipo de información o mensaje. Cada individuo, para mantenerse vivo, necesita recibir información del medio en que se desarrolla y, a su vez, transmitir su respuesta, bien sea adaptándose al medio, bien sea modificándolo. La vida social se basa de manera esencial en la comunicación.

El sonido de la sirena, el gesto de levantar la mano, el apretón de manos, etc., son diferentes signos que el proporcionan al hombre diversos tipos de información. Un olor peculiar nos hace caer en la cuenta de que la hora de comer ha llegado. Obsérvese que los signos que proponemos como ejemplos son perceptibles por sentidos distintos: el oído, la vista, el tacto, el olfato.

La comunicación consiste en el hecho de que una información sea transmitida de un punto a otro. Las partes que componen esa transmisión de información forman un sistema de comunicación. Aunque esas partes pueden ser de diverso carácter, deben cumplir unas mismas funciones generales para que se produzca la comunicación. Veamos a continuación cuáles son los elementos que componen la comunicación.

Para toda información que se pretende comunicar debe haber una fuente y un destino, diferenciables en el tiempo y en el espacio. Entre la fuente y el destino, separados por el espacio y el tiempo, ha de formarse una vía mediante la que circule la información. A esta vía la conocemos con el nombre de canal de la comunicación. A fin de que la información pueda circular por ese canal, es preciso hacerla apta para ser transmitida.

El elemento que lleva a cabo esa operación se llama transmisor. Finalmente, en el punto de destino ha de existir un receptor que retransforme la información transmitida a su forma original.

Fuente, transmisor, canal, receptor y destino son los cinco elementos que componen en abstracto un sistema de comunicación. Todos ellos se encuentran, de una forma u otra, en cualquier tipo de comunicación.

En nuestra sociedad, por ejemplo, la fuente de información es un ser humano. Como tal fuente, posee informaciones, a partir de sus experiencias o necesidades, para transmitírselas a otro ser humano. El aparato vocal humano funciona como transmisor que transforma la información en ondas sonoras que circulan por el aire. El aire es el canal que une el aparato vocal transmisor con el aparato auditivo receptor. El oído es el receptor que capta las ondas sonoras y las transforma en información para el cerebro: el punto de destino del que escucha.

El ejemplo que acabamos de describir corresponde a un sistema de comunicación oral. La vida de los humanos no sería la misma sin el lenguaje oral y escrito, que es su manera más compleja de comunicarse.

A modo de ejemplo de cómo está constituido un sistema de comunicación escrito, veamos el siguiente: cuando una persona escribe una carta, ella es, en primer lugar, la fuente; el acto de escribir es el transmisor; la carta es el canal que atraviesa el tiempo; los ojos del lector son el receptor, y la misma persona del lector es el punto de destino.

La operación efectuada por el transmisor suele denominarse codificación o cifrado. La operación que realiza el receptor es la inversa de la llevada a cabo por el transmisor y se la denomina descodificación o descifrado.

Todo sistema de símbolos que, tras acuerdo, tras convención previa, está destinado a representar la información y a transmitirla al punto de destino se conoce con el nombre de código. Por tanto, la lengua española es un código, la árabe, otro, y así, la china, la rusa, etc.

Resumiendo todo lo anterior, el proceso de la comunicación consiste en que algo es transmitido a lo largo del canal desde el emisor hasta el receptor. Ese algo que se transmite se suele designar como información, mensaje, signo, señal, símbolo o términos similares.

Elementos que intervienen en el proceso de la comunicación

Los estudiosos de la comunicación coinciden en que los elementos que intervienen en cualquier aco comunicativo son los recogidos en el esquema siguiente:

Concretemos la definición de los elementos que aparecen en el esquema; en lo sucesivo, estas definiciones nos servirán como instrumentos de trabajo.

El emisor: es quien emite el mensaje. Puede ser una persona, un grupo de ellas, una animal (es obvio que no son los hombres los únicos seres vivos que se comunican entre sí; también lo hacen los animales, aunque de modo más rudimentario; así, los gritos inarticulados con que los animales expresan su alegría o su cólera, o aquellos con los que llaman la atención de otros seres vivos, son también otras formas primarias de comunicación), una máquina, etc.

El receptor: es quien recibe el mensaje (persona o personas, animales, máquinas, etc.).

