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PHRASENSTRUKTURGRAMMATIK Gramática sintagmática (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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Vgl.: |
IC-Analyse / Taxonomisch |
„Der Name „Phrasenstrukturgrammatik“ wurde ursprünglich mit IC-Analyse synonym gebraucht.
Er wurde dann aber für eine dynamische Variante verwendet, die Chomsky in seinem Buch Syntactic Structures entwickelt. Er diskutiert dort ein Modell als Phrasenstrukturgrammatik, das durch Verzweigungsregeln, ausgehend von einem Initialsymbol S (sentence/Satz), Sätze generiert. Dieses Modell wurde zwar als strukturell unzureichend bezeichnet, aber es wurde doch als eine wesentliche Komponente in das so genannte Aspects-Modell, die klassische Form der generativen Grammatik, aufgenommen.
IC-Analyse, Phrasenstrukturgrammatik und die Gesamtheit des amerikanischen Strukturalismus werden von der Transformationsgrammatik unter dem Oberbegriff „taxonomische Linguistik“ zusammengefasst.“ [Hentschel / Weydt, S. 415]
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„Phrasenstrukturgrammatik
[Auch: Konstituenten(struktur)grammatik, IC-Grammatik, Formationsgrammatik, KS-Grammatik, Taxonomische Grammatik]. Grammatiktyp der amerik. Strukturalismus. P. beschreiben den syntaktischen Aufbau von Sätzen in Form von Konstituentenstrukturen, d. h. von hierarchisch geordneten Konstituenten. Durch Entdeckungsprozeduren (Operationale Verfahren) gewonnene Einsichten rechtfertigen die einzelnen Schritte der Segmentierung und Klassifizierung, auf denen die Ermittlung der Konstituentenstruktur einer Sprache basiert. Dieser ursprünglich als Erkennungsgrammatik konzipierte Grammatiktyp erfährt im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik sowohl eine stärkere Formalisierung (vgl. Bar-Hillel [1961]) als auch eine teilweise Uminterpretation, insofern die urspr. statischen, analytisch beschreibenden Regeln (z. B. S ® NP + VP „ein Satz besteht aus einer Nominalphrase und einer Verbalphrase“) nunmehr zu generativen Ersetzungsregeln umgedeutet werden können (Phrasenstrukturregel, Erzeugungsgrammatik). Eine strikt an der Oberflächenstruktur operierende P. kann einer Reihe von syntaktisch-semantischen Problemen nicht hinreichend gerecht werden, z. B. Diskontinuierlichen Elementen (wie ablesen in Philip liest den Vortrag ab), Mehrdeutigkeiten wie die Entdeckung des Schülers (‘der Schüler wurde entdeckt’ oder ‘der Schüler hat entdeckt’), Paraphrasebeziehungen zwischen Sätzen (z. B. die Aktiv-Passiv-Paraphrase) u. a. Diese Schwierigkeiten gelten der generativen Transformationsgrammatik als Rechtfertigung dafür, Sätzen prinzipiell mehrfache syntaktische Repräsentationen zuzuschreiben, zwischen denen Transformationen vermitteln. Zur Weiterentwicklung der P. vgl. auch unter X-Bar-Theorie, Generalisierte Phrasenstrukturgrammatik.“ [Bußmann, H., S. 585-586]
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„Phrasenstrukturgrammatik / phrase structure grammar / grammaire syntagmatique
Eine Phrasenstrukturgrammatik (PSG; auch: Konstituentenstrukturgrammatik) ist eine finite (ungeordnete Menge von Phrasenstrukturregeln (cf. N. Chomsky, Aspekte, pp. 92f.). Genau genommen gehören zu einer PSG (zumindest)
(a) ein Hilfsvokabular (Alphabet),
(b) ein Endvokabular,
(c) ein Anfangselement und
(d) eine Menge von (über diesem Symbolinventar operierenden) PS-Regeln.
Eine PSG besteht ausschließlich aus PS-Regel, eine TG (im Sinne Chomskys) jedoch nicht allein aus T-Regeln (Transformationen), sondern auch aus PS-Regeln. Ist eine PSG-Teilsystem einer solchen TG, so heißt sie auch ‘Basiskomponente’.
Je nach dem Typ der PS-Regeln unterscheidet man zwei Spielarten von Phrasenstrukturgrammatiken: die
(a) kontextsensitive (oder kontextbeschränkte) PSG/context-sensitive PSG (CS-PSG)/ grammaire syntagmatique dépendante du contexte
und die
(b) kontextfreie PSG/context-free PSG (CF-PSG)/ grammaire syntagmatique indépendante du contexte.
Eine PSG heißt genau dann kontextsensitiv, wenn alle ihre (PS-)Regeln kontextsensitiv sind. Entsprechend heißt eine PSG genau dann kontextfrei (oder kontextunabhängig), wenn alle ihre (PS) Regeln kontextfrei sind. Die generative Kapazität einer kontextsensitiven PSG ist größer als die einer kontextfreien.
Als ‘schwache Stellen’ von PSGen seien (u.a.) genannt
(a) die einerseits zu geringe generative Kapazität (d.h.: nicht alle grammatikalischen Sätze (Grammatikalität) sind generierbar),
(b) die andererseits jedoch zu mächtige generative Kapazität (d.h.: es sind auch ungrammatikalische Sätze generierbar) sowie
(c) (eventuell) die Ambiguität generierter Sätze.“
[Welte, Werner: Moderne Linguistik. Terminologie / Bibliographie. München: Hueber, 1974, Bd. 2, S. 181‑182]
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