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SYMPTOM Síntoma

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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horizontal rule

Vgl.:

Symbol / Signifikant / Zeichen / Syndrom / Organon-Modell von Karl Bühler / Semiotik

 

Zeichen

Zuallererst ist zwischen Zeichen und Symptom zu unterscheiden. Der Hauptunterschied liegt wohl in der Konventionalität des Zeichens: Ein Symptom ist durch die Natur festgelegt und wird auch so interpretiert, ein Zeichen dagegen ist durch KONVENTIONEN festgelegt und wird auch in deren Lichte interpretiert. Einige Theoretiker betrachten das Symptom als Untergruppe des Zeichens, während andere die beiden streng voneinander unterscheiden. Dabei spielen natürlich auch Fragen der INTERPRETATION oder der MOTIVATION eine Rolle.“

[Hawthorn, Jeremy: Grundbegriffe moderner Literaturtheorie. Tübingen / Basel: Francke, 1994, S. 354]

Symptom (griech. sym(p)tom, Zufall), Kennzeichen, besonders von Krankheiten. In The Blue Book (Das Blaue Buch, Schriften Bd.5, 1970, S.48) unterscheidet Wittgenstein zwischen S. und Kriterium in folgender Weise: Auf die Frage: <Woher weißt du, dass das-und‑das der Fall ist?>, antworten wir manchmal, indem wir <Kriterien>, und manchmal, indem wir <Symptome> angeben. Das Kriterium dafür z. B., dass jemand Angina hat, ist das Vorhandensein eines bestimmten Bazillus, das S. für Angina dagegen ist der entzündete Hals. Aufgrund dieser Unterscheidung lässt sich sagen, dass die Aussage <Jemand hat Angina, wenn sich dieser Bazillus bei ihm befindet> eine Tautologie oder eine unscharfe Formulierung der Definition von <Angina> ist, die Aussage dagegen <Jemand hat Angina, wenn er einen entzündeten Hals hat> eine zu verifizierende Hypothese. Die Auslegung dieser Unterscheidung hat in der analytischen Philosophie zu einer längeren Diskussion geführt.“

[Hügli, Anton/Lübcke, Poul (Hg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Reinbek: Rowohlt, 1991, S. 559]

Symptom

Ein Symptom ist im psychoanalytischen Sinne Anzeichen eines (unbewussten) Konfliktes, das genetisch auf ein traumatisches Ereignis verweist. Symptome gelten als kompromisshafte Ersatzbildungen, die aus der Spannung zwischen gesellschaftlich nicht lizenzierten und somit vom Ich abgewehrten – gleichwohl aber auf Erfüllung drängenden – Triebregungen und dem Ich entstehen. Die Verdrängung der untragbaren Wünsche gelingt zwar insoweit, als sie nicht mehr bewusst werden, sie bleiben jedoch virulent und drängen ins Bewusstsein.

Die Symptombildung erfolgt durch eine Regression der Libido auf infantile Entwicklungsstufen, d.h. das Symptom reaktiviert frühe Befriedigungsmuster, deren Wert als Mittel zur Konfliktlösung allerdings gefährdet ist, da das Symptom als Erinnerungssymbol assoziativ für die "Wiederkehr des Verdrängten" (Freud) sorgt. An die Stelle des Versuchs, den Konflikt zu lösen, tritt ein Leiden, das im Symptom seinen Ausdruck findet. Der Abwehrkampf gegen die verpönte Triebregung ist keineswegs mit der Symptombildung abgeschlossen, er wird vielmehr als sekundärer Kampf gegen den Fremdkörper Symptom weitergeführt.

