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SPRACHSPIEL Juego del lenguaje (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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Vgl.: |
Pragmatik / Bedeutung / Sinn / Wittgenstein |
„Sprachspiel, von Wittgenstein eingeführte Bezeichnung für die ,unzähligen Arten“ des Zeichen‑, Wort‑, Satzgebrauchs (Behaupten, Fragen, Befehlen, Bitten, Danken usw.), die nicht aufeinander zurückführbar u. in kein übergeordnetes allgemeinstes Sprachspiel aufgehoben werden können. „Das Wort ,Sprachspiel’ soll hier hervorheben, dass das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform“ (Philosophische Untersuchungen, Nr. 23).“
[Müller, Max / Halder, Alois: Kleines Philosophisches Wörterbuch. Freiburg, Basel, Wien: Herder, 1988, S. 295]
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Die Theorie der Bedeutung als des Gebrauchs hängt bei Ludwig Wittgenstein eng mit dem Begriff des Sprachspiels zusammen.
„Wenn die Bedeutung eines Wortes sein Gebrauch ist, dann können wir auch sagen, dass die Bedeutung eines Wortes die Art und Weise ist, wie mit ihm in einem Sprachspiel kalkuliert wird. »Ich sagte, die Bedeutung eines Wortes sei die Rolle, die es im Kalkül der Sprache spiele (ich verglich es einem Stein im Schachspiel). Und denken wir nun daran, wie mit einem Wort, sagen wir z.B. „rot“ kalkuliert wird. Es wird angegeben, an welchem Ort sich die Farbe befindet, welche Form, welche Größe der Fleck oder der Körper hat, der die Farbe trägt, ob sie rein oder mit andern vermischt, dunkler oder heller ist, gleichbleibt oder wechselt, etc., etc. Es werden Schlüsse aus den Sätzen gezogen, wie werden in Abbildungen, in Handlungen übersetzt, es wird gezeichnet, gemessen und gerechnet.« (Gr 3167)“
[Brand, Gerd: Die grundlegenden Texte von Ludwig Wittgenstein. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975, S. 148]
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„Die Bedeutung eines Wortes kennt man, wenn man es anzuwenden weiß“ (Wittgenstein, W S. 237)
[Zit.: Brand, Gerd: Die grundlegenden Texte von Ludwig Wittgenstein. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975, S. 133]
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„Das Kriterium des Wissens um die Bedeutung ist aber nicht die Fähigkeit, die Regeln seiner Anwendung anzugeben. »Was ist das Zeichen dafür, dass Einer ein Spiel versteht? Muss er die Regeln hersagen können? Ist nicht auch das Kriterium, dass er das Spiel spielen kann, d.h. eben spiel, und könnte er nicht, um die Regeln befragt, in Verlegenheit geraten? (...) Ja, so wie die Grammatik einer Sprache erst aufgezeichnet wird und erst in die Existenz tritt, wenn die Sprache schon lange von den Menschen gesprochen worden ist, werden primitive Spiele auch gespielt, ohne dass eine einzige Regel dafür formuliert worden wäre.« (Gr 2662 f.)“
[Zit.: Brand, Gerd: Die grundlegenden Texte von Ludwig Wittgenstein. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975, S. 135]
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„Bereits im Traktat [Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus] war die Richtigkeit des logischen Denkens nicht auf das Gefühl der Evidenz begründet worden, sie wurde dort bereits als Faktum deklariert. Und dieses Faktum des logisch richtigen Denkens wurde seinerseits von der Sprache her begründet. Wittgenstein erklärte:
»Das Einleuchten, von dem Russell so viel sprach, kann nur dadurch in der Logik entbehrlich werden, dass die Sprache selbst jeden logischen Fehler verhindert. – Dass die Logik a priori ist, besteht darin, dass nicht unlogisch gedacht werden kann.« (5.4731)
Die Sprache kann logische Fehler verhindert, weil sie eine »logische Faktizität« darstellt, hinter die man nicht zurückgehen kann, und das heißt, die man in keiner Form durch Rückgriff auf ein Subjekt zu begründen vermag. Wittgensteins Ansatz im Tractatus, Sprache und Logik zusammenfallen zu lassen, wird also in den Philosophischen Untersuchungen zu der Idee der Sprachspiele radikalisiert. Sprachspiele stellen faktische Vorgänge dar, die, insofern sie richtig funktionieren, nur rein deskriptiv zu erfassen sind.
