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SATZGEFÜGE Periodo (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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Vgl.: |
Gliedsatz / Subordination |
„Das Satzgefüge besteht aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen. Der Hauptsatz ist innerhalb des Satzgefüges jener Teil oder jenes Satzstück, das keine Formmerkmale der Abhängigkeit trägt. Der Terminus Hauptsatz sollte man nur in der hier genannten Bedeutung verwenden und nicht auch als Synonym für vollständiger/einfacher selbständiger Satz. Als Bezeichnung für die syntaktisch abhängigen Sätze innerhalb eines Satzgefüges empfiehlt sich der Terminus Nebensatz. Man kann Nebensätze klassifizieren nach ihrem Satzgliedwert 1), ihrer Einleitung 2), dem Strukturtyp 3), der Position gegenüber dem übergeordneten Satz 4), dem Gran der Abhängigkeit, orientiert am Hauptsatz 5).
1) Der Nebensatz kann auftreten als
- Satzglied (Gliedsatz), z. B. adverbiale Bestimmung: Als wir zu Hause ankamen, war es spät.
- Satzgliedteil (Gliedteilsatz / Attributsatz): Als Auszeichnung erhielt er ein Buch, das er ...
- Nebensatz, der den Inhalt des übergeordneten Satzes weiterführt, der aber kein Satzglied ist -
weiterführender Nabensatz: Es begann plötzlich zu regnen, weshalb wir zu Hause blieben.
2) Nebensätze können durch Konjunktionen, Pronomen und Adverbien eingeleitet werden.
3) Nebensätze können in allen Strukturtypen auftreten.
4) Hinsichtlich der Stellung zum übergeordneten Satz unterscheiden wir:
- Präpositive Nebensätze / Vordersätze
- Interpositive Nebensätze / Zwischensätze
- Postpositive Nebensätze / Nachsätze
Neben den einfachen und den zusammengesetzten Sätzen gibt es eine Reihe Sonderformen: den elliptischen Satz, der Schaltsatz (die Perenthese) uws.“ [Sommerfeldt / Starke, S. 186-188]
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„Satzgefüge
Ein Satzgefüge bilden heißt, Sätze in andere Sätze einfügen und unterordnen. Die untergeordneten Sätze stehen an der Stelle von Satzgliedern und heißen deshalb Gliedsätze; in manchen Grammatiken nennt man sie Nebensätze.
dass-Sätze > Gliedsätze (Nebensätze), die an der Stelle von notwendigen Satzgliedern stehen. Weil die dass-Sätze Inhalte von notwendigen Satzgliedern wiedergeben, nennt man sie auch Inhaltssätze.
dass-Sätze können an der Stelle von Subjekt (Satzgegenständen), Objekten (Ergänzungen) oder Prädikativen (Satzaussagen mit ist) stehen. Man nennt sie deshalb auch Subjektsätze, Objektsätze und Prädikativsätze.
Sätze an der Stelle von Subjekten, Objekten und Prädikativen:
1. Dass du mitkommst, freut mich.
Frage: Wer / was freut mich? Dass du kommst = Dein Mitkommen. Also: Subjektsatz
2. Der Wetterbericht sagt voraus, dass die Sonne scheint.
Frage: Wen / was sagt der Wetterbericht voraus? Dass die Sonne scheint =
Der Wetterbericht sagt den Sonnenschein voraus. Also: Objektsatz für Akkusativobjekt
3. Pech ist, dass du den Fuß verstaucht hast.
Frage: Wer / was ist Pech? Dass du den Fuß verstaucht hast =
Pech ist der verstauchte Fuß. Also: Prädikativsatz
4. Besonderheit: es gibt Sätze mit dass, die Adverbialsätze sind. Bei diesen Sätzen kann man für dass auch damit gebrauchen: Ich habe das Radio angestellt, dass/damit ich den Wetterbericht hören kann.
Sätze an der Stelle von Attributen:
Beispiel eines Attributsatzes (Gliedsatz an der Stelle einer Beifügung):
Tina, die fast nie zu spät kommt, hat heute den Bus verpasst =
Die fast nie zu spät kommende Tina hat ...
Weil die Attributsätze meistens mit einem Relativpronomen (Beziehungsfürwort) eingeleitet werden, heißen sie auch Relativsätze (Bezugssätze).
Sätze an der Stelle von Adverbialen:
Beispiel eines Adverbialsatzes (Gliedsatz an der Stelle einer Umstandsbestimmung):
Weil es stark schneite, |
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nahmen wir die Straßenbahn. |
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Wegen des starken Schneefalls |
Weil die Adverbialsätze meistens durch eine Konjunktion eingeleitet werden, heißen sie auch konjunktionale Gliedsätze.“
[Bünting, K.-D. / Eichler, W.: Grammatik-Lexikon. Frankfurt a. M.: scriptor, 1989, S. 148-149]
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„Satzfügung
Nach dem Kriterium der Zusammengesetztheit bzw. Einfachheit = Nichtzusammengesetztheit wird zwischen einfachem Satz und komplexem/zusammengesetztem Satz unterschieden.
Einfacher Satz: Satz, der nicht Teil eines komplexen/zusammengesetzten Satzes ist.
Komplexer/zusammengesetzter Satz: Aus zwei oder mehr Teilsätzen bestehender Satz.
Satzreihe: Komplexer/zusammengesetzter Satz, in dem zwei oder mehr syntaktisch gleichwertige Sätze nebeneinandergestellt sind.
Je nachdem, ob Hauptsätze oder aber Nebensätze nebeneinandergestellt werden, wird zwischen Satzverbindung und Gliedsatzreihe unterschieden:
Satzverbindung: Satznebenordnung. Satzreihe aus nebengeordneten/koordinierten Hauptsätzen. Formen der Satzverbindung: Kopulative Satzverbindung: Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weise Neben wunderbar; Disjunktive Satzverbindung: Entweder du hilfst uns noch heute, oder wir werden dich aus unserem Arbeitskreis ausschließen; Adversative Satzverbindung: Leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stoßen sich die Sachen; Kausale Satzverbindung: Er arbeitet, denn er hatte neue Hoffnung geschöpft.
Gliedsatzreihe: Satzreihe aus nebengeordneten/koordinierten Gliedsätzen. Beispiel: Ich weiß, dass du kommen wirst und wo ich dich finde.
Satzgefüge: Komplexes/zusammengesetzter Satz, in dem mindestens ein Teilsatz einem anderen Teilsatz untergeordnet/subordiniert ist.
Hauptsatz: In einem Satzgefüge derjenige Satz, der nicht Glied eines übergeordneten Satzes ist.
Nebensatz: In einem Satzgefüge derjenige Satz, der unselbständiges Glied eines übergeordneten Satzes ist.
Periode: Satz, bestehend aus mehreren Satzreihen, mehreren Satzgefügen oder einem Hauptsatz mit mehreren Gliedsätzen, die zusammen ein Satzganzes bilden.
Koordination/Parataxe/Nebenordnung: Nebeneinanderstellung von untereinander gleichwertigen Wörtern, Wortgruppen oder Sätzen.
Subordination/Hypotaxe/Unterordnung: Verknüpfung von Wörtern, Wortgruppen oder Sätzen, die untereinander nicht gleichwertig sind, bei denen vielmehr ein Glied einem anderen untergeordnet/subordiniert ist = von ihm abhängt.“
[Kürschner, W.: Grammatisches Kompendium, Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. Tübingen: Francke, 1989, S. 133-135]
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