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NOEMATIK Noemática

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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Vgl.:

Noema / Noesis / Noetisch

 

Noematik [Auch: Noetik].

Von E. Koschmieder und G. F. Meier vertretene kommunikationswiss. orientierte Sprachtheorie, deren Ziel es ist, eine explizite und sprachunabhängige Beschreibungssprache (»intermediate language«) zur praktischen Verwendung bei maschinellen Übersetzungen zu entwickeln. Jedes Lexem verfügt über mehrere Sememe (= Lesarten), die durch ein begrenztes Inventar von Noemen so exakt und universal beschrieben werden sollen, dass die Disambiguierung mehrdeutiger Texte maschinell erfolgen kann. Im Unterschied zum innerlinguistischen Status der semantischen Merkmale im Rahmen der Komponentenanalyse beruhen Noeme auf der Analyse außersprachlicher Zusammenhänge, d.h. die Katalogisierung und Beschreibung der Noeme im Rahmen eines sogen. »Noematikums« resultiert aus einer sachbezogenen Klassifizierung der Welt.“ [Bußmann, H., S. 527]

«Noematik

Die Noematik (gr. noema = Gedanke): Bei Meier Lehre vom “semantischen” = außersprachl.-kommunikatinven Effekt der sprachl. Mittel (erwartungsgemäß bei Kommunikation ausgelöste Effekte): ein Semen, die Bedeutung der kleinsten bedeutungstragenden sprachl. Einheit (siehe Monem), wird als Menge begrifflicher, sprachunabhängig definierter Elemente oder Merkmale (siehe Noem) angesehen, die in einem best. sprchl. Element vorhanden, potentiell vorhanden oder nicht vorhanden sind; best. Noeme bedingen, ergänzen oder schließen einander aus; ihre Zahl wird festgestellt (Meier: zwischen 400 und 1000), sie werden in einem Noematikum klassifiziert und im Lexikon zur Beschreibung von Wort- und Satzbedeutung verwendet.» [Ulrich, Winfried, S. 79]

Noematik

Kommunikationswissenschaftliche Theorie, Theorie der Begriffsdiferentiale bzw. Semem-Quanti-fikatoren im Anschluss an Koschmieder Noetik, die die kleinsten Elemente der Bedeutung, die Noeme, ihre Wechselbeziehungen und Kombinationen zu Sememen darstellen und beschreiben will, eine Teiltheorie interlingualer Methoden, die auch zu einer Theorie der Monosemierung im Kontext führen soll. Durch den extralinguistischen Ansatz zur begrifflich-allsprachlichen logischen und nicht-logischen Klassifizierung des Universums ergibt sich ein umfassendes System, in dem die Grenzen zwischen linguistischen, logischen und referenziell-denotavien Kategorien aufgehoben scheinen (vgl. Begriffssystem, Komponentenanalyse). Die (induktiv-deduktiv-intuitive) noematische Analyse erstrebt die Übertragung der semantischen Informationen aus Morphologie und Syntax in eine Zwischensprache (intermediate language; vgl. auch Etalonsprache).“

[Lewandowski, Th.: Linguistisches Wörterbuch. Heidelberg: Quelle & Meyer – UTB, 1975, S. 443-444]

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