Man kann diesen Ansatz sehr schwer in Begriffen der philosophischen Tradition erfassen. Dass Wittgenstein durchaus das Verstehen des Vollzuges der Sprachspiele in Rechnung stellt, wird noch zu erörtern sein, aber der Charakter dieses Verstehens ist nicht vom geisteswissenschaftlichen und hermeneutischen Ansatz her zu erhellen, denn geisteswissenschaftliches und hermeneutisches Verstehen ist nur möglich als Bezug der Subjektivität, die sich selbst im Verstehen von Sachverhalten »mitversteht«. Angemessener wäre es vielleicht, den Begriff des Verstehens bei der Charakterisierung der Sprachspiele nicht in das Zentrum zu stellen, sondern Wittgensteins Ansatz behavioristisch auszulegen. [...] Wittgensteins Behaviorismus trägt aber stark »pragmatische« Züge. Sprache und Handeln gehören für den späteren Wittgensteins aufs engste zusammen.“
[Schulz, Walter: Wittgenstein. Die Negation der Philosophie. Stuttgart: Neske, 1967, S. 58-59]
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“So viele Lebensformen, so viele Situations‑ und Handlungskontexte es gibt, so viele verschiedene Verwendungsformen von Sprache, so viele Sprachspiele gibt es auch. Sprache wird gebraucht zum Befehlen, Fragen, Beschreiben, Vermuten, Lügen, Witze erzählen, Geschichten erfinden, Rätsel raten, Danken, Bitten, Grüßen, Beten, um einige Beispiele zu nennen, die Wittgenstein in den "Philosophischen Untersuchungen" (1953, 23) aufführt. Wittgenstein will daher in diesen "Philosophischen Untersuchungen" die Verwendung von Sprache in pragmatischen Kontext untersuchen und alle Bedeutungsanalysen auf diesen Verwendungskontext beziehen.
Die Rede von den "Sprachspielen" soll dabei den Aspekt besonders hervorheben, dass der Sprachgebrauch in den verschiedenen Lebenskontexten jeweils spezifischen Regeln folgt, dass für die verschiedenen Sprachspiele verschiedene Regelsysteme gelten. Die Regelmäßigkeit des Sprachgebrauchs ist ja Voraussetzung der Verständigung mit der Sprache: ohne feste Regeln für die Verwendung eines Wortes hat es keine feste Bedeutung. Der prinzipiellen Intention nach, in der die Rede von den Sprachspielen die These ausdrückt, dass Sprache grundsätzlich immer von ihrem Gebrauch in bestimmten praktischen Situationen her zu verstehen und zu analysieren ist und dass der Mannigfaltigkeit solcher praktischer Verwendungsweisen die Vielfalt der semantischen Funktionen entspricht, enthalten diese Aussagen Wittgensteins eine sehr wichtige Einsicht. (Kutschera 1971: 223).”
[Abraham, Werner: Terminologie zur neueren Linguistik. 2 Bde., Tübingen: Niemeyer, 21988, S. 785]
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„Von hier aus legt Wittgenstein die Idee der Sprachspiele dar.