El código: es el conjunto de signos y de reglas para combinarlos que se utilizan para construir el mensaje (en el mensaje verbal, el código está constituido por la propia lengua que hablamos).

El mensaje: está constituido por las informaciones que el emisor envía al receptor. Para formar un mensaje, el emisor selecciona unidades del código y las combina de manera que signifiquen lo que desea comunicar.

El canal: es la vía por la que circula el mensaje (el aire en una conversación, el cable en una comunicación telefónica, las ondas en la comunicación radiofónica nos permiten hablar de un “canal auditivo”; los libros, la prensa, el correo, de un “canal visual”, etc.).

Acabamos de considerar los elementos imprescindibles para que se produzca la comunicación, pero además hay que tener en cuenta otros dos factores que intervienen en ella, si bien su carácter es extralingüístico:

El referente: es el objeto, de carácter material o no, al que representa o al que remite el signo o mensaje. (El objeto con forma de prisma geométrico, de materia caliza, de color blanco, que representamos en el código lingüístico español con el signo de “tiza”, es el referente de dicho signo lingüístico).

La situación: es el conjunto de circunstancias espaciales y temporales, sociales e incluso personales en medio de las cuales se desarrolla la comunicación. Engloba a emisor y receptor, pero es exterior al lenguaje. No ha de confundirse con el contexto, que es el conjunto de unidades lingüísticas que rodean a una unidad lingüística dada.

En todo acto de comunicación se efectúan dos operaciones obligatorias: una es:

§  la codificación: el emisor selecciona entre el código los signos y las reglas para combinarlos con objeto de que representen las ideas que pretende comunicar mediante el mensaje;

y otra es:

§  la descodificación: el receptor, a partir del mensaje, lleva a cabo una interpretación, una conversión a ideas.

A veces, el tiempo o el espacio intervienen de manera que el mensaje transmitido por el emisor no llega de modo inmediato al receptor, como es el caso de los libros, la prensa, televisión, etc., o bien – y es importante tenerlo en cuenta – el receptor no puede responder de forma inmediata al emisor. Este tipo de mensajes se clasifica como mensajes unilaterales, a diferencia de los actos de comunicación recíproca, en los que emisor y receptor pueden establecer un intercambio de mensajes y de papeles, como, por ejemplo, en una conversación o en un coloquio; estos últimos se clasifican como mensajes bilaterales.

En esta clasificación de los mensajes como unilaterales o bilaterales inciden, pues, dos factores.

Primer factor: La situación temporal o espacial condiciona la posibilidad o imposibilidad de reciprocidad en la transmisión del mensaje. Este primer factor determina asimismo el medio o canal por el que circulan los mensajes.

Hemos de señalar como forma de comunicación peculiar lo que se conoce por lo general como medios de comunicación de masas, traducción del término americano mass media, que pretende designar conjuntamente como emisor y canal a la prensa, la radio, la televisión, el cine y la publicidad.

Por otra parte, hemos de considerar un segundo factor: Hemos hablado ya de la existencia del código y de la necesidad de que emisor y receptor lo conozcan previamente para que sea posible la transmisión de mensajes. Sin embargo, no siempre existe igualdad en el conocimiento que emisor y receptor tienen del código; la causa de esa desigualdad suele consistir en eventuales desniveles culturales y sociales. Es evidente que en todo proceso de comunicación hay un ingrediente sociocultural, que se refleja en lo que hemos denominado situación.

Hemos de entender, además, que un proceso de comunicación es un proceso dinámico; por lo tanto, pueden producirse cambios en el sistema sociocultural (conjunto de variables económicas, políticas, sociales y culturales de una sociedad) en que el emisor ha codificado su mensaje, de modo que, al llegar el mensaje al receptor, éste habrá de adaptarlo a la nueva situación sociocultural. Esto resulta claro si comparamos el sistema sociocultural en el que un escritor-emisor de principios del siglo XX compuso una novela-mensaje con el sistema sociocultural en el que nosotros, receptores-lectores, lo descodificamos actualmente.“

[Quilis, A. / Esgueva, M. / Gutiérrez, M. L. / Ruiz-Va, P.: Lengua española. Madrid: Centro de Estudios Ramón Areces, 1991, p. 25-29]

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