Nach Habermas lässt sich das Symptom als verzerrtes, verstümmeltes Symbol verstehen, das durch Verdrängung des konventionellen Bedeutungsgehaltes seine intersubjektive Gültigkeit als Kommunikationsmedium einbüßt und – bedingt durch die Kausalität der pathogenen Ursprungsszene – von individueller, "privater" Bedeutung überlagert wird (Klischee). Der Abspaltungsprozess des Symptoms vom übrigen Symbolgefüge bleibt von dem Betroffenen selbst undurchschaut, demzufolge ist nicht nur die Kommunikation mit anderen Partnern, sondern auch die mit sich selbst gestört.“

Literatur:

(1) S. Freud, GW XI, Frankfurt 1969';

(2) ders., GW XIV, Frankfurt 19681;

(3) J. Habermas, Erkenntnis und Interesse, Frankfurt 1968, Kap. III. 

[Utzmann, U.: “Symbol”. In: Braun, Edmund / Radermacher, Hans: Wissenschaftstheoretisches Lexikon. Graz / Wien / Köln: Styria Verlag, 1978, S. 569]

Symptom (von griech. syn, »mit« und pypto, »ich falle«).

Wörtlich: etwas, was zusammenfällt. Krankheitszeichen, Zeichen von besonderer Bedeutung.”

[Doucet, Friedrich: Psychoanalytische Begriffe. Vergleichende Darstellung Freud-Adler-Jung. München: Heyne, 1972, S. 159]

„Wittgenstein verwendet die Ausdrücke Zeichen, Symptom und Kriterium in verschiedenen Zusammenhängen in unterschiedlicher Weise.

Im Bereich der Philosophie der Mathematik macht er aus dem Unterschied zwischen Symptom und Kriterium einen zentralen Punkt. Ein Symptom dafür, dass wir falsch gezählt haben, ist von Natur aus so aufgefasst, dass der Fehler, auf den es im Zählen hinweist, auch unabhängig davon hätte erkannt werden können. Ein Kriterium fügt hingegen ein Mittel ein, um Fehler zu erkennen, die unabhängig davon unerkennbar gewesen wären. In diesem Sinn verändert ein Kriterium unseren Begriff des richtigen Zählens, während ein Symptom es unangetastet stehen lässt.

Man kann sich nun fragen, ob dieser Unterschied sich unmittelbar auch auf den mentalen Bereich anwenden lässt. Das Verhalten soll ein Zeichen eines inneren Erlebnisses sein. Gilt es nun als Symptom oder als Kriterium? Wenn es wahr ist, dass sich innere Zustände nur mittels äußerer Beobachtung zuschreiben lassen, dann sollte man denken, dass jeder Unterschied im Verhalten eine Veränderung im Inhalt des verwendeten Prädikats herbeiführt. Wittgenstein weigert sich jedoch eine so radikale Position einzunehmen. So kommt er auch in Bezug auf mentale Prädikate zur Idee, dass es Verhaltensweisen gibt, die wir als Kriterien für die Zuschreibung des Prädikats verwenden, und Verhaltensweisen, die wir nur als Symptome davon betrachten (Vgl.: PhU, § 269, Philosophische Grammatik, Werkausgabe, Frankfurt 1984, S. 84). Ein Unterschied, der auch besteht, wenn man für ihn keine scharfe und unbewegbare Grenzen angeben kann (Vgl.: Zettel, §§ 438-439, 466).

Wir verwenden also den Begriff des Zeichens als übergeordnete Gattung für Symptome und Kriterien.“

[Soldati, Gianfranco: „Erlebnis und Bedeutung“. In: Frank, M. / Soldati, G.: Wittgenstein – Literat und Philosoph. Pfullingen: Verlag Günther Neske, 1989, S. 139, Anm. 35]

„Beim Erkennen von Symptomen und Anzeichen ist der Ausdruck präformiert. Der Inhalt ist die Klasse aller möglichen Ursachen (organischen oder funktionalen Veränderungen). Das Typus/Exemplar-Verhältnis ist facialis, dem rote Flecken haben nicht die gleichen semantischen Marker wie Masern und Rauch hat nicht die gleichen wie Feuer. Dennoch enthält die Darstellung des korrespondierenden Semems unter den semantischen Markern auch die Beschreibung und Darstellung der Symptome und Anzeichen.

