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VERBA ADIECTA (comp.) Justo Fernández López Diccionario de lingüística español y alemán
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„Man kann, wie zuerst offensichtlich J. L. Vives gezeigt hat, in Hinsicht auf die Realität zwei Arten von Lexemen unterscheiden: solche, die die außersprachliche Wirklichkeit primär klassifizieren (Baum, Löwe, Bach), und andererseits solche, die (wie Greis, Doktor, ein Reicher) keine primäre Klassifikation der Realität darstellen, sondern "adjektivische" Bestimmungen von Lexemen, die als real, d.h. als Klassen von Einheiten der Realität (in diesem Fall z.B. 'Mensch') anzusehen sind. Vives nennt die ersten rerun nomina oder nomina absoluta, die letzteren appellationes, und man kann sie nomina denominativa, bzw. nomina adiecta nennen, da sie 'com adiecto significant". E. Coseriu schlägt nun vor, diese Unterscheidung, die Vives nur bei Substantiven durchführte, auch auf die Verben zu übertragen. Es gibt nämlich auch hier Einheiten, die nicht mit einer primär realen, sondern mit einer auf ein anderes Verbum bezogenen Bedeutung auftreten: 'können', 'wollen', 'müssen' usw., 'anfangen', 'fortfahren', 'aufhören' sind im allgemeinen keine selbständigen Einheiten der Realität, sondern sie funktionieren lediglich in Bezug auf solche, nämlich auf andere Handlungen (Verben über Verben). Ihre lexikalische Bedeutung existiert dann nur, insofern sie sich auf ein anderes Verbum beziehen und es modifizieren. In dieser Funktion bedeuten sie nichts im Hinblick auf die primäre Erfassung der außersprachlichen Wirklichkeit, sondern nur etwas im Hinblick auf das Wie dieser Erfassung, d.h. sie stellen wie die "substantiva adiecta" in Bezug auf die Substantiva eine Funktionsmöglichkeit innerhalb der Wortkategorie "Verb" dar, durch die die Art der Erfassung der außersprachlichen Wirklichkeit bestimmt wird, nicht deren primäre Erfassung selbst. Auf die Frage "Was macht er dort?" kann man nicht antworten "er darf". [...]
Man kann daher von gewissen Verben einer Sprache als von "verba adiecta" sprechen, wenn sie in Verbindung mit einem anderen Verbum als dessen Modifikator funktionieren. Es gibt Verben, die auf Grund ihrer lexikalischen Bedeutung eigentlich immer so funktionieren (z.B. deutsch 'können', sp. 'soler'), und es gibt andere, die sowohl als 'verba denominativa' wie auch als 'verba adiecta' auftreten können (z.B. deutsch 'brauchen'). Man kann also nicht davon ausgehen, dass es bestimmte "universale" Inhalte von "verba adiecta" gibt, die überall in mehr oder weniger derselben Form ausgedrückt würden. Die Identifizierung von "verba adiecta" geschieht vor allem in syntaktischer Hinsicht, nämlich dadurch, dass man feststellt, dass ein Verbum in einer bestimmten Konstruktion nicht autonom, sondern nur als weitere Bestimmung eines anderen Verbums auftritt. [...]
Im Übrigen sind die "verba adiecta" nicht durch eine bestimmte Klasse von Verben realisiert, sondern stellen eine Funktion verschiedener Verben dar: bestimmte Verben werden in dieser Funktion häufiger angetroffen als andere, weil sie auf Grund ihrer Bedeutung dazu prädestiniert sind. Sie werden aber nicht unbedingt immer in dieser Funktion gebraucht. Im Deutschen hat ein Teil dieser Verben, nämlich die so genannten "Modalverben" auch besondere morphologische Kennzeichen: "Er hat das Geld dringend gebraucht" ("verbum denominativum") - "Er hat nicht (zu) kommen brauchen" (verbum adiectum").“
[Dietrich, Wolf: Der periphrastische Verbalaspekt in den romanischen Sprachen. Tübingen: Niemeyer, 1973, S. 51-54]
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verba adiecta |
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verbos que tienen la capacidad de adherirse al funcionamiento en la cadena como auxiliares o como principales: empezar, comenzar, acabar, terminar y poder. Son verbos que no representan una clasificación primaria de la realidad, sino determinaciones secundarias referidas a otras acciones |
verba dicendi |
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verbos de lengua y comunicación |
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