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PRÄDIKATE und ARGUMENTE

Predicados y argumentos

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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Vgl.:

Argument / Prädikat (logisches) / Complemento

 

«Ob ein Verb transitiv oder intransitiv ist, wird durch seine Bedeutung bestimmt und ist keine erklärbare, primitive Eigenschaft.

In der Logik wird zwischen Prädikaten und Argumenten unterschieden, Argumente sind referierende Ausdrücke, die dazu dienen, eine Person, ein Objekt, eine Entität auszuwählen, über die gesprochen wird. Prädikate definieren Relationen zwischen referierenden Ausdrücken. Eine Relation kann einstellig oder mehrstellig sein. Intransitive Verben sind einstellige Prädikate und haben genau ein Argument: dormir, dormire, dormir. Transitive Verben sind zweistellige Prädikate und benötigen zwei Argumente: trouver, trovare, encontrar. Ditransitive Verben drücken eine dreistellige Relation aus und haben drei Argumente: donner, dare, dar.

Jedes Prädikat hat seine eigene Argumentstruktur. Argumente können also als die minimalen Teilnehmer des durch das Prädikat ausgedrückten Sachverhaltes charakterisiert werden. Die Besonderheit der Argumente als minimale obligatorische Teilnehmer wird auch syntaktisch abgebildet. Positionen im Strukturbaum, die durch Argumente ausgeführt werden, nennt man A(rgument)-Positionen. Positionen, die durch Adjunkte ausgefüllt werden, nennt man A’(non-argument)-Positionen.»

[Müller, Natascha / Riemer, Beate: Generative Syntax der romanischen Sprachen. Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch. Tübingen: Stauffenburg Verlag, 1998, S. 28-29]

«Proposition

Sätze sind nicht nur grammatische und intonatorische, sondern auch inhaltliche Einheiten. Man kann auch sagen: Sätze haben eine Bedeutung. Das Problem, das sich aus einer solchen Aussage ergibt, ist nun, wie Satzstruktur und Satzbedeutung miteinander vermittelt sind. Es stellt sich deswegen, weil „Satzstruktur“ und „Satzbedeutung“ offenbar Einheiten sind, die zwar aufeinander bezogen, aber doch in ihrer Existenz auch losgelöst voneinander betrachtet werden können. Das ergibt sich aus der sprachpsychologischen Erkenntnis, dass man eine Satzbedeutung im Gedächtnis behalten und auch wiedergeben kann, dass aber beides nicht unter Beibehaltung der Struktur geschehen muss, in der man den Satz aufgenommen hat.

Wir erläutern das an einem einfachen Beispiel: Die beiden folgenden Sätze sind hinsichtlich ihrer Struktur deutlich verschieden, hinsichtlich dessen, was hier „Bedeutung“ genannt wird, jedoch identisch bzw. mindestens äquivalent:

Der Gärtner mäht den Rasen mit der Sense.

Der Rasen wird von dem Gärtner mit der Sense gemäht. [...]

Sprachpsychologische Forschungen haben ergeben, dass bei der Informationsübermittlung Momente der Satzstruktur nur sehr kurz im Gedächtnis behalten werden, Momente der Satzbedeutung hingegen viel länger. Man hat daraus den Schluss gezogen, dass die Bedeutung eines Satzes zwar mir aus seiner Struktur erschlossen wird, dass diese aber, sobald die Bedeutung aufgenommen worden ist, schnell vergessen wird.

Wenn das richtig ist, muss man eine isolierte oder mindestens isolierbare Ebene der Bedeutung ansetzen, und man muss für deren Beschreibung ein Begriffssystem entwickeln, das unabhängig von dem Begriffssystem ist, welches für die Beschreibung der Satzstruktur herangezogen wird. Das ist in der Sprachpsychologie geschehen. Man bezeichnet dort das, was auf der Bedeutungsseite – unabhängig von der Satzstruktur – z.B. den beiden oben herangezogenen Beispielsätzen gemeinsam ist, als Proposition. Die Proposition ist also eine Bedeutungseinheit, und sie ist zugleich die zentrale Einheit des semantischen Gedächtnisses eines Sprachteilhabers. AL solche ist sie keine (einzel)sprachliche Einheit, sie enthält nur die Gedanken, die wir mitteilen, wenn wir in einer (Einzel)sprache sprechen.

Eine Proposition besteht in diesem Verständnis immer aus einem so genannten „Prädikat“ und aus einem oder mehreren „Argumenten“. Dabei ist zu beachten, dass dieser Prädikatsbegriff nicht identisch ist mit dem grammatischen Prädikatsbegriff, obwohl er auf der Ebene der Sprachstruktur praktisch häufig das gleiche trifft: er hat seinen Ursprung vielmehr im Prädikatenkalkül der formalen Logik. Wichtig ist ferner, dass er – wie der Begriff des Arguments – nicht eine sprachliche Struktur meint (obwohl zu seiner Darstellung immer Wörter, also sprachliche Einheiten, herangezogen werden), sondern eben eine reine Bedeutungseinheit. Unseren beiden Beispielsätzen oben liegt das Prädikat MÄHEN zugrunde (man wählt diese Schreibweise, um wählt diese Schreibweise, um anzudeuten, dass hier die Bedeutung, nicht das Wort mähen gemeint ist). Argumente sind hier GÄRTNER, RASEN, SENSE. Für die Darstellung der diesen Sätzen zugrunde liegenden Proposition bedient sich man sich folgender Schreibung:

MÄHEN (GÄRTNER, RASEN, SENSE)

oder abstrakter:

PRÄDIKAT (ARGUMENT1, ARGUMENT2, ARGUMENT3).

Sprachlich lassen sich Propositionen als einfache Sätze darstellen; konkrete Sätzen können aber auch mehrere Propositionen zugrunde liegen. So beruhen die folgenden Sätze auf jeweils zwei Propositionen:

Er nahm den Hund und verließ das Zimmer.

Der Stuhl, der in der Ecke steht, ist kaputt.

Es stellte sich heraus, dass sie schuldlos war.

Nachdem sie nach Hause gekommen war, spielte sie Klavier.

Nach Hause gekommen, spielte sie Klavier.

Karl, mein Freund, ist Künstler.

Es handelt sich dabei um Beispiele aus dem komplexen Satzbau. Aber auch die Komplexität von Satzgliedern kann auf der Setzung von mehreren Propositionen beruhen:

Der im Wasser versunkene Sack konnte nur mit Mühe geborgen werden.

Prädikate und Argumente werden uns begrifflich in dem Maße verfügbar, in dem es gelingt, sie nach Typen zu ordnen. An diesem Problem wird gearbeitet, eine allgemein akzeptierte Kategorialisierung liegt jedoch noch nicht vor.»

[DUDEN: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim: Bibliog. Institut, 1984, § 1328-1329]

«En el modelo generativista, la representación semántica léxica de un predicado se compone, además de su estructura temática, de sus propiedades aspectuales o eventivas, es decir, de la información relativa al tipo de evento (situación o suceso descrito por el V en que los argumentos del V participan) que un predicado denota: actividad, logro y estado, según la clasificación de Vendler (1967). Con esta representación se quiere significar que las posiciones sintácticas que ocuparán los argumentos no son una cuestión de idiosincrasia léxica, sino que son predecibles a partir de unas representaciones semánticas léxicas jerarquizadas temática y aspectualmente que interactúan entre sí.»

[Cifuentes Honrubia, José Luis: Sintaxis y semántica del movimiento. Aspectos de Gramática Cognitiva. Alicante: Instituto de Cultura “Juan Gil-Albert”, 1999, p. 48 n. 24]

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