Das erhellt, in welcher Weise Symptome und Anzeichen mit dem Begriff ihrer Ursache verknüpft sind; der Begriff der Symptome und Anzeichen bildet einen Teil des Semems der Ursache, und es ist auf diese Weise möglich, eine metonymische Korrelation zwischen den Funktoren herzustellen (durch eine pars pro toto-Prozedur). Der Prozess findet zwischen Begriff und Begriff (oder Einheit und Einheit) statt, und die Anwesenheit des Referenten ist dabei nicht erforderlich. Es kann Rauch da sein ohne irgendein Feuer, was bedeutet, dass Symptome und Anzeichen gefälscht werden können, ohne ihren Bedeutungsgehalt zu verlieren. Da das Typus/Exemplar-Verhältnis facialis ist, wäre es unrichtig, von einer gewissen »Ikonizität« der Symptome und Anzeichen zu sprechen; von Ähnlichkeit mit ihrem Inhalt (oder ihren Referenten) kann nicht die Rede sein. Sind Symptome und Anzeichen nicht vorher codiert, dann ist ihre Deutung eine Angelegenheit komplexer Schlussfolgerungen und führt zur Instauration von Codes.

Symptome und Anzeichen können zum Hinweisen verwendet werden (Rauch signifiziert «dort ist Feuer», rote Flecken im Gesicht signifizieren «dieses Kind hat Masern»). In diesem Fall geht der Hinweisakt in folgender Weise vor sich: Mittels einer codierten und erprobten Kausalität (Kontiguität des Typs »Wirkung pro Ursache«) wird das Vorhandensein des bewirkenden Agens deduziert.”

[Eco, Umberto: Semiotik. Ein Entwurf einer Theorie der Zeichen. München: Wilhelm Fink Verlag, 2., korrigierte Ausgabe 1991, S. 296-297]

Symptombildung

Hier speziell die Ausbildung neurotischer Symptome, sie erfolgt nach FREUD infolge eines Konfliktes zwischen dem System des Unbewussten und dem System des Vorbewussten. Nach Auffassung der Psychoanalyse sind die »Symptome der Neurose … entweder Ersatzbefriedigung irgendeines sexuellen Strebens oder Maßnahmen zu ihrer Verhinderung, in der Regel Kompromisse von beiden, wie sie nach den für das Unbewusste geltenden Gesetzen zwischen Gegensätzen zu Stande kommen.« (Abr. d. Psychoan., S. 5c) »Dass ein psychischer Vorgang, der Angst entwickelt, darum doch eine Wunscherfüllung sein kann, enthält für uns längst keinen Widerspruch mehr. Wir wissen uns das Vorkommnis so zu erklären, dass der Wunsch dem einen System, dem Ubw, angehört, während das System des Vbw diesen Wunsch verworfen und unterdrückt hat.« (Traumdeutung, S. 472)

Für die analytische Psychologie JUNGscher Richtung hat die Symptomanalyse lediglich historischen Wert, d. h. soweit ein bestimmtes Ereignis, ein Schock, eine seelische Verwundung, ein Trauma in der Lebensgeschichte des Patienten einen evidenten (erklärlichen) Zusammenhang mit der Neurose im Sinn eines auslösenden Ereignisses ergibt. Ein Einzelsymptom lässt jedoch selten spezifische Rückschlüsse zu. Die Aufgabe des Analytikers ist es, verschiedene Symptome zusammenzutragen, um aus einem Symptomenkomplex die Diagnose zu stellen.

ADLER weist darauf hin, dass für das Verständnis stets ihr gesellschaftlich gegebener und sich gesellschaftlich auswirkender Zusammenhang streng zu beachten ist, Symptome dürfen nicht aus ihrem naturgegebenen Zusammenhang gerissen und isoliert betrachtet werden.”

