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SYNÄSTHESIE Sinestesia (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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„Synästhesie [gr. synaísthesis ‘Mitempfinden’]
Vorgang und Ergebnis der Verschmelzung von Reizen bzw. Empfindungen der verschiedenen Wahrnehmungsformen (Riechen, Sehen, Hören, Schmecken und Tasten). Die Erregung einer dieser Wahrnehmungsweisen löst simultan die Erregung einer anderen Wahrnehmungsweise aus, so dass es zu Phänomenen wie Farbenhören oder Tönesehen kommt. In der Sprache spiegelt sich S. in metaphorischen Ausdrücken, wobei ein Element in übertragener Bedeutung verwendet wird. So kann eine Stimme weich (Tatsinn), warm (Wärmeempfindung), scharf (Geschmack) oder dunkel (Sehen) sein.“ [Bußmann, H., S. 760]
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„Synästhesie [gr. synaísthesis ‘Zugleichempfinden’].
Doppelempfinden oder sekundäres Empfinden, Verschmelzung verschiedenartiger (Geruchs-, Gesichts-, Gehörts- und Tast-)Empfindungen, indem die Reizung des einen Sinnesorgans nicht nur die ihm eigene Empfindung, sondern auch eine Erregung und Mitempfindung eines anderen Sinnesgebietes hervorruft, daher Zuordnung von Farben und Tönen oder Bewegungsempfindungen u.ä. Sinneseindrücke: Farbenhören, Klängesehen und deren sprachlicher Ausdruck, schon in der Alltagssprache (knallrot, schreiendes Grün, helle und dunkle Töne, warme Farben u.ä.). Die Anfänge gehen von der Musiktheorie aus: A. Kircher (1601-80) baute einen Augenorgel, der Jesuitenpater Louis B. Castel 1734 einen clavessin oculaire (Augenklavier). In der Dichtung kann Synästhesie im Ausdruck auf tatsächliche Veranlagung zu Doppelempfinden zurückgeführt werden und ist dann psychologisch begründet oder bildet lediglich eine Form des metaphorischen Ausdrucks, der das Außergewöhnliche der Empfindung durch willkürliche Verknüpfung von Vorstellungsgebieten wiedergibt. Als Stilzug findet sie sich schon bei Vergil ›ater odor‹, häufig besonders in der Romantik (Brentano: ›Golden wehn die Töne nieder‹, ›Durch die Nacht, die mich umfangen, blickt zu mir der Töne Licht‹) und im franz. Symbolismus (sog. ›audition coloré‹ bei Baudelaire Correspondences, Rimbaud Voyelles, Mallarmé Apparition). Weitgehende theoretische Erörterungen und Schlussfolgerungen bei R. Ghil, Traité de verbe, 1886 (›instrumentation verbal‹) und E. Jünger, Lob der Vokale, 1934. Stilwert der Synästhesie ist die stark sinnliche Erfassung des Gegenständlichen.”
[Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart: Körner, 51969, S. 757]
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„Sinestesia (gr. sunaísthesis ‘percepción conjunta’). Traslación o asociación semántica usada como procedimiento estilístico en el cual se ponen en contacto sensaciones relativas a esferas sensoriales diversas: un olor y un color, un sonido y un sabor: un fresco verde, un silencio verde, un amarillo estridente, un verde ácido, un ruido algodonado.“ [Cardona, G. R., p. 260]
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