»Betrachte z.B. einmal die Vorgänge, die wir »Spiele« nennen. Ich meine Brettspiele, Kartenspiele, Ballspiel, Kampfspiele, usw. Was ist all diesen gemeinsam? – Sag nicht: »Es muss ihnen etwas gemeinsam sein, sonst hießen sie nicht ‚Spiele’« - sondern schau, ob ihnen etwas gemeinsam ist. – Denn, wenn du sie anschaust, wirst du zwar nicht etwas sehen, was allen gemeinsam wäre, aber du wirst Ähnlichkeiten, Verwandtschaften, sehen, und zwar eine ganze Reihe. Wie gesagt: denk nicht, sondern schau!« (PU, § 66)
Und das Ergebnis dieser Betrachtung ist nun das folgende:
»Wir sehen ein kompliziertes Netz von Ähnlichkeiten, die einander übergreifen und kreuzen. Ähnlichkeiten im Großen und Kleinen. Ich kann diese Ähnlichkeiten nicht besser charakterisieren als durch das Wort ‚Familienähnlichkeiten’; denn so übergreifen und kreuzen sich die verschiedenen Ähnlichkeiten, die zwischen den Gliedern einer Familie bestehen: Wuchs, Gesichtszüge, Augenfarbe, Gang, Temperament, etc. – Und ich werde sagen: die ‚Spiele’ bilden eine Familie.« (§ 66 und § 67)
Wenn Wittgenstein von Familienähnlichkeiten redet, so ist dies nicht im Sinn eines andeutenden Beispiels zu verstehen, das auf tiefere Strukturen verweist. Es ist nicht angemessen, über die Beispiele hinaus eine genauere Abgrenzung (Definition) zu suchen. Der Begriff »Sprachspiel« ist ein Begriff »mit verschwommenen Rändern« (§ 71). Grundsätzlich gesagt: sprachliches Verhalten ist Verhalten in einer Vielheit von Sprachwelten, die auf keine Einheit reduzierbar und von ihr her zu bestimmen wären. In dem entscheidenden § 23 gibt Wittgenstein Beispiele:
»Das Wort „Sprachspiel“ soll hier hervorheben, dass das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit oder einer Lebensform. Führe die Mannigfaltigkeit der Sprachspiele an diesen Beispielen, und anderen, vor Augen: Befehlen, und nach Befehlen handeln; Beschreiben eines Gegenstandes nach dem Ansehen, oder nach Messungen; Herstellen eines Gegenstandes nach einer Beschreibung (Zeichnung); Berichten eines Hergangs, über den Hergang Vermutungen anstellen; eine Hypothese aufstellen und prüfen, Darstellen der Ergebnisse eines Experiments durch Tabellen und Diagramme; eine Geschichte erfinden, und lesen; Theater spielen; Reigen singen; Rätsel raten; einen Witz machen, erzählen; ein angewandtes Rechenexempel lösen; aus einer Sprache in die andere übersetzen; Bitten, Danken, Fluchen, Grüßen, Beten.
Es ist interessant, die Mannigfaltigkeit der Werkzeuge der Sprache und ihrer Verwendungsweisen, die Mannigfaltigkeit der Wort- und Satzarten, mit dem zu vergleichen, was Logiker über den Bau der Sprache gesagt haben. (Und auch der Verfasser der Logisch-Philosophischen Abhandlung).« (§ 23)
Weil die Sprachspiele solche Mannigfaltigkeiten darstellen, und nur darum, sind sie Lebensformen, denn das Leben selbst ist nicht auf einen Nenner zu bringen. Diese Lebensformen in ihrer Vielfalt aber sind in sich durchaus funktionelle Regelkreise, und gerade als solche sind sie ohne Hintergrund. Die Sprachspiele stellen keine hermeneutischen Zirkelbewegungen dar.“
[Schulz, Walter: Wittgenstein. Die Negation der Philosophie. Stuttgart: Neske, 1967, S. 61-63]
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„Sprachspiel
Schlüsselbegriff in der späteren Philosophie Wittgensteins, wie er ihn in den Philosophischen Untersuchungen (1953) darlegt. Grundsätzlich geht es Wittgenstein darum zu zeigen, dass zwischen der Praxis, eine Sprache zu gebrauchen, und derjenigen, ein Spiel zu spielen, verschiedene Analogien gezogen werden können. Sowohl beim Spiel als auch beim Sprechen lassen sich Regelmäßigkeiten erkennen, d.h. bestimmte Regeln, nach denen sich Spielende wie Sprecher verhalten. Um an einem Spiel teilnehmen zu können, muss man nicht nur die Spielregeln kennen, sondern auch ihren Sinn, d.h. man muss wissen, worum es geht, wenn diese oder jene bestimmte Situation im Spiel (z.B. Schach matt) gemäß den Regeln herbeigeführt werden soll. In derselben Weise müssen nach Wittgenstein die semantischen Regeln der Sprache von ihrem pragmatischen Sinn her untersucht werden; der Sinn der nach bestimmten Regeln erfolgenden Sprechhandlung muss klar sein. Wittgenstein macht im weiteren geltend, dass ähnlich wie bei den vielen verschiedenen Arten von Spielen, die zwar unterschiedlich aufgebaut, aber dennoch durch Verwandtschaften miteinander verbunden sind, auch