[Doucet, Friedrich: Psychoanalytische Begriffe. Vergleichende Darstellung Freud-Adler-Jung. München: Heyne, 1972, S. 161-162]

«Symbol und Symptom

Sie liegen nicht auf ein und derselben Ebene: Symbol, das ist etwas, was es auch immer sei, das Gegenständen zukommt; Symptom ist dagegen etwas, das den Subjekten/Körpern anhaftet oder diese durchdringt. Dieses Etwas ist in beiden Fällen dasselbe. So die Rahmenfragestellung: Wie hängen beide, Symbol und Symptom, womit zusammen? [...]

Als Symbolbeispiel wähle ich einen besonders symboltriftigen architektonischen bis technischen Gegenstand aus, der in phobischen Symptomen als „phobisches Objekt“, als Angsttrigger, fungiert, nämlich Brücke, als Phobie entsprechend die Gephyrophobie. [...]

Was ist eine Brücke? Ihr Wesen macht ihre zivilisatorische, insbesondere militärische Leistung aus: die Leistung eben der Überbrückung, und das heißt: künstlich, auf technische Weise, wird die Unterbrechung eines zielgerichteten Weges behoben. [...]

Die Brücke überlistet die Natur, vornehmlich zu militärischen Zwecken. Aber was ist schon dabei? Innerhalb des mythischen Naturverständnisses ist eine solche imponierende Naturüberlistung eine Frevel, ein Verbrechen an der vergöttlichten Natur; Vergehen, das gesühnt werden muss – so verstehen sich auch Menschenopfer an Brücken, Einmauerungen in dieselben bei lebendigem Leibe; später sublimiert dann der vor der Begehung/Befahrung zu entrichtende Brückenzoll (Maut); und heutzutage, weiter noch fortschrittlich verflüchtigt, Steuer, nicht spezifiziert nach Verwendung wofür – ein echter Fortschritt?!... [...]

Im Sprung zur Psychoanalyse jetzt, den Registerwechsel zur Sexualität hinüber, wodurch die technische Rationalität ihre körperliche – ödipal sexuelle – Aufklärung erfährt [...]:

„Die Brücke ist das männliche Glied, und zwar das mächtige Glied des Vaters, das zwei Landschaften (das riesenhaft, weil vom infantilen Wesen gedachte Elternpaar) miteinander verbindet. Diese Brücke ist über ein großes und gefährliches Wasser gelegen, aus dem alles Leben stammt, in das man sich zeitlebens zurücksehnt...

Ich denke, die zwei Deutungen: Brücke = Bindeglied zwischen den Eltern und: Brücke = Verbindung zwischen Leben und Nicht-Leben (Tod) ergänzen sich auf die wirksamste Art; ist doch das väterliche Glied tatsächlich die Brücke, die den Nochnichtgeborenen zum Leben befördert hat (Ferenczi 1972a: 71f.)

Für die Psychoanalyse klärt solche sexuelle Brückensymbolik nicht die Brücke selbst, vielmehr nur dasjenige, was ihr als symbolisierende Zutat, nicht zuletzt vom einschlägigen Kranken, den Brückenphobiker, angetan wurde, auf. Dieser sexuelle Spuk gehört ihr als solcher nicht wesentlich zu und kann entsprechend von ihr wieder abgezogen werden – eine Brücke ist eben eine Brücke, und sonst nichts; und in der Tat: Ihre Sexualisierung löst sich vor unserem gesunden Blick in Nichts auf...

Dagegen behaupte ich: Die symbolisierende Zutat sei selbst schon, im Vornhinein, das Produktionsmotiv des betreffenden Gegenstandes, und entsprechend könne sie von diesem nicht wieder abgezogen, ausschließlich dagegen in dessen tautologische Zweckrationalität hinein, als gegenständliches Unbewusstes, versteckt werden. So der Inbegriff meiner Kritik an der traditionellen Psychoanalyse...

