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TEMPUSSYSTEM DES SPANISCHEN

Sistema temporal del español

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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„Das Tempus ist die differenzierteste Kategorie des spanischen Verbs. Die semantische Funktion der einzelnen Tempora kann nur wechselseitig bestimmt und abgegrenzt werden.

Tempus ist eine grammatische Kategorie, Zeit eine physikalische. Tempus drückt eine grammatikalisierte Zeitreferenz aus, Die Tempussetzung ist keine sprachliche Zeitmessung, sie zeigt nicht an, w a n n ein Ereignis geschieht: Zeitlich verschiedene Vorgänge - etwa Vendré mañana „Ich komme morgen“ und Vendré dentro de un año „Ich komme in einem Jahr“ - können durch dasselbe Tempus bezeichnet werden. Mit der Tempussetzung situiert der Sprecher ein Ereignis zeitrelational zu einem Referenzpunkt: z. B. das ‘Kommen’ in Vendré mañana oder Vendré dentro de un año nachzeitig zur Sprechsituation. Die temporaldeiktische Bestimmung eines Ereignisses besteht somit aus zwei Angaben: Zeitrelation und Referenzpunkt.

Zeitrelation

Man unterscheidet drei einfache Zeitrelationen oder Zeitstufen: ‘Vorzeitigkeit’, ‘Nachzeitigkeit’ und ‘Gleichzeitigkeit’.

Referenzpunkt

Die zeitrelationale Bestimmung eines Ereignisses hängt vom Referenzpunkt ab: Ein Ereignis im Jahr 1980 ist vorzeitig zum Referenzpunkt 2000, aber nachzeitig zu 1950. Das Tempussystem legt nun nicht wie die kalendarische Zeitrechnung ein datierbares Ereignis (z. B. Christi Geburt) als Referenzpunkt zugrunde, sondern eine variable deiktische Basis. Im Spanischen bildet diese Basis entweder das Hier-Jetzt der aktuellen Sprechsituation, oder das Dort-Damals einer inaktuellen Vergangenheitssituation.

Temporaldeiktisches System des europäischen Spanisch (Indikativ)

Ausgehend von zwei Referenzpunkten, den drei einfachen Zeitrelationen sowie je einer komplexen und skalierten Zeitrelationen kann man die spanischen Indikativtempora zeitlogisch voneinander abgrenzen (mit Ausnahme von Präteritum und Imperfekt).  Bei Konjunktivformen ist die Temporaldeixis nur schwach ausgeprägt, sie wird im Zusammenhang mit der Moduskategorie behandelt.  

[Berschin, H./Fernández-Sevilla, J./Felixberger, J.: Die spanische Sprache: Verbreitung, Geschichte, Struktur. München: Hueber, 1987, S. 215-218]

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