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VERBKATEGORIEN Categorías verbales

(comp.) Justo Fernández López

Diccionario de lingüística español y alemán

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Vgl.:

Aspekt / Aktionsart / Stadium / Modus / Tempus / Zeit / Diathese / Passiv / Vox / Bello, Andrés / Statisch vs. Dynamisch / Vorgang vs. Handlung / Telisch vs. Atelisch / Verbos desinentes / Verbos permanentes / Resultativ / Imperfektiv vs. Perfektiv / Durativ vs. Nicht-Durativ

 

Verbkategorien: Tempus, Modus, Aspekt, Aktionsart, Stadium, Vox, Numerus, Person.     

Den Kategorien Person, Numerus, Tempus, Modus, Vox entsprechen eigene materielle Formen.

Die Kategorien Stadium und Aspekt  sind  nur  bestimmten Tempusformen aufmontiert.   

„Im Blick auf das deutsche und das spanische Verb sind sechs grammatischen Kategorien zu unterscheiden: „Person“, „Numerus“, „Tempus“, „Stadium“, „Modus“, „Vox“. Beim spanischen Verb kommt eine weitere hinzu, die beim deutschen keine Rolle spielt: die des Aspekts.

Den Kategorien „Person“, „Numerus“, „Tempus“, „Modus“, „Vox“ entsprechen eigene materielle Formen.

Die Kategorie „Stadium“ und „Aspekt“ haben keine eigenen materiellen Formen; sie sind den Tempusformen, genauer: bestimmten Tempusformen, „aufmontiert“.

Sodann: zwei dieser insgesamt sieben Kategorien sind „deiktisch“. Dies heißt, dass die Formen dieser Kategorien von einem - wechselnden - Punkt, der so genannten „Origo“ des „Zeigefelds“, her zeigen; diese Formen bedürfen also zum wirklichen Verständnis, zu ihrer Auffüllung, einer Situation, aus der heraus sich das Zeigfeld ergibt. Es handelt sich um die Kategorien „Person“ und „Tempus“.

Die übrigen Kategorien sind „nicht deiktisch“.

Die Kategorie „Aspekt“, die aus der Beschreibung der slawischen Sprachen stammt, in denen ihr eigene materielle Formen entsprechen, ist hinsichtlich des romanischen Verbs nicht unumstritten. Die Notwendigkeit, eine solche Kategorie anzusetzen, wird jedoch mehr und mehr akzeptiert (cantaba „er sang“ als Zustand gesehen, cantó „er sang“ als Vorgang gesehen).

Weniger geläufig ist die Kategorie „Stadium“, die sich zunächst auf den Unterschied zwischen Abgeschlossenheit und Nicht-Abgeschlossenheit bezieht; genauer: es wird auf der Abgeschlossenheit insistiert oder dieser Gesichtspunkt spielt keine Rolle (ha cantado gegen cantí, cantaba).

Für die Kategorie „Vox“ gibt es auch die (ebenfalls sehr alten) Termini „Diathese“ und „Genus“ (oder Genera) verbi“. Sie bezieht sich auf den Unterschied zwischen Aktiv und Passiv. Was die (synonymischen) Termini „Vox“, „Diathese“, „Genus verbi“ angeht, so handelt es sich, wie M. Wandruszka zu Recht bemerkt, um „nichts sagende Verlegenheitsausdrücke“: sie geben für die Analyse selbst nichts her. Der Rückgriff auf das Etymon hilft bei den grammatischen Termini meist nicht weiter und ist oft allenfalls von anekdotischem Interesse.“ [Cartagena / Gauger, Bd. 2, S. 408]

„Unter „Zeit“ verstehen wir eine der mehreren Funktionen der Tempusformen: Einordnung des vom Verb Bezeichneten innerhalb des „Raums“, als welchen wir uns die Zeit notwendig (in metaphorischer Weise) vorstellen; also Zeitangabe (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft).

Tempus“ ist für uns eine morphologisch materielle Kategorie; „Zeit“ hingegen eine semantische. Eine semantische Kategorie ist auch die des Stadiums. Sie ist materiell gesehen, wie die des Aspekts, den Tempusformen „aufmontiert“ (mit „Aspekt“ meinen wir nur die Opposition cantaba/cantó: Vergangenes als Zustand, Vergangenes als Vorgang gesehen).

Unter „Stadium“ verstehen wir die Unterscheidung zwischen Abgeschlossenheit und Nicht-Abgeschlossenheit des durch das Verb bezeichneten Vorgangs oder Zustands und zwar zu dem Zeitpunkt, von dem her Vorgang oder Zustand gesehen werden; zur Abgeschlossenheit kommt die Vorstellung fortdauernder Einwirkung hinzu: ha cantado einerseits gegen cantaba andererseits im ‘indicativo’; haya cantado gegen cantara (cantase) im ‘subjuntivo’. Es wird hier also entweder insistiert auf der Abgeschlossenheit (von einem bestimmten Zeitpunkt aus gesehen), oder dieser Gesichtspunkt spielt keine Rolle (No creo que haya venido und No creía que hubiera (hubiese) venido gegen No creía que viniera (viniese); das Plusquamperfekt ist aber hier dem zusammengesetzten Perfekt nicht ganz analog. Wir haben somit ‘subjuntivo’, was „Zeit“ und „Stadium“ angeht, eine zum Indikativ analoge Situation. Dagegen gibt es im ‘subjuntivo’ keine Aspektopposition, da hier ein ‘indefinido’ fehlt. Es ist also zu sagen: die „Tempusform“ des ‘subjuntivo’ ist bedingt entweder durch die des Verbs, von dem er abhängt (Zeitenfolge) oder durch die vorausgesetzte oder nicht vorausgesetzte Abgeschlossenheit des gemeinten Vorgangs.“

[Cartagena / Gauger, Bd. 2, S. 488-489]

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