Stringente Schützenhilfe kommt dabei von Heidegger mir seiner Dingmystik („Geviert“ versus „Gestell“):

Die Brücke ist – und zwar als die gekennzeichnete Versammlung des Gevierts – ein Ding. Man meint freilich, die Brücke sei zunächst und eigentlich bloß eine Brücke. Nachträglich und gelegentlich könne sie dann auch noch mancherlei ausdrücken. Als ein solcher Ausdruck werde sie dann zum Symbol, zum Beispiel für all das, was vorhin genannt wurde. Allein die Brücke ist, wenn sie eine echte Brücke ist, niemals zuerst bloße Brücke und hinterher ein Symbol. Die Brücke ist ebenso wenig im Voraus nur ein Symbol in dem Sinn, dass sie etwas ausdrückt, was, strenggenommen, nicht zu ihr gehört. Wenn wir die Brücke streng nehmen, zeigt sie sich nie als Ausdruck. Die Brücke ist ein Ding und nur dies. Nur? Als dieses Ding versammelt sie das Geviert. Unser Denken ist freilich von altersher gewohnt, das Wesen des Dinges zu dürftig anzusetzen. Dies hatte im Verlauf des abendländischen Denkens zur Folge, dass man das Ding als ein unbekanntes X vorstellt, das mir wahrnehmbaren Eigenschaften behaftet ist. Von da aus gesehen erscheint uns freilich alles, was schon zum versammelten Wesen dieses Dinges gehört, als nachträglich hineingedeutete Zutat. Indessen wäre die Brücke niemals eine bloße Brücke, wäre sie nicht ein Ding... Die Bauten verwahren das Geviert. Sie sind Dinge, die auf ihre Weise das Geviert schonen. Das Geviert, die Erde zu retten, den Himmel zu empfangen, die Göttlichen zu erwarten, die Sterblichen zu geleiten, dieses vielfältige Schonen ist das einfache Wesen des Wohnens. So prägen denn die echten Bauten das Wohnen in sein Wesen und behausen dieses Wesen (Heidegger, Martin: „Bauen, wohnen, denken. In: ders., Vorträge und Aufsätze. Teil III, Neske, Pfullingen, 1954, S. 153 u. 159) [...]

Symbol und Symptom – es wurde zu Anfang gefragt, wie beide, nach Subjekt- versus Objektzugehörigkeit unterschieden, womit zusammenhängen. Mit demselben Ödipuskomplex in der Art der vergeblichen Anmaßung von Symbolgehalten durch Symptome.  Symbole aber definieren das Produktionsmotiv der symbolisierten Gegenstände, und nicht eine – womöglich insbesondere künstlerisch hervorgeholte – subjektive Zutat zum zweckrationalen Tautologiestatus derselben: dem Rigorismus des „eine Brücke ist eine Brücke, und sonst nichts“. Vorsicht aber! – dieses ausgeschlossene Nichts beherrscht selbst auch die Brücke, indem sie, die Körper mit in den Tod reißend, einstürzt. [...]

Die militärisch gipfelnde zweckrationale Leistung der Brücke besteht in der Passierung eines Abgrunds und, in einem damit, der Ent-Fremdung des jenseitigen Ufers.

Die Symbolisierung der Brücke sinnt dieser nun kein – zwar irgend Verwandtes, doch letztlich – Heterogenes supplementierend an – so die sich missverstehende Symbolisierung als „unverstandene Anamnesis ihres (sc. der symbolisierten „Gebilde“) Ursprungs“ –, vielmehr weitet sie die genannten Kriterien ihres Objekts, der Brücke selbst, genealogisch, und das heißt auf dessen innere Entstehungsgründe hin, aus. Symbolisch geworden, kehrt die Brücke sozusagen heim, nicht zwar zurück in ihren natürlichen Ursprung, den es nicht gibt, jedoch – wie der Konkretismus von Vermittlung – zuerst und zuletzt ins Repräsentationsverhältnis selbst.»