das Sprechen einer Sprache als eine Praxis beschrieben werden kann, die aus vielen verschiedenen Praxisformen, S., besteht, die untereinander verwandt sind, aber kein einziges definierendes Merkmal gemeinsam haben. In einem Sprachspiel sind sprachliche Aktivitäten, der Gebrauch von Äußerungen, mit nicht-sprachlichen Aktivitäten in einer solchen Weise verflochten, dass sich der Sinn der Äußerungen nur von einer Beschreibung des Ganzen her verstehen lässt. Die Beschreibung muss zum einen die Anwendungsregeln der betreffenden Worte und Äußerungen in konkreten Handlungssituationen formulieren, zum andern den pragmatischen Sinn und Zweck des Sprachspiels erklären. Letzteres heißt, dass gezeigt werden soll, welche Rolle und welchen Nutzen das Sprachspiel in unserem Leben hat. Dies impliziert weiter eine Klärung der Voraussetzungen des betreffenden Sprachspiels. Wittgenstein gibt Beispiele für einzelne Sprachspiel-Beschreibungen in den ersten Paragraphen seiner Philosophischen Untersuchungen. Seine wohl umfassendste und klarste Beschreibung findet sich in den Paragraphen 138-242, in denen er sich mit dem Verstehensbegriff auseinandersetzt. Im Blick steht hier u. a. die Wirkungsweise von sprachlichen Ausdrücken und von Sätzen. Wittgenstein glaubt, dass neben alltäglichen Missverständnissen viele philos. Probleme aus der Verwechslung bzw. Nichtbeachtung der für bestimmte Ausdrücke und Sätze jeweils zutreffenden Sprachspiele und ihrer Regeln entstehen; so dass Äußerungen ähnlich falsch verstanden und beurteilt werden, wie wenn einzelne Spielzüge des einen Spiels mit den Regeln eines andern Spiels bewertet würden. So wäre es unter Umständen ein gefährliches Nichtverstehen, wenn man die Äußerung «Der Hund ist bissig» als bloß deskriptive Beschreibung des Charakters des Hundes und nicht als Warnung vor dem Hund verstehen würde.”
[Hügli, A. / Lübcke, P. (Hg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Reinbek: Rowohlt, 1991, S. 543]
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„Wittgenstein hat gegenüber Versuchen, eine Theorie der Sprache zu entwickeln, entschieden Reserve geübt. Den systematischen Grund für die Deutung der Sprachanalyse als einer bloß therapeutisch wirksamen Tätigkeit vermute ich in der Verabsolutierung eines einzigen, nämlich des interaktiven Gebrauchs der Sprache, demgegenüber der kognitive kein Recht behält.
Nach Einführung seines Sprachspielmodells hat Wittgenstein, wenn ich recht sehe, seinen Theorieverzicht nicht mehr, wie noch im Tractatus, begründet. Er mag Gründe gesehen haben, um die Wege zu einer transzendentalen oder zu einer empirischen oder zu einer konstruktivistischen Sprachtheorie für ungangbar zu halten. Der Sprachtranszendentalismus, der eine die Gegenstände möglicher Erfahrung konstituierende «Sprache überhaupt» rekonstruieren will, vernachlässigt den nicht-kognitiven Sprachgebrauch. Der Sprachempirismus, der ein auf beobachtbare Vorgänge oder Episoden zurückgeführtes Sprachverhalten analysieren will, verfehlt (wie auch die kunstvolle Konstruktion von Sellars zeigt) die intentionale Struktur der Sprache. Und der Sprachkonstruktivismus schließlich verzichtet von vornherein auf eine Analyse natürlicher Sprachen. Offen bleibt noch eine Alternative: Warum sollten sich nicht universale Regelsysteme finden und rekonstruieren lassen, nach denen wir Interaktionszusammenhänge, also die symbolische Realität der Gesellschaft erzeugen? Wittgensteins Untersuchungen verdanken sich der Reflexion auf die Tätigkeit einer therapeutisch eingestellten Sprachanalyse. Hätte er eine Theorie der Sprachspiele entwickeln wollen, so hätte diese die Form einer Universalgrammatik annehmen müssen. Denn Wittgenstein befasst sich nicht mit der Grammatik der Sätze, die in Äußerungen verwendet werden, sondern mit der Grammatik dieser Äußerungen selber, d.h. mit den Regeln der Situierung von Sätzen. Andererseits ist die Rede von einer grammatischen Struktur der Sprachspiele nicht bloß eine pseudolinguistische Floskel. Wittgenstein bringt damit zum Ausdruck, dass seine Untersuchungen auf der Ebene logischer oder begrifflicher Analyse von Sinnzusammenhängen liegen und nicht auf der Ebene einer empirisch gerichteten Pragmatik, die Vorgänge der Sprachverwendung in einem sprachunspezifischen Rahmen als zeichenkontrollierte Verhaltensweisen oder als selbstgeregelte Informationsflüsse auffasst.