[Heinz, Rudolf: “Symbol und Symptom”. In: texte, Wien: Passagen Verlag, Heft 1 / 2007, 27. Jahrgang, S. 7-18]

Sinthome

„Eine andere Bezeichnung für den Kurzschluss zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderen, durch den ein partikularer Inhalt die Oberhand über das Allgemeine gewinnt, ist natürlich die Vernähung [la suture]: Das Verfahren der Hegemonie »vernäht« das leere Allgemeine mit einem partikularen Inhalt. Aus diesem Grund muss F. W. J. Schelling als der Urheber des modernen Begriffs der Ideologiekritik betrachtet werden: Er war der Erste, der den Begriff der »falschen« Einheit und/oder Allgemeinheit ausarbeitete. Für ihn liegt das »Böse« nicht in der Spaltung (zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderen), sondern vielmehr in deren »falscher«/verdrehter Einheit, das heißt in einer Allgemeinheit, die in Wirklichkeit aber einen beschränkten, einzelnen Inhalt privilegiert und in diesem selbst unablöslich »verankert« ist. Schelling hat folglich als Erster den grundlegenden Prozess der Ideologiekritik ausgearbeitet: Die Geste, noch unterhalb des Erscheinens neutraler Allgemeinheit (etwa »der Menschenrechte«) den privilegierten Inhalt (etwa »weiße Männer der gehobenen Mittelklasse«) zu erkennen, der sich dieser Allgemeinheit »bemächtigt«. Vgl. dazu das erste Kapitel in Slavoj Zizek, Der nie aufgehende Rest, Wien 1996. [...]

Die »alleinerziehende, arbeitsloses Mutter« ist folglich ein sinthome im strengen lacanianischen Sinn: ein Knoten, ein Punkt, in dem alle Fäden der vorherrschenden ideologischen Argumentation (die Rückkehr zu Werten der Familie, die Ablehnung des Wohlfahrtsstaates und seiner unkontrollierten »Geldverschwendung« etc.) zusammenlaufen. Wenn wir also dieses sinthome »auflösen«, dann wird das ganze Ideologiegebäude zum Einsturz gebracht. Das macht deutlich, in welchem Sinn das psychoanalytische sinthome dem medizinischen Symptom entgegengesetzt bleibt: Letzteres ist Anzeichen eines tiefer liegenden Vorgangs auf andere Ebene. Wenn jemand behauptet, dass z.B. Fieber ein Symptom sei, dann bedeutet das auch, dass man nicht bloß das Symptom behandeln, sondern seine Ursachen direkt angreifen sollte. (Oder ein anderes Beispiel aus den Sozialwissenschaften: Wenn jemand behauptet, die Jungendkriminalität sei ein Symptom des allgemeinen Werteverfalls und der Krise der Arbeitsethik, dann meint er damit, dass man das Problem an »seiner Wurzel packen« sollte, unumwunden die Probleme der Familie, des Arbeitsplatzes usw. ansprechen und sich nicht nur darauf beschränken sollte, Täter zu bestrafen.) Das sinthome ist im Gegensatz dazu kein »bloßes Symptom«, sondern das, was »die Sache selbst« zusammenhält: Löste man es auf, dann zersetzte sich auch das »Ding«. Aus diesem Grund heilt die Psychoanalyse tatsächlich, indem sie sich dem sinthome widmet ...

Dieses Beispiel macht klar, inwiefern »das Allgemeine aus einem konstitutiven Spalt hervorgeht, durch den die Negation einer Partikularidentität eben diese Identität in ein Symbol der Identität und Fülle umwandelt« (Ernesto Laclau: The Time ist Out of Joint, in: ders., Emancipation(s), London 1996, S. 14f.): Das Allgemeine zeigt sich im partikularen Inhalt nur dann an, wenn irgendein partikularer Inhalt die Rolle eines Doubles für das abwesende Allgemeine zu spielen beginnt, das heißt, das Allgemeine ist nur durch die Spaltung im Besonderen wirksam.“

[Zizek, Slavoj: Die Tücke des Subjekts. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2001, S. 238 Anm. 6 und 239]

Síntoma (A. Kundgabe)

Nombre que se da a veces a la función que Bühler llama expresión [A. Ausdruck]. El término Kundgabe ha sido acuñado por el propio Bühler.“

[Lázaro Carreter, Diccionario de términos filológicos, p. 377]

Síntoma

Una distinción cuya utilidad parece problemática es la establecida entre signo y síntoma, o signo natural. El síntoma es, en verdad, un signo que es parte constituyente del referente; por ejemplo, la fiebre es un síntoma de la enfermedad. La relación así definida no es del tipo significante-significado (la enfermedad, como hecho real, no es un sentido, hablando en propiedad), sino del tipo signo-referente (o representación). Más aún, parece que inclusive estos signos «naturales» (y por lo tanto universales) lo son mucho menos de lo que se cree: no se tose de la misma manera en Francia y en Nueva Zelandia. El signo es siempre convencional.”

[Ducrot, Oswald / Todorov, Tzvetan: Diccionario enciclopédico de las ciencias del lenguaje. Buenos Aires: Siglo XXI, 1974, p. 125]

„La Semiótica se subdivide en dos grandes disciplinas: la Semiología y la Sintomatología. La oposición es privativa: la primera estudia los signos que están inscritos en un proceso de comunicación (o proceso semiológico), mientras que a cargo de la Sintomatología corren los puros procesos de significación. [...]

Se define, pues, la Semiología como disciplina que tiene por objeto la descripción y explicación de los procedimientos y sistemas de comunicación. Por el contrario, la Sintomatología estudia los hechos de significación no codificados. La unidad semiológica es la señal, convencional y codificada, que se opone al síntoma, que ni pertenece a un código ni es fruto de un consenso intersubjetivo.

Disciplinas

Semiótica

Unidades

Indicio

Semiología

Sintomatología

señal

síntoma

       

Alternando con cualquiera de estas denominaciones, y recubriéndolas todas, se halla el término signo, la categoría por excelencia de la significación. Se aplica para referirse tanto a las unidades de la Semiótica como a las de la Semiología y de la Lingüística. En su uso más restringido, derivado de la propiedad que Saussure atribuía a esta unidad, el signo (arbitrario) se opone a símbolo (no arbitrario).“

[Gutiérrez Ordóñez, Salvador: Introducción a la semántica funcional. Madrid: Síntesis, 1989, pp. 17-19]

1. La función referencial, también llamada denotativa y cognitiva es la más importante de toda la comunicación. Define las relaciones entre el mensaje y el objeto al que se refiere.

2. La función expresiva o emotiva define las relaciones entre el lenguaje y el emisor. Tiende a dar la impresión de una cierta emoción.

Denotación y connotación. Estas funciones nos obligan a abrir un paréntesis para establecer la distinción entre denotación y connotación. La denotación está constituida por el significado concebido objetivamente y como tal, mientras que la connotación expresa valores subjetivos, añadidos al signo. La denotación es propia de un código científico; la connotación de los códigos estéticos. Un uniforme, por ejemplo, denota un grado o función; y connota el prestigio y la autoridad que le son inherentes.

3. La función conativa  o injuntiva: define las relaciones entre el mensaje y el receptor, considerando a éste como fin del mensaje. Esta función puede ser cognitiva o subjetiva si se dirige al aspecto afectivo del receptor. La expresión más pura de esta función se encuentra en el vocativo y en el imperativo, que, desde el punto de vista sintáctico, morfológico, e incluso fonológico se separan de las otras categorías verbales.

Estas tres funciones constituyen el modelo tradicional del lenguaje y son las que consideró Karl Bühler. Según él, para el que habla, el acto de habla es un síntoma, una expresión de lo que piensa; para el que oye es una señal que lo mueve a hacer algo; para la comunicación en sí misma es un símbolo, un signo que representa lo que intenta expresar el que habla.

Estos tres elementos corresponden a la primera persona (el emisor), a la segunda (el receptor) y a la „tercera persona“ (a alguien o a algo sobre lo que se habla).