Nicht einmal ein handlungstheoretischer Begriffsrahmen würde einer theoretisch verwendeten Sprachspielanalyse gerecht. Man kann zwar sagen, dass die Sprachspielgrammatik aus Regeln für eine situationsgerechte Verwendung von symbolischen Ausdrücken besteht; aber diese Regeln sind konstitutiv: durch sie werden zugleich die Situationen der möglichen Verwendung symbolischer Ausdrücke hervorgebracht. Die kommunikative Lebensform selber ist von der Grammatik der Sprachspiele abhängig. Diese Pointe wird durch den partikularistischen Zug der Wittgensteinschen Spätphilosophie verwischt. Sobald wir nach einer Theorie aller möglichen Sprachspiele fragen, kommt die Pointe zum Vorschein; darin liegt nämlich die Frage nach jenem Regelsystem, mit dessen Hilfe wir Situationen möglicher Verständigung über Gegenstände (und Sachverhalte) erzeugen. Der phänomenologische Versuch einer Klärung der allgemeinen Strukturen der Lebenswelt kehrt dann in Gestalt des sprachtheoretischen Versuchs wieder: die allgemeinen Strukturen der kommunikativen Lebensform in der Universalpragmatik von Sprachspielen überhaupt aufzufinden und zu rekonstruieren. Während die Lebensweltanalyse dem Muster einer Konstitutionstheorie der Erkenntnis folgt, richtet sich die Untersuchung der kommunikativen Lebensform (als Bedingung aller möglichen Sprachspiele) nach dem Muster einer universalistisch eingestellten generativen Sprachanalyse.”
[Habermas, Jürgen: “Sprachspiel, Intention und Bedeutung. Zu Motiven bei Sellars und Wittgenstein”. In: Wiggershaus, Rolf (Hrg.): Sprachanalyse und Soziologie. Die sozialwissenschaftliche Relevanz von Wittgensteins Sprachphilosophie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1975, S. 337-338]
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„Una primera tesis del segundo Wittgenstein puede formularse como slogan: »no preguntes por el significado, pregunta por el uso«. Es decir, el significado de una proposición no es sino el uso que se hace de ella, no viene dado por el análisis de sus componentes lógicos, sino por el análisis de sus usos, es decir por los contextos (lingüísticos, pero también prácticos y sociales) en que se usa la proposición.
El lenguaje puede ser comparado con un juego que se juega conforme a determinadas reglas. El uso de una proposición en el juego es lo único que nos permite comprender, y por lo tanto es lo único que nos permite aprender su significado. Pero, por otra parte, el juego del lenguaje no es un solo juego: son posibles infinidad de ellos. Dicho de otra manera: el lenguaje no tiene una única función (representar el mundo, por ejemplo), sino muchas funciones que pueden entenderse como juegos diferentes (preguntar, exclamar, enunciar algo, mandar, etc.).
La propia filosofía es también un juego lingüístico. Un juego que, sin embargo, crea problemas, o mejor »enredos«. En realidad, los problemas filosóficos no son problemas, sino enredos lingüísticos. Los problemas se resuelven, los enredos no: únicamente pueden »disolverse«. La función del análisis es comprender el juego del lenguaje filosófico para disolver tales complicaciones.“
[Quintanilla, Miguel A. (Hg.): Diccionario de filosofía contemporánea. Salamanca: Ediciones Sígueme, 1976. p. 480]
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