Los estoicos ya habían registrado esas oposiciones al distinguir tres relaciones de la parte perceptible del signo: con la «cosa-real» (denotación), con la «imagen psíquica» (representación) y con lo «decible» (significación). En verdad, denotación y representación son casos particulares de un uso más general del signo, que llamaremos simbolización, oponiendo así el signo al símbolo (Hjelmslev estudia fenómenos semejantes con el nombre de connotación, pero este término suele tomarse en sentido más estricto). La palabra «llama» significa llama pero simboliza, en ciertas obras literarias, pasión o deseo vehemente; la expresión «eres mi compinche» significa eres mi compinche, pero simboliza la familiaridad, etc. Las relaciones que se establecen en estos últimos casos son bastante específicas para demostrar que es preferible darles nombres distintos.

La prueba práctica que permitirá distinguir entre un signo y un simbolo es el examen de dos elementos en relación. En el signo, esos elementos son necesariamente de naturaleza diferente; en el símbolo, como acabamos de verlo, deben ser homogéneos. Esta oposición permite aclarar el problema de la arbitrariedad del signo, difundida en el ámbito lingüístico por Saussure. La relación entre un significante y un significado es necesariamente inmotivada: ambos son de naturaleza diferente y es impensable que una serie gráfica o sonora se parezca a un sentido. Al mismo tiempo, esta relación es necesaria, en el sentido de que el significado no puede existir sin el significante, y a la inversa. En cambio, en el símbolo la relación entre «simbolizante» y «simbolizado» es no necesaria (o «arbitraria») porque el «simbolizante» y a veces el «simbolizado» (los significados llama y deseo) existen independientemente el uno del otro; precisamente por esta razón, la relación no puede ser sino motivada: en otros términos nada obligaría a establecerla. Por lo general, esas motivaciones se clasifican en dos grandes grupos, tomados de la clasificación psicológica de las asociaciones: parecido y contigüidad. (A veces se dice asimismo icono o índice, pero con un sentido diferente del que Ch. S. Peirce había dado a esos términos. Agreguemos que, como la relación de simbolización, la que se establece entre signo y referente, entre signo y representación, puede ser motivada. Hay una semejanza entre los sonidos «cucú» y el canto del pájaro (el referente o la representación auditiva), así como hay semejanza entre los sentidos llama y deseo. Pero no puede haber motivación entre los sonidos «cucú» y el sentido cucú, entre la palabra «llama» y el sentido llama. El aprendizaje de la significación no se base, pues, en asociaciones de semejanza, participación, etc.: no podrían existir relaciones de esta naturaleza entre significantes y significados. Debe tenerse en cuenta que la comunicación consiste tanto en el uso de símbolos como en el de signos, y quizá más en el uso de los primeros que de los segundos.

Por fin, debe distinguirse el signo de algunas entidades vecinas menos semejantes. Los lingüistas norteamericanos de la escuela de Bloomfield tendieron a reducir el signo a una señal. La señal provoca una determinada reacción, pero no implica ninguna relación de significación. La comunicación de los animales se reduce habitualmente a señales: en el lenguaje humano, la forma imperativa puede funcionar a la manera de una señal: pero es posible comprender la frase «¡Cierra la puerta!» sin que sea preciso realizar la acción implicada: ha obrado el signo, pero no la señal.

Una distinción cuya utilidad parece problemática es la establecida entre signo y síntoma, o signo natural. El síntoma es, en verdad, un signo que es parte constituyente del referente; por ejemplo, la fiebre es un síntoma de la enfermedad. La relación así definida no es del tipo significante-significado (la enfermedad, como hecho real, no es un sentido, hablando en propiedad), sino del tipo signo-referente (o representación). Más aún, parece que inclusive estos signos «naturales» (y por lo tanto universales) lo son mucho menos de lo que se cree: no se tose de la misma manera en Francia y en Nueva Zelandia. El signo es siempre convencional.”

[Ducrot, Oswald / Todorov, Tzvetan: Diccionario enciclopédico de las ciencias del lenguaje. Buenos Aires: Siglo XXI, 1974, p. 124-125]

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